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Vorschau: FIA Motorsport Games 2019 – Olympia für Motorsport?

von Philipp Körner
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FIA Motorsport Games 2019

Ein beliebtes Thema der Winterpause ist die immer wieder aufkommende Frage, ob der Rennsport Teil von Olympia werden kann und soll. Die FIA und die SRO Motorsports Group haben ihr Schicksal nun selbst in die Hand genommen und um den GT Nations Cup herum ein eigenes Motorsport-Fest aufgebaut. In Vallelunga treten so auch F4-Renner, Tourenwagen, Slalom-Karts, Drifter und Gamer an.

Zugegeben: Die Erstauflage des FIA GT Nations Cups hatte durchaus ihren Charme – trotz des Bahrain International Circuits. Die Silber-Bronze-Duos legten sich 2018 für ihr jeweiliges Land mächtig ins Zeug und mit der Türkei gab es zumindest aus der damaligen Perspektive sogar einen Überraschungssieger. Somit hatte das Experiment also zweifelsohne eine Chance für das Jahr 2019 verdient. In Kooperation mit der FIA legte der zuletzt doch arg gebeutelte Stéphane Ratel noch einmal einen drauf und ergänzte etliche weitere Disziplinen für seine diesjährige Veranstaltung auf dem Autodromo Vallelunga Piero Taruffi. Besonders interessant dürfte dabei der Touring Car Cup werden, bei dem TCR-Boliden die Fahne der Tin Tops hochhalten. Hier gibt es sogar einige bekannte Fahrer zu sehen.

Beim Formula 4 Cup kommt ein eigens von KCMG entwickelter Hybrid-F4-Bolide zum Einsatz. Er wird von Piloten gesteuert, die noch nicht viel Erfahrung in F4-Maschinen vorweisen können. Wie bei den anderen Disziplinen haben die nationalen Behörden (DMSB im Falle Deutschlands) die Auswahl und Nominierung übernommen.

Abgerundet wird der ambitionierte Plan von einem für den Breitensport wichtigen Karting Slalom Cup, einem Drifting Cup mit spektakulären Autos und einem Digital Cup auf Gran-Turismo-Basis.

GT Cup

22 GT3-Autos, sieben Marken und spannende Namen bei den Fahrern sowie Teams: Der GT Cup wird auch in diesem Jahr wieder das Herzstück des Events sein. Für Deutschland treten Edward-Lewis Brauner und Alfred Renauer in einem Herberth-Porsche an. Beide haben reichlich GT3-Erfahrung und können so auf ein gutes Ergebnis hoffen. Jedoch wuchs die Qualität im ganzen Feld nochmal ordentlich an, sodass wie im letzten Jahr Vorhersagen fix in den Bereich krasser Fehleinschätzungen abrutschen könnten.

Als Favoriten müssen natürlich die türkischen Titelverteidiger Salih Yoluç und Ayhancan Güven genannt werden, die heuer einen TF-Sport-Aston fahren. Weitere spannende Duos:

  • Die Australier Stephen und Brenton Grove (Vater-Sohn) in einem Herberth-Porsche
  • Jens Reno Møller und Christina Nielsen in einem dänisch-lackierten Honda NSX GT3
  • Die US-Amerikaner Spencer Pumpelly und Robert Ferriol in einem Spirit-of-Race-Ferrari
  • Die vor ihrem Publikum fahrenden Gianluca und Giorgio Roda (Vater-Sohn) – natürlich in einem AF-Corse-Ferrari
  • Christoph Lenz und GT-Masters-Champion Patric Niederhauser in einem eidgenössisch-präsentierten Raton-Racing-Lamborghini
  • Im Zeichen der drapeau tricolore: Jean-Luc Beaubelique und Jim Pla in einem französisch-betreuten AKKA-ASP-Mercedes
  • Die Belgier Louis Machiels und Nico Verdonck in einem Attempto-Racing-Audi
  • Brit-GT-Meisterin Flick Haigh und Chris Froggatt in einem formal für das Vereinigte Königreich eingesetzten Spirit-of-Race-Ferrari
  • Die Portugiesen Miguel Ramos und Henrique Chaves in einem Attempto-Racing-Audi
  • Für Russland: Rinat Salikhov und Denis Bulatov in einem Rinaldi-Racing-Ferrari

Zusätzlich könnten auch einige Jungfahrer wie der Japaner Ukyō Sasahara für Aufsehen sorgen, wenn sie das Auto von ihrem schwächeren Amateur übernehmen.

Das auch im fein gepflegten TV/Stream-Planer aufgeführte Format besteht aus einem Qualifying, zwei Quali-Rennen und einem Hauptlauf.

Copyright: FIA/SRO Motorsports Group

Touring Car Cup

Rory Butcher, Luca Engstler, John Filippi oder auch Tom Coronel: Für die TCR-Rennen sind einige interessante Favoriten in den Norden von Rom gereist. Insgesamt 20 Autos werden dort zwei Läufe (25 min + 1 Runde/30 min + 1 Runde) absolvieren und allein der bunte Fahrzeug-Mix dürfte viel Spannung und Chaos versprechen.

Copyright: FIA/SRO Motorsports Group

Formula 4 Cup

Ein völlig neues Auto, Talente auf der Suche nach ihrem großen Durchbruch und ein Quali- sowie Hauptrennen (20/30 Minuten) bilden die Basis für einen schwer voraussehbaren F4 Cup. 20 Piloten stellen sich dieser großen Chance – für Deutschland Niklas Krütten.

Copyright: FIA/SRO Motorsports Group

Karting Slalom Cup, Drifting Cup und Digital Cup

Auch die anderen Cups überraschen mit vollen Nennlisten. Bei den Karts treten 29 gemischte Duos an, was fraglos eine schöne Unterstützung für aufstrebende weibliche Talente ist. Im Reich der qualmenden Reifen präsentieren sich 24 Piloten mit wilden Fahrzeug-Kreationen. Die Rennformate weichen hier natürlich vom sonstigen Standard ab. Eine sinnvolle Ergänzung ist außerdem der Digital Cup, der den Höhepunkt am Samstag bildet. Die Nennlisten in der Übersicht:

Zeitplan

Die einzelnen Trainings, Qualis, Rennen und Heats sind über insgesamt drei Tage verteilt. Wichtig wird es ab dem morgigen Samstag. Da sich Zeiten noch ändern könnten, solltet Ihr unbedingt den TV/Stream-Planer im Auge behalten.

Copyright: FIA/SRO Motorsports Group

Bilderquelle/Copyright: KCMG; Porsche Motorsport Asia Pacific via SRO; SRO

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