Nach den Regenfällen vom Sonntag endet das 1000bulbs.com 500 erst am Montag zu Ende – Im Fotofinish setzte sich Ryan Blaney gegen Ryan Newman durch
Ein bekannter Werbeslogan lautet: “Wenn es mal wieder länger dauert.“ Ob NASCAR und 1000bulbs in Zukunft mit einem ähnlichen Slogan werben, darf zu Recht bezweifelt werden, auf das zweite Rennen der “Round of 12“ passte dieser Slogan hingegen wie die Faust aufs Auge. Musste das Rennen am Sonntag doch nach Stage 1 abgebrochen werden und konnte erst am Montag fortgesetzt werden. Letztlich entschieden 0,007 Sekunden zwischen Ryan Blaney und Ryan Newman. Für Blaney bedeute der Sieg die direkte Qualifikation für die nächste Runde der Playoffs.
Unruhe aber (noch) kein Big One
Auf die erste der 188 Runde führte das Feld indes Chase Elliott, der die geballte Chevrolet-Power hinter sich wusste. Dennoch war es am Ende der erste Runde mit Brad Keselowski ein Ford-Pilot, der das Rennen anführte. In den folgenden Runden, gab es eine Vielzahl an Führungswechseln und zeitweise auch viel Unruhe im Feld — der Big One blieb allerdings aus. Nach 35 Runden kamen die Piloten somit unter Grün an die Box. Blaney verlor dabei bei der Boxeneinfahrt sein Auto. Für NASCAR jedoch kein Grund für eine Caution. Erst als Spencer Boyd ausrollte gab es die Gelben Flaggen.
Erneut fand sich Keselowski an der Spitze des Feldes wieder, nach dem Restart ging es aber Three-Wide weiter und so verlor der Penske-Mann den Platz an der Sonne rasch. Kurz vor Stage-Ende setzte sich dessen Teamkollege Joey Logano in Front, den Stage-Sieg verlor er aber noch an William Byron. Hinter den beiden kam Alex Bowman über Linie.
Und dann kam der Big One…
Auch die Anfangsphase der zweiten Stage am Montag verlief zunächst ohne größere Zwischenfälle. An der Spitze lieferten sich Ford und Chevrolet ein spannendes Duell. Ungefähr zur Hälfte des Rennsegmentes, waren es dann die Chevronlet-Teams, die den Pit-Stopp-Reigen unter Grün einleiteten. Zahlreiche Piloten hatten es dabei etwas zu eilig, dazu zählten auch die Playoff-Piloten Denny Hamlin und Martin Truex Jr.
Keselowski mischte nach Problemen beim Restart, sein Motor wollte nicht anspringen, inzwischen wieder an der Spitze mit. Aber auch Logano und Bowman kämpften um die Plätze. Kurz vor dem Ende des zweiten Renndrittels kam es, dann zu einem dieser Massencrashs für die Talladega berühmt berüchtigt ist. Bowman blockte einen Angriff von Logano und drehte sich in Führung liegend.Neben Bowmann waren auch zahlreiche weitere Playoff-Piloten verwickelt. Abstellen mussten jedoch nur Bowman und der bereits qualifizierte Larson. Ebenfalls Schluss war auch für Jimmie Johnson.
Das zweite Segment endete somit unter Gelb, den Stage-Sieg “erbte“ Bowyer vor Logano und Keselowski.
Sprint zur Ziellinie
Anders als in den Segmenten zuvor gab es im letzten Rennabschnitt zwei frühere Cautions. Beide resultierten aus für Talladega untypischen Reifenschäden. Zunächst erwischte es Truex und dann Bowyer. Letzter blieb unglücklich hängen und geriet in Rundenrückstand.
Die Piloten nutzen die Chancen, um nochmal aufzutanken, somit bestand die Möglichkeit durchzufahren. Es sollte aber nochmal rund gehen. Es folgte ein zweiter Big One — Kurt Busch schob Byron an und kassierte seinerseits einen Schubs von Chris Buescher. Byron traf auf der Außenbahn Logano, weitere Playof-Piloten waren jedoch nicht involviert.
