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Anthoine Hubert 1996-2019

von Florian Niedermair
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Anthoine Hubert hatte einen Traum, doch er sollte nicht erfüllt werden. Sein GP3-Titel 2018 bleibt der Höhepunkt seiner viel zu kurzen Karriere.

Motorsport ist gefährlich. Es sind Tage wie diese, welche die gesamte Motorsport-Welt an diese bittere Tatsache erinnern und klarmachen, dass trotz aller Sicherheitsinnovationen die Gefahr immer mit im Wagen sitzt und jede Woche tausende begeisterter Rennfahrer begleitet. Rennfahrer wie Anthoine Hubert, der losgezogen war, um seinen Traum von der Formel 1 Wirklichkeit werden zu lassen. Nur einen Schritt von seinem Ziel entfernt, fiel er einem tragischen Unfall auf dem Circuit de Spa-Francorchamps zum Opfer.

Hubert kam 1996 in Lyon zur Welt. Die Motorsport-Gene waren ihm schon durch seinen Vater, Rallyfahrer Francois Hubert, in die Wiege gelegt worden. Doch im Gegensatz zu seinem Vater verschlug es Anthoine auf die Rundstrecke. Nach mehreren Jahren im französischen und europäischen Kartsport stieg er 2013 in den Formelsport ein und dominierte die französische Formel-4-Serie mit elf Siegen aus 21 Rennen nach Belieben.

Die nächste Stufe auf seiner Leiter nach oben war die Formel Renault wo er sich in seinem ersten Jahr noch eingewöhnen musste. Aber 2015 konnte er auch hier Rennsiege feiern und stieg folgerichtig 2016 in die Formel-3-Europameisterschaft ein. Obwohl er für den schwächelnden Van Ammersfoort Racing-Rennstall an den Start ging, konnte er sein Talent mehrmals beweisen und beendete die Saison mit einem Sieg und insgesamt drei Podien auf dem achten Rang. Grund genug für ART Grand Prix, um ihn in die GP3-Serie zu befördern. Dort war Hubert von Anfang an vorne dabei, wurde in seiner Premierensaison Vierter. 2018 gelang ihm dann der große Coup. Hubert gewann den Titel. Während der Saison zeichnete er sich neben seiner herausragenden Pace vor allem durch seine Konstanz aus und sammelte ein Podium nach dem anderen.

Ähnlich beeindruckend verlief auch sein Einstieg in die Formel 2. Hubert beendete das erste Rennen in Bahrain auf Rang 4. In Monaco sicherte er sich seinen ersten Sieg, dem ein Rennwochenende später in Le Castellet der Zweite folgte. Und das alles, obwohl er bei Arden an den Start ging, ein Team, das nicht gerade zu den Topteams der Serie zählt.

Anthoine Hubert war außerdem Teil des Nachwuchsprogrammes von Renault. Er war ein sehr talentierter Fahrer, der nicht durch irgendwelche spektakulären Überholversuche auffiel, sondern sich den Risiken seines Sportes bewusst und immer darauf bedacht war sein Fahrzeug heil nach Hause zu bringen.

Doch viel mehr war er ein Mensch, der von seinen Fahrerkollegen als humorvoll und sympathisch beschrieben wird. Als jemand, der immer ein Lächeln auf seinen Lippen trug und sein Leben seiner großen Leidenschaft widmete. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.

Bilder: Formula 2

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