Loris Herzmanns dominiert das Renngeschehen der ELITE 1 am Hockenheimring und übernimmt die Führung in der Meisterschaft – In der ELITE 2 verkürzt Lasse Sörensen seinen Rückstand auf Giorgio Maggi.
Nach der US-NASCAR ist auch die EuroNASAR in ihre Playoffs gestartet. Am Hockenheimring lief es insbesondere für den Niederländer Loris Hezemans nach Plan. Der Hendricks-Pilot war mit einem knappen Rückstand auf Stienes Longin nach Deutschland gereist und verlässt Baden-Württemberg als Meisterschaftsführender.
Herzmanns profitierte dabei davon, dass Longin in Hockenheim ein rabenschwarzes Wochenende erwischte, baute aber auch mit einer starken Leistung Druck auf die Konkurrenz auf. Der Niederländer sicherte sich sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Rennsieg.
Hezemans bestimmt die ELITE1
“Es ist ein tolles Gefühl, beide Rennen am Hockenheimring gewonnen zu haben”, erklärt Hezemans. Thomas Ferrando sich in einem actionreichen Samstagslauf den letzten Podiumsplatz hinter Hezemans und Rocca.
Für Longin lief es am Samstag derweil nicht wie erhofft. Der Belgier hatte bereits am Start eine Berührung mit Rocca und kollidiert später mit Alon Day. Die Folge: Longin musste seinen Boliden abstellen.
Mit Ander Villarino fiel ein weiterer Titelkandidat früh aus und lies wichtige Punkte liegen. Neben den Ausfällen im Meisterschaftskampf war das Rennen auch durch zahlreiche Gelbphasen und Einsätzen des Saftei-Cars geprägt.
“Ich bin glücklich über das Ergebnis und es gibt ja doppelte Punkte. Es ist toll, diese Zähler mitzunehmen. Es war sehr wichtig, einen guten Start und starke Restarts hinzulegen.“, sagt Hezemans. “Der Schlüssel zum Erfolg war, eine saubere erste Runde zu fahren und den Abstand auf Nicolo zu managen. Es war nicht einfach, weil er mich unter Druck gesetzt hat. Ich musste immer voll am Limit fahren. Ich habe keine großen Fehler gemacht und mir den Sieg geholt.”
In der Challenger Trophy setzte sich am Samstag Dario Caso gegen Ioannis Smyrlis und Marco Santamaria durch. Die Junior-Trophy entsprach den Top 3 des Rennens
Rückschlag für Day
Nachdem am Samstag noch zahlreiche Strafen ausgesprochen wurde, startet Day am Sonntag von der Pole-Position. Anfangs behauptete der Israeli diesen Platz auch, bis ihn technische Probleme stoppten. Nutznießer des Ausfalls war zunächst sein Teamkollege Ferrando. Im Kampf um den Sieg spielte der Franzose allerdings keine Rolle. Den fochten wie am Samstag erneut Hezemans und Rocca unter sich aus. Hezemans setzte sich in einem engen Zweikampf durch und sicherte sich erneut den Sieg.
“Es war nicht einfach, weil Alon sehr schnell unterwegs war, bis sein Auto den Geist aufgab. Hoffentlich kann er diesen Rückschlag in Zolder wieder gut machen. Als Alon langsamer wurde, waren Nicolo und ich etwas überrascht.“, fasst der Niederländer zusammen. “Als Ferrando die Führung übernahm, dachte ich: ‘Wow, wir müssen hinterher!’ In Zolder geht es darum, ins Ziel gekommen und den Titel zu holen.”
Bester Pilot in der Challenger Trophy war der Grieche Smyrlis, der sich gegen Kenko Miura und Henri Tuomaala durchsetzte.
Nach den Halbfinals am Hockenheimring beträgt Hezemans Vorsprung auf Rocca 21 Zähler. Auch in der Junior-Trophy liegt der Niederländer vorne. Die Challenger-Wertung führt Tuomaala an.
ELITE 2: Maggi am Samstag vorne
Wie in der ELITE 1 mussten auch in der ELITE 2 einige Fahrer Rückschläge im Titelkampf verkraften. Mit am härtesten erwischte es Andre Castro, der sowohl am Samstag als auch am Sonntag in Folge einer Kollision ausschied.
Im Samstags-Lauf kollidierte der Amerikaner kurz nach dem Start mit Vittorio Ghirelli, der ebenfalls noch im Kampf um die Meisterschaft mitfuhr. Beide Piloten mussten abstellen und fielen in der Meisterschaft zurück.
Pole-Sitter Maggi fuhr an der Spitze ein souveränes Rennen. Zwar verlor der Schweizer kurzfristig die Führung an Hugo De Sadeleer, ging aber ebenso wie Lasse Sörensen an seinem Landsmann vorbei. Sörensen versuchte im Anschluss alles, um an Maggi vorbeizukommen, musste sich dem Hendricks-Piloten letztlich aber geschlagen geben.
“Es war ein perfektes Wochenende für das ganze Hendriks Motorsport Team”, freut sich Maggi. “Wir haben in beiden Divisionen hier am Hockenheimring die Pole-Positions und Siege geholt. Ich hatte etwas Glück, die Führung zurück zubekommen, nachdem ich sie nach dem Restart verloren hatte. Das ganze Wochenende über hatte ich Probleme in der ersten Kurve. Danach hatte ich einige tolle Kämpfe mit Lasse und Hugo, die viel Spaß gemacht haben.”
Im Kampf um die Legend Trophy setzte sich Ian Eric Waden gern Michael Bleekemolen und Mirco Schultis durch.
Sörensen gewinnt am Sonntag, Maggi nur Fünfter
Den Vorsprung den sich Maggi am Samstag erarbeitet hatte, büßte er am Sonntag schon wieder ein. Bereits als Start ging Sörensen an dem Schweizer vorbei und behauptet die Führung bis ins Ziel. Der Däne überstand dabei auch zwei Restarts.
Lange sah es danach aus, als würde Maggi zumindest Zweiter werden. In der Schlussphase hatte der Hendricks-Pilot aber mit Bremsproblemen zu kämpfen und fiel bis auf Rang fünf zurück.
De Sadeleer fuhr auf Rang zwei und gab somit einen erfolgreichen Einstand in der EuroNASCAR. Allesandro Brigatti komplettierte das Podium.
“Es war ein richtig guter Renntag, da es mein Plan war, Maggi gleich am Anfang einzuholen”, so Sörensen. “Das hat wirklich gut geklappt, aber ich musste nach den beiden Gelbphasen meine Position verteidigen, was nicht einfach war. Ich habe gute Starts hingelegt und war in den ersten zwei bis drei Runden nach den Restarts richtig schnell. Jetzt will ich den Titel, der schon vor dem Start in meine Saison in Italien mein Ziel war. Ich werde es schaffen!”
In der Legend Trophy setzte sich Waden gegen Arianna Casoli und Bleekemolen durch. Die Italienerin holte konkurrenzlos an beiden Tagen die Ladies Trophy.
Vor den finalen Läufen am Circuit Zolder am 5. und 6. Oktober, führt Maggi die Meisterschaft mit elf Punkten Vorsprung auf Sörensen an. In der Legende Trophy liegt Bleekemolen nur einen Punkt vor Waden.
Die Rennen in Zolder werden live auf unserer Facebook-Seite gestreamt.
Credits: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard