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Formel Eins: Vorschau GP von Singapur 2019

von DonDahlmann
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F1 Singapur 2015

Das schönste Nachtrennen der Formel Eins dürfte in diesem Jahr durchaus spannend werden.

Singapur ist von seiner Streckencharakteristik jetzt nicht gerade prädestiniert für spannende Rennen. Dazu kann man einfach zu schlecht überholen. Aber dennoch gibt es in Singapur immer wieder sehr ereignisreiche Läufe. Dafür sind vor allem zwei Dinge verantwortlich: Der Reifenverschleiß und das mit ziemlicher Sicherheit auftretende Safety Car. Beides sorgte in der Vergangenheit regelmäßig für jede Menge Abwechslung.

Auf dem Papier sollten vor allem die Mercedes und die Red Bull die Favoriten sein. Weil aber die Mercedes in diesem Jahr mit den hohen Temperaturen nicht zurechtkommen, sind es vor allem die Red Bull, die in Singapur eine echte Chance auf den Sieg haben. Denn neben ihrer thermischen Effizienz verfügen die Red Bull vor allem über den nötigen Grip um auf dem engen Kurs gut unterwegs sein zu können. Da das Thema Reifen für die Red Bull in diesem Jahr keine Belastung war, sind die Aussichten also rosig für ein enges Rennen.

Ferrari wird in Singapur etwas leiden. Wie schon in Monaco und in Ungarn zu sehen, mag der Ferrari in diesem Jahr die engen Kurse nicht. Schuld daran ist auch der etwas verlängerte Radstand des Chassis in diesem Jahr. Damit haben sich die Italiener rückblickend keinen großen Gefallen getan. Die Probleme des Ferrari werden in Singapur mal wieder offensichtlich sein. Da man Chassis-seitig den Wagen kaum verändert hat, wird auch die verbesserte Aero kaum helfen. Sollte man P3 erreichen, wäre das schon ein Erfolg.

Im Mittelfeld ist die Lage weiterhin eng. McLaren sollte eigentlich in Singapur das beste Auto haben, vor allem nach deren starken Auftritt in Italien. Auch wenn man gegen Renault eine Niederlage einstecken musste, machte der Mclaren einen sehr guten Eindruck. Nimmt man das Ergebnis aus Ungarn (P5 für Sainz, P9 für Norris), sieht es also nicht schlecht aus. Allerdings scheint Renault in Sachen Aero und Chassis nachgelegt zu haben, von daher dürfte es ein enges Rennen werden.

Mit auf der Rechnung für die Punkte muss man allerdings auch die Toro Rosso haben, die gerade auf den langsamen Strecken in diesem Jahr sehr gut gehen. Dazu kommt wie bei Red Bull der drehmomentstarke Honda, der in Singapur durchaus eine Rolle spielen wird. Schwer einzuschätzen sind die Racing Point, die ich ja seit Spa mit einem neuen Auto unterwegs sind.

Weniger Chancen rechne ich den Alfa und den Haas aus. Letztere haben weiter das merkwürdige Problem mit dem Reifenverschleiß, was man vor allem in Singapur nicht haben will. Haas hat im übrigen mittlerweile die „Rich Energy“ Logos abgekratzt, fährt aber weiter mit der schwarzen Lackierung. Bei Alfa geht es seit einigen Rennen nicht so recht voran. Es scheint fast so, als habe man die Grenze beim Fahrzeug erreicht. Allerdings liegt Räikkönen die Strecke, von daher könnten Punkte drin sein.

Strategie:
Es gibt in Singapur nur die weichsten Reifen, C3, C4, C5. Anhand der Reifenwahl aller Teams kann man schon erkennen, wie die Sache laufen wird. Fast alle haben zwei Sätze der C3 dabei, was wohl die präferierte Mischung für das Rennen ist. Ganz ohne Kopfzerbrechen wird es aber nicht gehen. Die Frage ist halt, wie lange die C5, mit denen man in Q2 fahren muss, um weiterzukommen, im Rennen verhalten werden. Die 61 Runden muss man irgendwie unterteilen. Aber mehr als 15 Runden auf den C5 ist schon so eine Sache. Ideal wären 20 bis 25 Runden, dann könnte man bequem auf die C3 gehen und das Rennen zu Ende fahren.

Es ist daher entscheidend, wie man den ersten Stint übersteht und wie hoch der Druck an der Spitze sein wird. Wenn man auch nur fünf bis sieben Runden später an die Box gehen kann, hat man am Ende einen enormen Vorteil. Natürlich kommen auch mögliche SC-Phasen hinzu. Die sind entweder direkt am Anfang oder eher gegen Schluss des Rennens, wenn die Reifen nachlassen. Hier hängt es dann schlicht davon ab, wo man sich gerade auf der Strecke befindet, wenn es ein SC oder VSC gibt. Das kann für enorme Verwerfungen im Rennen sorgen.

Startet man außerhalb der Top 10, ist die Sache eigentlich einfach. Man nimmt die C3 und versucht bis Runde 40 durchzukommen um dann die C4 zu nehmen. Sicher ist diese Variante aber auch nicht so ganz, denn es bedeutet, dass man die C3 vor allem in der umkämpften Anfangsphase gleichzeitig schonen muss.

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Formel Eins: Analyse GP von Singapur 2019 – Comeback Vettel – Racingblog 23 September, 2019 - 12:49

[…] man Vettel in Runde 20 an die Box holte, war keine große Überraschung. Ich hatte in der Vorschau schon geschrieben, dass das Reifenfenster für die härteste Mischung ab Runde 20 aufgehen würde. […]

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