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NASCAR: Drama in drei Akten in Charlotte

von Simon Mones
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Dramatische Entscheidung im Kampf um die “Round of 12“, Alex Bowman ist nach einem starken Comeback weiter – Chase Elliott sichert sich derweil nach einem Abflug den Sieg in Charlotte

Wie auch im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung, welche vier Piloten ihre Titelträume begraben müssen, auf dem Royal des Charlotte Motorspeedway. Erneut boten die 109 Runden in North Carolina zahlreiche Gelbphasen und viel Drama. Am Ende entschied lediglich ein Zähler über das Weiterkommen.

Den Sieg sicherte sich Chase Elliott, der sich nach einem Abflug beim Restart wieder noch vorne gekämpft hatte. Auch sein  Teamkollege Alex Bowman erreichte nach einem großen Kampf die nächste Playoff-Runde. Für Ryan Newman, Aric Almirola, Kurt Busch und Erik Jones reichte es hingegen nicht.

Chaotisches erstes Segment

Auf der Pole-Position startete einmal mehr William Byron. Der daneben qualifizierte Bowman nahm das Rennen im Ersatzauto auf und starrte somit von hinten. Gleich am Start wollte der Pilot der Startnummer #88 möglichst viele Positionen gut machen und drehte sich dabei mitten im Feld. Martin Truex jr. schaffte es grade noch auszuweichen, verlor, aber Zeit da er die Schikane ausließ und somit stehen bleiben musste.

Bowman kassierte nebenst Dreher und Besuch an der Box auch noch eine Durchfahrtsstrafe – somit war er eindeutig letzter und seine Hoffnungen auf die nächste Playoff-Runde vermeidlich begraben.

Eine Caution gab es nach dem Dreher des Hendrick-Piloten jedoch nicht, erst kurz vor Ende des ersten Renndrittels sorgte Ryan Preece nach einem Dreher für Gelbe Flaggen. Diese wurden von vielen Piloten für einen Besuch an der Box genutzt. Lange blieb es allerdings nicht grün, denn schon beim Restart krachte es wieder. An der Spitze übernahm zunächst Kyle Larson die Führung. Dahinter wurde Jimmie Johnson von Chris Buescher umgedreht. Dieser hatte wiederum von Kurt Busch einen Treffer bekommen, der somit eine Kettenreaktion auslöste die zahlreiche Playoff-Fahrer in Bedrängnis brachte. So drehten sich auch Bowman und Erik Jones. Denny Hamlin verlor viele Positionen, da er zurücksetzen musste. Während das Rennen – und somit auch die Playoffs – für Jones beendet waren, ging es für Hamlin und Bowman weiter.

Das erste Rennsegment endete folglich unter Gelb. Larson gewann die Stage vor Byron und Bowyer. Aufgrund der Punkte waren neben Truex, Harvick und Kyle Busch nun auch die beiden Penske-Piloten Joey Logano und Brad Keselowski, sowie Hamlin sicher in der nächsten Playoff-Runde.

Stage 2: Elliott gewinnt

An der Spitze änderte sich zum Beginn des zweiten Rennabschnitts einiges. Dies lag vor allem daran, dass die Führungsgruppe zum ersten Mal an die Box kam. Larson fing sich zudem noch eine unglückliche Strafe ein, die ihn aus der Führungsrunde warf. Dennoch qualifizierte sich der Chevrolet-Pilot für die nächste Runde der Playoffs.

Als erster nahm Logano den Restart unter die Räder. Kurz nach dem Restart übernahm Elliott, der anders als der Penske-Pilot noch um das Weiterkommen zittern musste, das Heft des Handels in die Hand.

15 Runden waren im zweiten Renndrittel gefahren, da sorgte Bowman einmal mehr für eine Unterbrechung des Rennens. Der Hendrick-Pilot hatte Darrell Wallace berührt und gedreht,. Bowman selbst fuhr weiter, während sich der Petty-Mann in der Mauer wiederfand. Larson bekam den “Lucky Dog“.

