Martin Truex sichert sich einmal mehr den Playoff-Auftakt – Spannung auch in der EuroNASCAR garantiert.
Mit einem turbulenten Rennen ist die Monster Energy NASCAR Cup Series in die heiße Saisonphase gestartet. Zum dritten Mal nach 2016 und 2017, damals noch in Chicago, sicherte sich Martin Truex den Auftaktsieg im Kampf um den Titel. Damit der Gibbs-Pilot bereits sicher für die nächste Runde der Playoffs qualifiziert, während zahlreiche Piloten noch bangen müssen.
Bowyer auf Pole
Die ersten Führungsrunden gingen jedoch an Clint Bowyer, der erstmals seit 2017 wieder von der Pole-Position ins Rennen ging. Direkt dahinter lauerten seine Teamkollegen von Stewart Haas Racing. Nach einem intensiven Duell in den ersten zwei Runden ging Daniel Suarez an Bowyer vorbei.
Unterdessen machte Kyle Busch bei seinem Heimrennen früh Bekanntschaft mit der Mauer und verlor zwei Runden, da er unter Grün zur Reparatur an die Box kam. An der Spitze übernahm in Runde 29 mit Aric Almirola der dritte Pilot aus der Mannschaft von Tony Stewart die Führung. Nur drei Umläufe später verlor er diese jedoch wieder an Joey Logano, der von Platz 22 ins Rennen gegangen war.
Um Runde 40 kamen die Piloten erstmals zum Service an die Box. An der Spitze änderte sich nichts und so fuhr Logano dem Stage-Sieg entgegen. Kevin Harvick kam vor seinen beiden Teamkollegen Almirola und Suarez auf Rang zwei über die Ziellinie.
Stage 2: Truex erstmals vorne
Nach den Boxenstopps unter Gelb zwischen den beiden Rennsegmenten führte zunächst Harvick. Beim Start in das zweite Renndrittel zogen jedoch Logano und Byron an dem Kalifornier vorbei. Der Penske-Pilot setzte sich im Duell mit dem Nachwuchstalent von Hendrick Motorsports durch und übernahm die Führung.
Wie im ersten Rennsegment hatte auch in dieser Stage ein Gibbs-Toyota Probleme. Dieses Mal erwischte es Erik Jones, der mit Getriebeproblemen die Box aufsuchte. Eine Caution gab es aber auch in diesem Fall nicht, sodass das Feld wieder zur Mitte des zweiten Renndrittels unter Grün an die Box kam.
Logano verteidigte seine Führung einmal mehr, seine Verfolger hießen nun Chase Elliott und Martin Truex Jr. Lange sah es so aus, als würde der amtierende Meister auch die zweite Stage gewinnen, kurz vor Ende des zweiten Rennsegments zog Truex jedoch an ihm vorbei und gewann das Segement. Als Dritter kam Kyle Larson über die Linie.
Stage 3: Auch Kurt Busch crasht!
An der Box verteidigte Truex seine Führung und setzte sich beim Restart gegen Logano durch. Lange hielt die Führung für den Gibbs-Piloten jedoch nicht. Der neue Spitzenreiter hieß Elliott. Dessen Teamkollege William Byron sorgte kurz darauf für die erste “echte“ Gelbphase. Nach einem Kontakt mit Ryan Blaney drehte sich der junge Chevrolet-Pilot aufgrund eines Reifenschadens.
An der Box zockten einige Fahrer und nahmen nur zwei neue Reifen, dazu zählte auch Denny Hamlin, der das Feld beim Restart anführte. Hamlin lieferte sich an der Spitze ein Duell mit Blaney, dass wiederum Harvick nutze, um die Führung zu übernehmen. Jedoch wurde der Kalifornier sofort wieder ausgebremst, da auch der zweite Busch-Bruder keinen guten Start in die Playoffs erwischte.
Wie zuvor bei Byron, platzte auch bei Busch in Folge einer Verformung des Kotflügels nach einem Kontakt mit Truex ein Reifen. Zwar versuchte es der Lokalmatador noch zurück in die Box zu schaffen, landet aber in Kurve 3 in der Mauer.
Auch Logano fand sich nach einem Duell mit Suarez in der Mauer wieder und fiel wegen der Reparaturen unter Gelb ans Ende der Führungsrunde zurück. An der Spitze verteidigte Harvick seine Führung. Bowyer fiel indes nach einer Berührung mit Paul Menard und eines Stopps unter Grün aus der Führungsrunde.
