Auf dem Tokyo Auto Salon haben Honda sowie Nissan ihren Kader für Super GT und Super Formula in diesem Jahr vorgestellt. Größte Überraschung: Tatiana Calderón, die für ThreeBond Drago Corse in der Super Formula starten wird. Zugleich haben einige der GT300-Teams ihre Aufstellung präsentiert. Ein Überblick über die wichtigsten Neuigkeiten.
Jedes Jahr im Januar präsentiert sich Japans Automobilbranche auf dem Tokyo Auto Salon in der Makuhari Messe von Chiba City, einer der größten Auto-Shows auf dieser Welt. Traditionell nutzen auch die im japanischen Motorsport aktiven Hersteller und Teams die Gelegenheit, um ihre Pläne für die kommende Saison zu präsentieren.
Super GT: Honda präsentiert GT500- und GT300-Kader für 2020
Bereits im September des letzten Jahres verkündete Honda, dass man 2020 erstmals mit einer frontangetriebenen Version des Honda NSX-GT in der japanischen Super GT antreten wird. Grund für den Wechsel sind die in Kooperation mit der DTM entstandenen Class-1-Regularieren, die eine Fortführung der Mittelmotor-Variante untersagen. Doch nicht nur der Wagen ist neu: Auch der Fahrerkader sieht sich erneuert, da wegen der Abgänge von Jenson Button, Narain Karthikeyan sowie des Karriereendes von Daisuke Nakajima gleich drei Cockpits neu besetzt werden mussten. Die einzig unveränderte Konstante: Real Racing, die abermals mit Koudai Tsukakoshi sowie Bertrand Baguette starten werden. Für Tsukakoshi ist es bereits die zwölfte Saison mit dem Team. 2019 waren sie auf dem sechsten Tabellenrang das stärkste Gespann aus dem Honda-Lager.
Wie erwartet beerbt der letztjährige Nakajima-Racing-Pilot Tadasuke Makino das Cockpit von Jenson Button bei Team Kunimitsu an der Seite von Naoki Yamamoto. Nachdem die Champions von 2018 ihren Titel im vergangenen Jahr nicht verteidigen konnten, wechselt man wieder auf ihre traditionelle Startnummer #100 zurück. Naoki Yamamoto zeigte sich einem schwierigen 2019 enttäuscht, erklärte bei der Pressekonferenz auf dem Tokyo Auto Salon aber seine Absicht wieder um den Titel kämpfen zu wollen. Mit Tadasuke Makino hat er erstmals einen jüngeren Teamkollegen an der Seite. Scherzhaft kommentierte der 22-Jährige: „Fühlt sich das so an als ob du plötzlich einen Sohn hast?“ Yamamoto und seine Frau Eri Kano wurden im Jahr 2017 Eltern von zwei Töchtern.
Nachdem Nirei Fukuzumi in seiner Rookie-Saison auf Anhieb den GT300-Titel mit ARTA gewinnen konnte, befördert ihn Honda nun in die GT500-Kategorie. Am eigentlichen Umfeld wird sich hingegen nicht viel für ihn verändern, da er im Dienste von Autobacs Racing Team Aguri verbleibt und somit lediglich die Garagenhälfte wechselt. Sein Teamkollege ist Teamveteran Tomoki Nojiri, der den letztjährigen Saisonauftakt gewann und 2017 sowie 2018 die Klasse mit den meisten Pole-Positionen anführte.
Nojiris ehemaliger Teamkollege Takuya Izawa wandert hingegen zu Nakajima Racing, die nach einem zweiten Platz im Sportsland SUGO sowie Narain Karthikeyans Sieg beim Super GT x DTM Dream Race am Fuji Speedway heuer mit einem abermals gänzlich neuen Ensemble antreten werden. An die Seite von Izawa gesellt sich Rookie Hiroki Otsu, der die vergangenen beiden Saisons für Modulo Drago Corse in der GT300-Klasse fuhr. Mit 13 Saisons auf dem Buckel ist Takuya Izawa der erfahrenste Pilot im Honda-Kader und dürfte somit eine entsprechende Mentor-Rolle für Hiroki Otsu einnehmen.