In der Spitzengruppen nutzen einige Piloten die Unterbrechung für vorgezogene Boxenstopps, Nutznießer davon war Clint Bowyer der die Führung übernahm. Der Routinier verlor diese jedoch nach einem Verbremser an Keselowski, der Wiederum Elliott nicht hinter sich halten konnte. Mit dem Stage-Sieg war dann auch der junge Hendrick-Pilot sicher weiter. Bowyer hingegen würde trotz zweimal P3 in den Stages noch einmal zittern müssen.

Ein Drama in drei Akten

Während die meisten Piloten im Übergang zum letzten Segment auf einen Stopp verzichteten kam Bowyer zu Service rein. Damit lag der Stwart-Haas-Pilot zeitweise außerhalb der Top-12 der Playoff-Tabelle und droht auszuscheiden.

An der Spitze gab weiterhin Elliott den Ton an, wurde jedoch von einem Dreher von dabei Hemric eingebremst. Beim Restart passierte es dann. Wie im vergangenen Jahr flog auch diesmal der Spitzenreiter des Roval-Rennens ab. Elliott verbremste sich Eingans von Kurve 1 und rauschte in die Reifenstapel.

Von hier an Nahm das Drama erst seinen Lauf. Harvick übernahm kampflos die Führung, Elliott schien raus aus dem Kampf um den Sieg. Beim folgenden Restart lief zunächst alles nach Plan, bis Kyle Busch mit einem Reifenschaden seine Hoffnungen auf einen Sieg auf dem Roval begraben musste.

Der unerbittliche Ryan Newman

35 Runden vor Schluss folgten dann erneut Boxenstopps. Dieses Mal kam das Feld unter Grün zum Service. Auf die Reihenfolge hatte dies keine Auswirkung. 20 Runden vor Schluss sorgte dann Ricky Stenhouse, der zuletzt sein Cockpit bei Roush für 2020 verloren hatte, für eine weitere Caution.

Zahlreiche Piloten kamen erneut an die Box auch Stenhouse Teamkollege Newman, der in der Folge nur schwerlich in die Gänge kam und sich inzwischen außerhalb einer Playoff-Platzierung befand. Bei der nächsten Caution war der Roush-Pilot direkt involviert. Auslöser war eine Berührung zwischen Austin Dillon und Hamlin, als Teil der Kettenreaktion dreht sich auch Newman. Doch im Kampf um die Playoffs gab der 41-Jährige noch nicht auf.

Den Restart entschied einmal mehr Harvick für sich und für einige Runden lief das Rennen. Dann drehte sich Daniel Suarez und sorgte erneut für Gelb. Das Procedere wiederholte sich. Dieses mal drehten sich Kurt Busch und Buscher. Auch Newman zog sich Schäden an der Front zu. Doch die Messe war immer noch nicht gelesen.

Elliott fliegt zum Sieg

Da etwas Flüssigkeit auf der Strecke war, gab es kurz Rot. Dann ging es zum sechs Runden Sprint um den Rennsieg. Harvick lag weiterhin in Führung, dahinter befand sich inzwischen Elliott. Die Runde war noch nicht vollendet, da lag der Hendrick-Pilot auch schon in Führung. Doch das war des Dramas noch nicht genug, im Schlepptau seines Teamkollegen flog auch Alex Bowman mit frischen Reifen an Harvick vorbei. Zu diesem Zeitpunkt lag Newman virtuell wieder in den Top-12 der Playoff-Tabelle. Jedoch unterlief dem erfahrenen Piloten ein Fehler, der ihm eine Durchfahrtsstrafe einbrachte und wichtige Positionen kostete, sodass Bowman am Ende einen Zähler vorne lag.

