Die Transanatolia in der Türkei ist in den Büchern. In den vier Kategorien stehen die Sieger fest, jedoch steht auch die Rallye an sich im Mittelpunkt. Motorsport-Legende Ellen Lohr spricht von einer „fantastischen Rallye“.
Die Transanatolia ist nach 17 Stages, acht Tagen und rund einen Tag pure Fahrzeit vorbei: Die Cross-Country-Rallye durch das Herz der Türkei war sportlich, kulturell und auch geschichtlich ein großer Erfolg. Während die Piloten ihre Siege feiern, steht die Route der Rallye im Fokus. Ellen Lohr, die die Transanatolia 2019 medial begleitet hat, schwärmt von den Wertungsprüfungen (WPs).
„Für mich war es eine absolut wunderschöne Rallye“, sagt die aktuelle EuroNASCAR-Pilotin gegenüber ‚racingblog.de‘. „Für jeden Rennfahrer, der sich auf etwas Größeres vorbereitet, ist die Transanatolia das perfekte Terrain. Es gibt viele unterschiedliche landschaftliche Gegebenheiten – vom tiefsten Wald, über Salzseen, Sand, festen Untergrund, bis hin zu Gebirgen. Es fehlen eigentlich nur die Dünen. Es ist so abwechslungsreich, dass es sich lohnt, die Rallye anzuschauen.
Die Rallye, die laut Lohr viele „echte“ Offroad-Passagen hat, ist für Rallye-Paarungen das perfekte Training. Teams können die Navigation üben, da viele Routen sehr offen sind und, so Lohr, richtiges „Kompass-Fahren“ voraussetzen. Deshalb ist die Dakar-erfahrene Rennfahrerin von der Transanatolia begeistert. Dass große Namen die Rallye in der Türkei nutzen, beweist Maurizio Gerini, der die Marathon-Rallye der Dakar gewonnen hat.
Die Sieger der Transanatolia
Vier Wertungen gab es bei der Transanatolia 2019, die laut Lohr eine „sehr professionelle Amateur-Rallye“ ist und sich um den Weltcup-Status bemüht. In der Motorrad-Wertung setzte sich der Italiener Gerini nach 18:10:14 Stunden gegen seine Konkurrenz durch. Zweiter wurde sein Landsmann Marco Borsi. Nicola Quinto komplettierte das Podium.
Francesca Gasperi war auf Rang 17 von 26 gewerteten Piloten die schnellste Frau. Serena Borsi aus der Schweiz war rund 50 Minuten langsamer als die Italienerin. Borsi wurde letztendlich auf Platz 21 gewertet.
In der SSV/Auto-Wertung mit 21 Startern setzte sich der Bulgare Tsanko Tsankov durch. Er benötigte für die 17 WPs im Can-Am Maverick 20:19:48 Stunden. Mit rund 1,5 Stunden Rückstand kam Mert Becce im Suzuki New Grand Vitara auf Platz zwei ins Ziel. Das Podium rundete Batuhan Korkut im Mitsubishi L 200 ab.
In der Quad-Wertung brauchte Sieger Israfil Akyüz auf einem Can-Am Renegade 30:05:38 Stunden. Er setzte sich gegen seine Landsmänner Erkan Uzlas auf dem Can-Am Outlander und Korkut Cacar auf einem weiteren Renegade durch. In der Truck-Wertung war Antonio Cabini im Mercedes Unimog siegreich. Der Italiener schlug seine Mercedes-Kollegen Giulio Verzeletti und Marino Mutti.
Auch im Jahr 2020 soll die Transanatolia in der Türkei wieder stattfinden – vielleicht sogar als Cross-Country-Weltcup-Lauf, wenn der Automobil-Weltverband (FIA), der einen Beobachter in die Türkei geschickt hat, die Rallye in den Kalender aufnimmt. Lohr zieht ihr Fazit: „Ich werde nächstes Jahr sicher wieder dabei sein, es war einfach großartig!“