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Transanatolia 2019: Wie die Fahrer eine „neue“ Türkei entdecken

von André Wiegold / Leadlap.de
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Die Transanatolia 2019 ist in vollem Gange. Insgesamt 14 Wertungsprüfungen wurden bereits abgelegt. Die Cross-Country-Rallye geht in die heiße Phase.

In der Türkei kämpfen über 50 Teams um den Sieg in der Transanatolia 2019, einer Cross-Country-Rallye, die mitten durch das vielfältige Land führt. 14 von 18 Wertungsprüfungen (WPs) wurden von den Fahrern in den vier Kategorien absolviert. Jedoch steht nicht nur der sportliche Erfolg der Rallye im Vordergrund.

Die Transanatolia hat sich um einen Platz im Weltcup beworben, weshalb ein FIA-Beobachter die Veranstaltung evaluiert. Von der Abwechslung auf den Routen sollte der Offizielle definitiv überzeugt sein. Ellen Lohr, die die Rallye medial begleitet, berichtet gegenüber ‚racingblog.de‘: „Wir sind in dichten Wäldern, Steppen auf Bergen und weiteren Terrains unterwegs gewesen. Es ist, als würde ich die Türkei völlig neu entdecken. Die Route, die voll von Kultur und Geschichte ist, ist einfach nur beeindruckend.“

Die Landschaft der Route

Credits: Transanatolia

Nach dem Start der Rallye am Abant See ging es erst einmal nach Haymana. Die Route führte durch dicht bewachsene Wälder und eine sehr grüne Region der Türkei. Das änderte sich am zweiten Tag, wo es zum Meke See ging. Die Route führte über Salzseen und weite steppenartige Landschaften. Lohr zieht hier den Vergleich mit den Salzseen in Bolivien, wo die Rallye Dakar einst ausgetragen wurde.

Am dritten Tag wurde eine Route in Richtung Norden eingeschlagen – Cappadocia war der Zielort. Diese Region erinnert stark an die Landschaft in Mitteleuropa. Bei der Transanatolia spielen aber auch Kultur und Geschichte eine wichtige Rolle, weshalb die Route entlang von Höhlenwohnungen aus der Bronzezeit führte. Am vierten Tag ging es durch eine Seenregion und bergische Landschaften. Am fünften Tag war das Ziel der Mount Nemrut.

Die Zwischenergebnisse

An der Spitze der Motorrad-Kategorie liegt Maurizio Gerini – bekannt aus der Rallye Dakar. Der Italiener führt mit rund fünf Minuten Vorsprung vor seinem Landsmann Marco Borsi. Das aktuelle Podium komplettiert Nicola Quinto, der ebenfalls aus Italien stammt. Auf Platz vier folgt Richard Kaye als erster Brite in der Motorrad-Wertung. Francesco Tarricone rundet die Top 5 nach WP 14 ab.

Credits: Transanatolia

Die beste weibliche Starterin in der Motorrad-Kategorie ist Francesca Gasperi auf Platz 19. Sie führt vor Serena Borsi auf Rang 21 und Camilla Ferzacca. In der Motorrad-Wertung stehen bei der Transanatolia 2019 insgesamt 31 Piloten am Start.

In der SSV/Auto-Wertung mit 21 Teilnehmern hat Tsanko Tsankov aus Bulgarien den ersten Platz inne. Er liegt rund sechs Minuten vor Tarik Gökbay aus der Türkei. Dritter ist Batuhan Korkut mit einem kleinen Rückstand von 0,7 Sekunden auf seinen Landsmann auf Platz zwei.

In der Quad-Wertung gibt es ingesamt drei Starter, allesamt aus der Türkei. Israfil Akyüz führt mit rund zehn Minuten Vorsprung vor Erkan Uzlas und Korkut Cacar.

Die Truck-Wertung ist mit insgesamt drei Fahrern in italienischer Hand. Guilio Verzeletti führt mit rund zwei Minuten Vorsprung die Wertung an. Zweiter ist Marino Mutti im Mercedes-Unimog-Truck. Antonio Cabini Carlo komplettiert die Top 3 und damit auch die Truck-Wertung.

Drei Tage müssen die Fahrer noch hinter sich bringen, bis die Transanatolia 2019 in Göbeklitepe endet. In allen Kategorien ist Spannung garantiert. Wie bereits erwähnt, sind aber auch die Route, die Kultur und die Geschichte auf den Wegen der Transanatolia ein wichtiger Bestandteil des Weltcup-Bewerbers. Wer wird den Kampf um Platz eins gewinnen?

Einzigartige Rallye-Geschichten

Credits: Transanatolia

Die Transanatolia ist eine fordernde Rallye für Mensch und Maschine. Es hat schon einige Unfälle gegeben, aber bisher sind alle Crashs glimpflich ausgegangen. Der Sportsgeist steht bei vielen Teilnehmern an erster Stelle. Am vierten Wettkampftag hatte der bulgarische SSV mit zwei Reifenschäden zu kämpfen. Da kein Ersatzrad mehr übrig war, überließ ein Konkurrent der Mannschaft aus Bulgarien seinen Ersatzreifen.

Am Ende von Tag 5 gab es für die Organisatoren und Teilnehmer zusätzlich eine Geschichtsstunde. Der Bivouac wurde am Mount Nemrut aufgebaut. In der Nähe wurde König Antiochos I begraben – auf 2.300 Metern Höhe. Für die Teilnehmer standen Shuttle-Busse bereit, um den Sonnenuntergang in dieser besonderen Region zu erleben.

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