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Super GT: Toyota, Honda und Nissan präsentieren GT500-Autos für 2020

von geinou
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Am heutigen Mittwoch wurde in Suzuka die nächste Generation der GT500-Boliden auf Basis des Class-1-Reglements vorgestellt. Ab 2020 werden der neue Toyota GR Supra, eine überarbeitete Version des Nissan GT-R NISMO GT500 sowie erstmals der Honda NSX-GT mit Frontmotor in der Super GT starten.

2013 wurde in Suzuka der Weg in die Zukunft eingeleitet, als Lexus (Toyota), Nissan und Honda erstmals ihre Boliden auf Basis des gemeinsamen technischen Class-1-Reglements mit dem Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) enthüllten. 2018 wurde besagte Kollaboration mit der finalen Fassung der Regularien verfestigt. Das Ergebnis wurde nun, just an jenem Ort wie vor sechs Jahren, in Form der nächsten Generation an GT500-Boliden – dem Toyota GR Supra, Nissan GT-R NISMO GT500 sowie Honda NSX-GT – präsentiert. Alle drei Boliden basierenden auf einem leicht modifizierten Class-1-Reglement (in Japan Class 1 plus Alpha genannt), die aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten beider Serien nötig waren. „Ich bin sehr glücklich, die neuen Autos auf Basis der gemeinsamen Class-1-Regeln zu präsentieren“, kommentierte GTA-Chairman Masaaki Bandoh auf der Pressekonferenz in Suzuka. „Den drei japanischen Herstellern möchte ich meinen höchsten Dank und Respekt hierfür aussprechen.“

Der Super-GT-Boss erklärte, dass die Kollaboration aus dem Wunsch zur Kostenreduzierung sowie der Vereinigung von Europa und Asien geboren ist. Hierfür mussten einige Hürden genommen werden. So blieb für lange Zeit die Motorenfrage ungeklärt. Bereits seit 2014 ist die Super GT mit 2,0 Liter Turbomotoren unterwegs. In der DTM erfolgte der Umstieg erst dieses Jahr. „Mit den fertigen Class-1-Regeln können fortan DTM-Boliden in der Super GT starten und umgekehrt“, erklärte Bandoh. „Für die Zukunft möchten wir Class 1 zusammen mit weiteren Automobilherstellern weiterentwickeln sowie fördern.“

Unter dem Slogan „Supra is back“ präsentierte Toyota bereits vergangenen Januar auf dem Tokyo Auto Salon mit dem Toyota GR Supra ihren Einsatzwagen für 2020. Der Bolide basiert auf dem ersten Modell der von Toyota Gazoo Racing entwickelten GR-Sportwagenserien und wird nach drei Jahren den Lexus LC500 ersetzen, wodurch erstmals seit 2006 der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt wieder unter dem Toyota-Banner in der Super GT antreten wird. Der neue GR Supra tritt ein großes Erbe an. So gewann Toyota mit dem vorherigen Supra-Modellen innerhalb von zwölf Jahren insgesamt vier Meisterschaften – zuletzt 2005 beim Schwanensang des Rennwagens. Im Vergleich zum im Januar vorgestellten Prototypen weist insbesondere die Front einige Änderungen auf. Anders als die anderen GT500-Autos wirkt der Toyota GR Supra sehr kompakt und dennoch wild, wodurch er sich schnell zu einem der Fan-Favoriten avancieren dürfte.

Seit 2014 hat Nissan für ihren GT500-Godzilla den R35 GT-R als Basismodell hergenommen. Ab 2020 wird fortan der neue GT-R NISMO als Grundlage dienen. Auf den ersten Blick sind deshalb wenig überraschend kaum Unterschiede zu erkennen. Die Änderungen verstecken sich im Detail, so unter anderem am sogenannten Side Channel, wo unter anderem die größten Restriktionen im Class-1-Reglement entstehen. Einst einer der größten Entwicklungspunkte bei den GT500-Fahrzeugen, sind hier nun  Einheitsteile verpflichtend. Weitere Änderungen am GT-R NISMO GT500: Sieben neue Flügelchen, dazu die beiden Flügel-ähnlichen Außenspiegel. Für Nissan ist es eine große Ehre in der Super GT anzutreten und sich in einem engen Wettkampf mit den anderen Herstellern zu messen. Mit Hilfe der Class-1-Regularien will man zur Steigerung der weltweiten Popularität der Super GT sowie Motorsport im Allgemeinen beitragen, kommentierte Nissan-COO Motohiro Matsumura.