Allerdings sind bekanntlich aller guten Dinge drei und so gab es auch drei Big Ones. Der letzte kam wenig überraschend kurz vor Rennschluss. Einmal mehr war ein Busch involviert, aber dieses Mal Kyle sowie Ricky Stenhouse. Für eine Schrecksekunde sorgte Brendan Gaughan, der sich überschlug.
In der Folge gab es eine kurze Rotphase und dann ging es weiter. Blaney führte das Feld auf den Sprint zum Rennende. Der Penske-Pilot führte auch noch Eingangs der letzten Runde, dann aber kam die Abteilung Attacke in Form von Newman. Während sich die beiden einen Zielsprintt lieferten, flogen hinten noch Buescher und Parker Kligerman ab. Davon unbeirrt sicherte sich Blaney mit 0,007 Sekunden Vorsprung den Rennsieg.
EuroNASCAR: Neue Strecke
Ein erster Baustein des neuen Kalenders der NASCAR Whelen Euro Series ist nun bekannt. Das Autodromo Piero Taruffi in Vallelunga ersetzt die Strecke in Franciacorta als Austragungsort des NASCAR GP in Italien. Doch das ist nicht die einzige Veränderung. Die Strecke in der Nähe von Rom wird am 12. und 13. September der Austragungsort der Halbfinale der EuroNASCAR sein und damit das erste Rennen mit doppelten Zählern.
“Wir freuen uns, die NASCAR Show zu den Fans in Rom zu bringen und ich bin mir sicher, dass dieses Event zu einem Highlight in der Meisterschaft werden wird – auch weil in den Playoffs doppelte Punkte vergeben werden”, so NWES Präsident Jerome Galpin. “Das Streckenlayout verspricht spannendes Racing, sowohl für die Fans als auch für die Fahrer. Außerdem bietet die Anlage hohe Standards für tolles Racing. NASCAR hat eine perfekte neue Heimat in Italien gefunden.”
Der 4,085 Kilometer lange Kurs, macht Rom somit zur 17. Stadt in Europa die ein NASCAR-Rennen austragen wird. Welche Auswirkungen die Beförderung des Italien GP noch auf den Kalender haben wird bleibt abzuwarten.
Vorschau Kansas
Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross nach Kansas City. Dort findet am Kansas Speedway der finale Lauf der „Round of 12“ statt. Das Tri-Oval im Bundesstaat Kansas gehört zu den jüngeren Ovalen im Kalender und wurde erst am 2 Juni 2001 eröffnet. Die Strecke ist 1,5 Meilen lang und verfügt über 15° Banking. Im vergangenen Jahr war dies eine der Streckenkonfigurationen, auf denen Martin Truex Jr. besonders erfolgreich war.
In Sachen Playoffs, steht der Gibbs-Pilot in diesem Jahr recht gut dar. Sein Vorsprung auf den Cut beträgt 56 Zähler. Aktuell ausgeschieden wären Bowmann (-18), Elliott (-22), Bowyer (-24) und Byron (-27). Für alle vier Piloten ist das noch keine Situation, in denen sie unbedingt gewinnen müssen, jedoch sollten sie auf Angriff fahren und versuchen das Rennen zu gewinnen, um ihre Titelträume am Leben zu erhalten.
Von den aktiven Piloten gelang es neben Harvick, nur Jimmie Johnson und Joey Logano mehrmals das Herbstrennen zu gewinnen.
Bei den Teams führen Roush-Fenway Racing und Hendrick mit vier Siege die Tabelle an, dicht gefolgt von Penske mit drei Erfolgen. Zweimal gelang dies Stewart Haas Racing. Bester Hersteller ist Chevrolet mit neun Erfolgen. Ford gewann sechs Rennen, Toyota war einmal erfolgreich.
Die Renndistanz beträgt 400,5 Meilen. Bei einer Streckenlänge von 1,5 Meilen sind das 267 Runden. Die ersten beiden Stages dauern 80 Runden, während das letzte Rennsegment über 107 Runden geht.
Bilder: NASCAR/Getty Images (Jared C. Tilton/Sean Gardner/Chris Gryathen)