Saisonfinale in der Formel Eins. Aber es geht in der Team-WM durchaus noch um einiges.
Die B-WM ist durchaus noch interessant. McLaren hat, etwas überraschend, als viertbestes Team die Saison beendet. Aber dahinter ist es durchaus noch eng. Toro Rosso ist Renault bis auf zehn Punkte auf die Pelle gerückt und die Strecke in Abu Dhabi dürfte dem Honda-Motor durchaus liegen. Zehn Punkte klingen nicht viel, aber man hat in Brasilien gesehen, wie schnell man die einfahren kann. Solange das Rennen normal läuft, sollte Renault auch dann sicher sein, wenn sie nicht in die Punkte kommen. Aber ein SC kann schon alles verändern.
Ähnlich eng geht es zwischen Racing Point und Alfa zu, die ebenfalls nur zehn Punkte trennen. Der Unterscheid zwischen beiden Plätzen nicht so groß, aber rund 10 bis 12 Millionen Dollar mehr oder weniger sind für beide Teams nicht zu unterschätzen.
Richtig spannend ist es um den Fahrertitel in der „B-WM“. Da liegen Carlos Sainz und Pierre Gasly vor dem letzten Rennen punktgleich. So was hätte man auch gerne für die richtige WM, aber da ist Mercedes weiterhin zu dominant.
Ob sie das auch in Abu Dhabi sein werden? Langsam werden sie sicher nicht sein, aber alle Augen sind auf Ferrari gerichtet. Ausgehend von der Performance bevor die FIA die Regeln in Sachen Flow Fuel Meter und Verbrennung von Öl aus den Ladeluftkühlern verschärft hat, müsste Ferrari in Abu Dhabi auf den langen Geraden einen enormen Vorteil haben. In Austin war der weg, in Sao Paulo war er ebenfalls nicht vorhanden. Allerdings mit der Einschränkung, dass die Ferrari auf der langen Geraden durchaus sehr schnell war.
Die FIA hat mittlerweile verschiedene Benzinsysteme eingesammelt und testet die nun gegeneinander im Labor. Bisher gab es dazu keine Meldung, was zumindest andeutet, dass Ferrari sich regelkonform verhalten hat. (Stand Mittwoch vor dem Rennen). Wenn Ferrari in Abu Dhabi wieder vorne liegen sollte, dürfte das Thema erledigt sein.
Ein weiterer Grund für die eher schwache Leistung der Ferrari in den letzten beiden Rennen mag auch darin zu finden sein, dass nicht Ferrari schlechter, sondern Red Bull besser geworden ist. Gegenüber Mercedes hat Ferrari in der Quali nicht verloren, wohl aber gegen die Österreicher. Grund hier könnte die neue Variante des Honda-Motor sein und allgemeine Verbesserungen bei Red Bull sein. Welches Team wie lange noch im Herbst entwickelt hat, ist schwer zu beurteilen.
Ebenfalls interessant dürfte die Frage sein, wie Ferrari mit dem Unfall zwischen Vettel und Leclerc umgegangen ist. Es gab, wie immer, die Meldung, dass man mittlerweile alles geklärt habe. Man darf bezweifeln, dass das der Fall ist. Vermutlich gibt es einen Burgfrieden für das letzte Rennen, aber der Zweikampf dürfte 2020 schnell wieder aufflammen. Es wird sich vermutlich bis zur Mitte der nächsten Saison hinziehen, es sei denn, Ferrari degradiert einen Fahrer zur „1B“. Was aber vermutlich weder Leclerc noch Vettel akzeptieren werden.
Strategie:
Pirelli hat die C3, C4 und C5 im Gepäck. Eine schöne Wahl, denn die C5 werden vermutlich schnell auseinander fallen. Die C4 sollten dann aber hart genug sein, dass man mit einem Stopp durch kommt. Der Zeitverlust an der Box hält sich in Grenzen, weil man dank des Tunnels die Strecke ein bisschen abkürzt. Aber dennoch sind zwei Stopps eher ein Risiko. Überholen kann man natürlich recht gut auf der Strecke, auch dank DRS. Die Tatsache spricht dann auch ein bisschen dagegen, dass man mit Mittelfeld auf die härtere Mischung zum Start setzt. Zwar fährt man damit dann bis zur Hälfte des Rennens, man verliert aber vor allem am Start Plätze. Die lange Overcut ist dann in Gefahr.
Bilder: Pirelli, Daimler AG, Ferrari