Am meisten wurde jedoch die Enthüllung des neuen Honda NSX-GT im FR-Layout erwartet. Nachdem seit 2014 die neue Generation des legendären NSX wie auch das Straßenmodell von einem Mittelmotor angetrieben wurde, besitzt die überarbeitete Fassung des Sportwagens erstmals ein Frontaggregat. Bereits 2018 tauchten erste Gerüchte zu diesem Wechsel auf, obgleich Honda stets betonte, dass man weiterhin am Mittelmotorkonzept festhalten möchte. Die Class-1-Regularieren, welche die Super GT-leitende GTA in ihrer Grundfassung 2014 adoptierte, untersagen jedoch solch ein Layout. Ermöglicht wurde die Teilnahme durch eine Klausel in den „Domestic Vehicle Competition Rules“ für GT500-Fahrzeuge des japanischen Automobilverbandes JAF, die lediglich die Installation des Motors an der gleichen Position wie im Basismodell vorschrieben. Damit der Wagen letztlich die Startberechtigung in der Super GT erhielt, wurde per Balance of Performance das Minimalgewicht angehoben. Für 2020 wurde besagte Klausel verworfen. Stattdessen müssen nun alle Motoren „vor die Fahrerzelle“ positioniert werden.

Entsprechend eifrig entwickelte Honda in den letzten Monaten. Bereits Anfang 2019 fand ein erster geheimer Test mit dem neuen frontbetriebenen NSX-GT statt, über den jedoch keinerlei Infos durchsickerten. Es war nicht der erste Test mit einem FR-NSX. Bereits 2009 erprobte der Hersteller in Motegi solch eine Variante. Das Projekt wurde allerdings zugunsten des HSV-010 GT — ebenfalls ein FR-Modell — eingestellt, der die Nachfolge des legendären Sportwagens antreten sollte und von 2010 bis 2013 in der GT500-Klasse an den Start ging. Pläne für eine Straßenversion mussten wegen der Weltwirtschaftskrise, die unter anderem auch zum Aus von Hondas Formel-1-Engagement führten, jedoch verworfen werden. Auf der Pressekonferenz betonten sowohl Masaaki Bandoh sowie Honda-Motorsportdirektor Hiroshi Shimizu, dass der neue Bolide gänzlich den Class-1-Regularien entspricht. Für Honda ist es eine Möglichkeit, die Super GT sowohl in Japan als auch weltweit zu promoten, so Shimizu. Trotz des FR-Layouts hat sich am Design des NSX-GT nur wenig geändert. Bereits beim aktuellen Modell mussten die Ingenieure bei HRD Sakura viel Können beweisen, um den Motor in das enge Chassis zu quetschen. Daran dürfte sich nichts geändert haben. Es scheint, dass das Turboaggregat relativ tief und hinter den Vorderreifen liegt. Passend zum FR-Design befindet sich der Auspuff nun nicht mehr am Heck, sondern auf der rechten Seite des Fahrzeugs.

Auf eine erste Kostprobe des Honda NSX-GT mit Frontmotor müssen sich die Fans allerdings noch ein wenig gedulden. Beim gezeigten Modell handelt es sich um einen Showwagen. Der fertige Bolide könnte deshalb noch einige Änderungen aufweisen, so der Hersteller. Toyota und Nissan werden ihre beiden neuen Fahrzeuge hingegen bereits am Donnerstag sowie Freitag in Suzuka testen. Die GT500-Zukunft ist da.

Copyright Photos: GTA, Toyota, Nissan, Honda

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DTM: Vorschau Hockenheim II 2019 – Ein erstes Rennen – Racingblog 3 Oktober, 2019 - 18:50

[…] wird, entwickelt Honda für kommende Saison einen frontangetriebenen NSX-GT. Mehr dazu in unserem Artikel zur Präsentation der neuen GT500 Autos. Mit vier Nullrunden lief es für Jenson Button und Naoki Yamamoto in dieser Saison alles andere […]

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