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Formel 2: Vorschau Belgien 2019

von Florian Niedermair
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Die Sommerpause ist vorbei und der Meisterschaftskampf geht in die nächste Runde. Doch Nyck De Vries hat auch in Belgien die besten Karten.

Das Hauptrennen in Ungarn war eines für die Moral von Nicholas Latifi. De Vries wurde seit seinem Triumph im letzten Jahr als klarer Favorit gehandelt und fuhr auch dementsprechend durch Training und Qualifying. Denncoh stahl im am Ende der Kanadier seinen Favoritensieg.

Von daher war Ungarn ein Fingerzeig, dass man Latifi nicht abschreiben darf. Punktetechnisch war es aber trotzdem ein Patt. Einen läppischen Zähler machte der DAMS-Pilot an dem Wochenende gut. Damit trennen ihn weiterhin dreißig Punkte von Nyck De Vries.

In Spa ist die Favoritenkonstellation nochmal dieselbe wie auf dem Hungaroring. De Vries hatte die Ardennen-Achterbahn 2018 in der Hand und ist von daher Topfavorit. P1 im Training, Pole im Qualifying und der Sieg im Hauptrennen, lediglich im Sprintrennen musste er sich mit Platz 4 begnügen. Doch wie schon in Ungarn könnte auch in Spa Latifi sein größter Widersacher werden. Letztes Jahr sicherte sich Nicholas Latifi im Sprintrennen in einer ansonsten verpatzten Saison seinen einzigen Sieg.

Auch einen Sprintsieg in Spa-Francorchamps in seiner Formel-2-Vita hat Segio Sette Camara. Der datiert noch auf das Jahr 2017 zurück. Damit ist er neben De Vries und seinem Teamkollegen der einzige im Feld, der bisher in Belgien erfolgreich war. Von Meisterschaftsambitionen kann aber bei ihm wie auch bei Luca Ghiotto oder Jack Aitken wohl nicht mehr die Rede sein. Alle drei haben mittlerweile mehr als 50 Punkte Rückstand.

 

Wie schaut es in der Teammeisterschaft aus?

Nachdem ich sie in diesem Jahr bisher sträflich vernachlässigt habe, werfe ich jetzt einmal einen Blick auf die Teamwertung.

Dort schlägt schon seit Saisonbeginn das Pendel eindeutig zu Gunsten von DAMS aus. Mit Sergio Sette Camara und Nicholas Latifi ist der französische Rennstall der einzige der zwei Siegfahrer vorweisen kann.

65 Punkte beträgt der Vorsprung gegenüber UNI-Virtuosi, die als einzige sonst zwei relativ ebenbürtig starke Fahrer im Aufgebot haben. ART Grand Prix hat in der Teamwertung keine Chance. Dafür ist der GP3-Vizechampion von 2018, Nikita Mazepin, einfach zu schlecht unterwegs. 2018 messte er sich noch im selben Team mit Callum Ilott und Anthoine Hubert. Doch in der Formel 2 sind beide dem Russen längst enteilt, obwohl er eigentlich im besseren Team unterwegs ist. Sorgen um seine Zukunft in der Rennserie muss er sich trotzdem nicht machen, zumindest solange sein milliardenschwerer Vater Dmitry Mazepin noch die Rennabenteuer seines Sohnes finanziert.

Was DAMS angeht, wird die Runde in Spa übrigens das erste Wochenende nach dem Tod von Teamchef Jean-Paul Driot sein, der nach einer schweren Krankheit Anfang August verstarb. Driot hatte das Rennteam 1988 gemeinsam mit Ex-F1-Fahrer Rene Arnoux gegründet und zu zahllosen Titeln im Formelrennsport geführt. Darunter unter anderem auch mit e.dams in der Formel E. In der GP2 war man zuletzt 2014 erfolgreich. Das Team wird von Driots Söhnen weitergeführt werden.

 

 

Marino Sato debütiert

In Spa dürfen wir uns auf die ersten Formel-2-Kilometer des Japaners Marino Sato freuen. Sato hat sich in diesem Jahr durch seine herausragenden Resultate in der EuroFormula Open für höhere Aufgaben empfohlen und ersetzt bei Campos Racing den glück- und punktelosen Arjun Maini. In der EuroFormula Open siegte er bei acht von bisher zwölf Läufen und führt die Meisterschaft mit über 100 Punkten Vorsprung. Dabei besiegte der Motopark-Pilot unter anderem Talente wie Jack Doohan, Yuki Tsunoda und Liam Lawson, die allesamt im Nachwuchskader von Red Bull sind.

Satos erfolgreiche Saison ist allerdings durchaus überraschend, denn 2017 und 2018 konnte er in der Europäischen Formel-3-Meisterschaft, wo er ebenfalls mit Motopark an den Start ging, nicht überzeugen und kam in zwei Jahren und 60 Rennen auf gerade einmal 32.5 Zähler.

Für das Wochenende in Spa hat der Reifenhersteller Pirelli die weiche und die mittlere Reifenmischung an die Strecke gebracht. Laut Wetterbericht sollte es am Wochenende trocken bleiben, doch auf dem Ardennen-Rundkurs sind Schauer nie  vollkommen ausgeschlossen.

 

Startzeiten:

Training: Freitag, 13 Uhr

Qualifying: Freitag, 16.55 Uhr

Hauptrennen: Samstag, 16.45 Uhr

Sprintrennen: Sonntag, 11.15 Uhr

 

Bilder: Formula 2, DAMS, EuroFormula Open

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