Trotz der beiden Gelbphasen, kamen die restlichen Piloten 40 Runden vor Schluss zum letzten Service an die Box. Einmal mehr nahmen einige nur zwei Reifen. Truex hatte nun merklich auf Harvick aufgeholt und zog mit noch 20 zufahrenden Runden an dem Stewart-Haas-Piloten vorbei. Daran änderte sich bis Rennende nichts mehr. Brad Keselowski belegte vor Elliott und Blaney Rang drei.
Vorschau EuroNASCAR
Auch der europäische Ableger der NASCAR ist an diesem Wochenende wieder unterwegs. Wie bei der US-Mutterserie am vergangenen Wochenende starten nun auch in Europa die Playoffs. Zum zweiten Mal finden die “Semifinals“ der NWES am Hockenheimring statt. Gefahren wird die Motorradanbindung. Während in den USA die Playoff-Punkte eine besondere Bedeutung haben, werden in der Euro NASCAR bei den letzten beiden Veranstaltungen doppelte Punkte vergeben.
In beiden Divisionen ist es vor den Halbfinals mehr als spannend. Stienes Longin führt in der ELITE-1-Division mit 272 Zählern. Lediglich sieben Punkte dahinter liegt Loris Hezemans, gefolgt von Nicolò Rocca (264). Vorjahres Meister Alon Day ist mit 257 Punkte als Vierter eben so noch in Schlagdistanz, wie Serien-Rückkehrer Ander Vilarino dessen Rückstand auf Longin 29 Zähler beträgt.
Die ELITE-2-Division ist ebenfalls eng beisammen. Gleich sechs Rookies kämpfen hier um die Meisterschaft. Aktuell liegt Giorgio Maggi mit 278 Punkte in Front. Vittorio Ghirelli (269) und Lasse Sörensen (263) sind dem Schweizer ab dicht auf den Versen. Mit Myatt Snider (238), Advait Deodhar (235) und Andre Castro (232) mischen noch drei weitere Rookie im Titelkampf mit. Der beste nicht Rookie ist der Deutsche Justin Kunz auf Rang 7, sein Rückstand auf Maggi beträgt 50 Zähler.
Es lohnt sich also am Wochenende an den Hockenheimring zu kommen oder die Rennen auf unser Facebook Seite im Livestream zu verfolgen.
Vorschau Richmond
Am kommenden Wochenende steht der zweite Besuch der höchsten NASCAR-Liga in Richmond auf dem Programm. Bis zur vorletzten Saison bildete das Rennen in Richmond den Abschluss der „Regular Season“, weswegen das Rennen unter dem Motto „One last race, to make the chase“ stand.
Eröffnet wurde das 0,75 Meilen lange D-Oval im Jahr 1946, damals war die Strecke noch unbefestigt. Auch als die NASCAR 1953 ihr erstes Rennen in Richmond austrug, war die Strecke noch nicht asphaltiert. Bereits 1964 fand auf dem 0,5-Meilen-Oval ein Rennen unter einer temporären Beleuchtung statt. Erst 1968 wurde eine Asphaltdecke aufgetragen, die Strecke behielt aber zunächst ihre ursprüngliche 0,5-Meilen-Konfiguration bei. Seit 1988 ist die Strecke 0,75 Meilen lang.
Am häufigsten gewann Richard Petty auf dem 0,75-Meiler. Dem „King“ gelangen sieben Besuche in der Victory Lane. Abgesehen von Hamlin gelang es nur Kevin Harvick und Jimmie Johnson mehr als einmal in Richmond zu gewinnen. Alle drei Piloten gewannen zweimal auf dem traditionsreichen Oval. Im vergangenen Jahr setzte sich Kyle Busch beim zweiten Lauf der Playoffs durch, ein Triumph den er sicher gerne Wiederholen würde.
Von den aktiven Teams weisen Hendrick Motorsports, sowie Penske und Joe Gibbs Racing die meisten Siege auf. Gibbs setzte sich insgesamt sechsmal durch, Penske und Hendrick gelang es fünfmal ein Auto in die Victory-Lane zubringen. Bester Hersteller ist Chevrolet mit 17 Erfolgen, dicht gefolgt von Ford, die auf 15 Siege kommen. Toyota gewann das Herbstrennen in Richmond sechsmal.
Gefahren werden 300 Meilen, was 400 Runden entspricht. Die ersten beiden Stages gehen über 100 Runden, die letzte Stage dauert 200 Runden.
Bilder: NASCAR/Getty Images (Chris Graythen/Jonathan Ferrey)