Am 23. September ist offizieller Herbstbeginn und mit dem Ende des Sommers, endet auch schon wieder die IndyCar-Saison.
Schon traditionell findet das Finale im schönen Kalifornien statt. An Stelle des Fontana Speedways oder Sonoma Raceways tritt nun aber wieder der WeatherTech Raceway Laguna Seca. Die Strecke zwischen Salinas und Monterey war zwischen 1983 und 2004 jedes Jahr Austragungsort eines IndyCar-Rennens, zwischen 1989 und 1996 sogar als Saisonfinale. Legendär sind der Corkscrew, die Siegesserie von Bobby Rahal oder aber natürlich auch „The Pass“ von Alex Zanardi gegen Brian Herta in der finalen Runde der 96’er CART-Saison. Genau an diese große Zeit des amerikanischen Formel-Sports versucht die aktuelle IndyCar-Series anzuknüpfen. Die Rückkehr nach Laguna Seca, wie schon nach Road America oder Portland, ist wieder ein Schritt in diese Richtung. Interessanterweise hat der Richmond International Raceway, der 2020 wieder im Kalender sein wird, nur eine Indy-Racing-League Vergangenheit.
Im Feld (entry-list) sind noch vier Fahrer, die schon IndyCar-Erfahrung in Laguna Seca sammeln konnten. Scott Dixon und Ryan Hunter-Reay verpassten mit Platz 4 2001 beziehungsweise 2004 knapp das Podium. Sebastien Bourdais ging 2004 immerhin von der Pole Position ins Rennen erreichte da aber nur Platz 8. Veteran Tony Kanaan ging zweimal dort an den Start. Er bestreitet am Sonntag sein 317. Rennen in der IndyCar in Folge, vielleicht auch sein letztes. Hinter der ganzen Zukunft von A.J.Foyt Enterprises steht nach dem Rückzug an ABC Supply ein großes Fragezeichen.
Meisterschaft
Josef Newgarden hat natürlich die beste Ausgangslage von allen vier Kandidaten. Mit 41 Punkten Vorsprung auf Alexander Rossi reichen ihm die 64 Punkte für Platz 4 für den sicheren Titelgewinn. Mit den Bonuspunkten für die Pole-Position und die meisten Führungsrunden kann man maximal 104 Punkte holen. Sollte aber kein Titelkandidat das Rennen gewinnen, würde Newgarden schon Platz 9 ausreichen. Alexander Rossi und Simon Pagenaud müssen also eigentlich das Rennen gewinnen. Während Josef Newgarden es kontrollierter angehen kann. Gleiches galt eigentlich auch vor den Rennen in Mid-Ohio und im Gateway Park und trotzdem hat er jeweils dort in der letzten Runde unnötig Punkte verschenkt.
Ein früher Ausfall Newgardens, Portland hat ja gezeigt wie schnell so etwas passieren kann, würde dann Simon Pagenaud und Alexander Rossi alle Chancen eröffnen. Beide trennt aktuell nur ein Punkt und so wird der das Duell für sich entscheiden, der vor dem anderen die Ziellinie überqueren wird. Auf den permanenten Rennstrecken war Alexander Rossi konstanter unterwegs als Simon Pagenaud, der, abgesehen von seinem Sieg beim Indy Grand Prix, nur außerhalb der Top-5 das Ziel erreichte. Rossi kann neben seinem Sieg in Road America noch auf Top-5-Platzierungen in Alabama, Mid-Ohio und Portland sowie beim Indy GP zurückblicken. Topfavorit auf die beste Platzierung und damit auch auf die Meisterschaft bleibt aber Josef Newgarden.
Scott Dixons theoretische Meisterschaftschance beinhaltet den letzten Platz für Josef Newgarden sowie den Rennsieg und die Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden für sich selbst. Gleichzeitig dürfen auch Alexander Rossi und Simon Pagenaud nicht innerhalb der Top-5 das Ziel erreichen.
Die Erfahrung beziehungsweise die Erinnerungen an den Raceway Laguna Seca sind bei den vier Meisterschaftskandidaten ganz unterschiedlich. Scott Dixon hat, wie schon erwähnt, zwei IndyCar-Rennen dort bestritten. Simon Pagenaud gewann 2009 and 2010 zwei American Le Mans Series Events dort und Alexander Rossi bezeichnet die Strecke als seine Heimstrecke. Er ist zwar gebürtig aus Nevady City, Kalifornien (3,5 Stunden von Laguna Seca entfernt) hat aber mit seinem Vater einige Veranstaltungen dort besucht und seine Liebe für den Rennsport entdeckt. Außerdem nahm Alexander Rossi an Rennen der Skip Barber Series und der Formula BMW teil. Josef Newgarden hingegen betritt für ihn unbekanntes Terrain.
Strecke
Der WeatherTech Raceway ist 3,6 Kilometer (2,2 Meilen) lang, besteht aus 12 Kurven und besitzt einen Höhenunterschied von 55 Metern. Die geknickte Start- und Ziel-Gerade endet in der Andretti Haarnadel, der besten Überholstelle der Strecke. Nach zwei etwa 90 Grad beschreitenden Rechtskurven geht es über zwei weitere 90 Grad-Linkskurven den Berg hinauf. Auf der Kuppe folgt eine enge Links-Rechts-Schikane steil bergab – der legendäre Corkscrew. Alex Zanardi hat bewiesen, dass man auch hier überholen kann. Der tödliche Unfall von Gonzalo Rodriguez 1999 zeigte aber auch die Gefährlichkeit dieser Stelle. Es folgt die schnelle Rainey-Kurve, bevor zwei etwa 90-Grad-Kurven die Fahrer zurück auf die Start- und Ziel-Gerade bringen.
Zeitplan (local time, MEZ)
Donnerstag, 19. September
9:15 – 11:15 a.m. (18:15 – 20:15) – NTT IndyCar Series Open Test session 1
1:30 p.m. – 5:30 p.m. (22:30 – 1:30) – NTT IndyCar Series Open Test session 2
Freitag, 20. September
10:30 – 11:15 a.m. (19:30 – 20:15) – NTT IndyCar Series practice 1, NBC Sports Gold (live)
2:10 – 2:55 p.m. (23:10 – 22:55) – NTT IndyCar Series practice 2, NBC Sports Gold (live)
3:10 – 3:40 p.m. (0:10 – 0:40) – NTT IndyCar Series pit stop practice, NBC Sports Gold (live)
Samstag, 21. September
10:00 – 10:45 a.m. (19:00 – 19:45) – NTT IndyCar Series practice 3, NBC Sports Gold (live)
1:35 p.m. (10:35) – Firestone Fast Six Qualifying for the NTT P1 Award (three rounds of knockout qualifying), NBCSN (live)
Sonntag, 22. September
11:30 a.m. (20:30) – Driver introductions
11:30 p.m. (20:30) – NBC on air
12:08 p.m. (21:08) – Start engines command
12:15 p.m. (21:15) – Firestone Grand Prix of Monterey (90 laps/203.22 miles), NBC, DAZN (live)
(c) Photos: IndyCar Media; Chris Jones, Chris Owens, Stephen King, Joe Skibinski