Vorschau Zolder

Während in der US-NASCAR die Entscheidung in der Meisterschaft erst im November fällt, müssen Fans der EuroNASCAR nicht mehr so lange warten. Bereits am Wochenende fällt am Circuit Zolder in Belgien die Entscheidung, wer sich die Titel sichert.
In der Elite-1-Division hat Loris Hezemans die besten Chancen auf den Titel. Der Niederländer hat einen Lauf und gewann die letzten vier Rennen in Folge. Sein Vorsprung auf Niccolo Rocca beträgt vor dem beiden finalen Läufen 21 Zähler. Da es jedoch wie in Hockenheim in Zolder auch doppelte Punkte, wird es ein spannendes Duell. Hierbei geht es nicht nur um die Gesamtmeisterschaft, sondern auch um die Junior Trophy. Der amtierende Meister Alon Day hat ebenso wie Ander Vilarino und Stienes Longin nur noch Außenseiterchancen auf den Titel und muss auf Ausfälle von Hezemans und Rocca Hoffen.

Ein ähnliches Bild bietet sich auch in der Elite-2-Division. Hier führt Herzmanns Teamkollege Giorgio Maggi mit 11 Punkte vor Lasse Sorensen. Zusammen haben die beiden Rookies acht der
zehn Rennen gewonnen. Alleine fünf Siege gingen dabei auf das Konto des Dänen in Diensten von Dexwet Df1 Racing.

Erster Verfolger der beiden ist Vittorio Ghirelli, dessen Rückstand auf Maggi beläuft sich jedoch bereits auf 68 Punkte. Dahinter liegen Advait Deodhar und Myatt Snider. Bester nicht Rookie ist Nicholas Risitano mit 90 Zählern Rückstand auf Maggi.

Wesentlich spannender geht es dagegen in der ELITE-Club-Wertung zu. Hier führt Giovanni Trione mit 8 Zählern vor Andreas Kuchelbacher und Alain Moseueron. Der Österreicher und der Franzose sind punktlgleich. Mit 23 Punkten Rückstand hat auch Alessio Bacci noch eine Chance auf den Titel in dieser Wertung.

Vorschau Dover

Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross nach Dover. Auf dem Dover International Speedway startet die zweite Runde der NASCAR-Playoffs, die sogenannte “Round of 12“. Nach dem Roval-Rennen in Charlotte, wird in Dover wieder klassisch das 1-Meilen-Oval befahren. Doch auch die “Monster Mile“ hat ihre ganz besondere Charakteristik. Anders als viele Ovale, ist die 1966 eröffnete Strecke nicht asphaltiert sonder verfügt über eine betonierte Fahrbahn. Zudem verfügt die Strecke über einen asphaltierten Apron, auf dem verunfallte Autos oftmals aufgrund der starken Überhöhung enden. Aus diesem Grund wird die Strecke oftmals auch als “self cleaning race track“ bezeichnet.

Das zweite Rennen auf dem Oval wird seit 1971 ausgetragen, die erste Auflage gewann Richard Petty. Im vergangenen Jahr setzte sich Chase Elliott durch. Die meisten Siege in Dover holte Jimmie Johnson, der es jedoch nicht in die Playoffs geschafft hat. Neben Johnson gewann von den aktiven Piloten nur Ryan Newman mehrfach auf dem Einmeiler. Das  erfolgreichste Team in Dover ist einmal mehr Hendrick Motorsports mit zehn Erfolgen, dicht gefolgt von der Penske-Mannschaft mit sechs Siegen. Roush Fenway Racing brachte fünfmal ein Auto in die Victory Lane. Erfolgreichster Hersteller ist Chevrolet mit 20 Siegen vor Ford (12) und Toyota (2).

Die Renndistanz in Dover beträgt 400 Meilen und somit auch 400 Runden. Die ersten beiden Rennsegmente gehen über 120 Runden, das letzte Renndrittel dauert 160 Runden.

 

Bilder: NASCAR/Getty Images (Streeter Lecka/Brian Lwadermilk/Jared C. Tilton)

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