Die größte Überraschung zeichnet sich jedoch bei Team Mugen in der Form von Ukyo Sasahara ab. Der 23-Jährige war bis 2018 Teil des Honda Formula Dream Project (HFDP), verließ dieses vergangenes Jahr jedoch, um als Porsche Scholarship Driver im Porsche Carrera Cup Japan anzutreten, den er auch gewann. Weitere Erfolge erzielte er mit dem Titelgewinn in der FIA Formula 3 Asia Championship sowie mit der Goldmedaille beim FIA Motorsport Games GT Race. Abermals Teil der Honda-Familie, tritt er an die Seite des langjährigen Veteranen und ehemaligen IndyCar-Piloten Hideki Mutoh. Dieser bestätigte, dass er selbst noch nicht viel persönlichen Kontakt mit seinem neuen Teamkollegen hatte, der auch bei der Pressekonferenz fehlte, da er dieses Wochenende beim asiatischen F3-Rennen in Dubai antritt. Sasaharas Verpflichtung ist deshalb überraschend, da die Gerüchteküche Nobuharu Matsushita als sicheren Kandidaten für das Mugen-Cockpit sah. Der Japaner verlor sein Cockpit bei Carlin in der Formel 2 an Hondas Nachwuchshoffnung Yuki Tsunoda. Nun taucht Matsushita allerdings nicht mehr auf der Liste des Herstellers auf, was vermuten lässt, dass er ohne die Unterstützung der Marke weiterhin in Europa verbleiben wird, um sein Traumziel Formel 1 zu erreichen.
Hondas GT500-Kader
Auto | Fahrer | Team | Reifen |
---|---|---|---|
#8 ARTA NSX-GT | Tomoki Nojiri / Nirei Fukuzumi | Autobacs Racing Team Aguri | Bridgestone |
#16 Red Bull Motul Mugen NSX-GT | Hideki Mutoh / Ukyo Sasahara | Team Mugen | Yokohama |
#17 Keihin NSX-GT | Koudai Tsukakoshi / Bertrand Baguette | Keihin Real Racing | Bridgestone |
#64 Modulo Epson NSX-GT | Takuya Izawa / Hiroki Otsu | Nakajima Racing | Dunlop |
#100 Raybrig NSX Concept-GT | Naoki Yamamoto / Tadasuke Makino | Team Kunimitsu | Bridgestone |
Wie auch bereits im vergangenen Jahr werden drei Teams mit dem Honda NSX GT3 EVO in der GT300-Klasse der Super GT starten. Die Nachfolge von GT500-Aufsteiger Nirei Fukuzumi bei den Titelverteidigern von ARTA tritt der 21-jährige Toshiki Oyu an. Oyu belegte vergangenes Jahr den vierten Tabellenrang in der japanischen Formel-3-Meisterschaft und könnte mit Teamkollege Shinichi Takagi einen kaum besseren Mentor haben. Mit zwei Titelgewinnen sowie 21 Siegen ist der 49-Jährige nämlich der Fahrer mit den zweitmeisten Triumphen in der Klasse. Änderungen gibt es auch bei Modulo Drago Corse. An die Seite von Teambesitzer Ryo Michigami gesellt sich Jake Parsons. Der Australier bestritt bereits 2017 eine Saison in der GT300 für Team Taisan und gewann ein Jahr später die National-Klasse in der japanischen Formel-3-Meisterschaft. Unverändert bleibt hingegen das Ensemble von Team UpGarage, die abermals auf die beiden ehemaligen Honda-Werkspiloten Takashi Kobayashi und Kosuke Matsuura setzen. Zugleich verkündete Team UpGarage, dass man mit Servus Japan einen neuen Maintenance-Garage-Partner gefunden hat. Zuvor arbeitete die Privatmannschaft mit Dome zusammen.
Honda-NSX-GT3-Kundenteams in der GT300-Klasse
Auto | Fahrer | Team | Reifen |
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#18 UpGarage NSX GT3 | Takashi Kobayashi / Kosuke Matsuura | Team UpGarage | Yokohama |
#8 Modulo Kenwood NSX GT3 | Ryo Michigami / Jake Parsons | Modulo Drago Corse | Yokohama |
#55 ARTA NSX GT3 | Shinichi Takagi / Toshiki Oyu | Autobacs Racing Team Aguri | Bridgestone |
Super Formula: Honda krempelt Fahrerkader massiv um
Bereits 2019 präsentierte sich Honda mit einem gehörig umgekrempelten Super-Formula-Kader. Auch für die Saison 2020 nahm man massive Veränderungen vor. Die größte Überraschung: Tatiana Calderón. Die 26-jährige Kolumbianerin beendete ihre erste Formel-2-Saison im letzten Jahr auf dem 22. Platz und wird nun mit ThreeBond Drago Corse in der Super Formula antreten. Drago Corse war bereits zwischen 2014 und 2016 aktiv und kehrt heuer in Partnerschaft mit ThreeBond zurück. „Mit Drago Corse wollen wir uns immer neuen Herausforderung stellen und Geschichte schreiben“, kommentierte Teambesitzer Ryo Michigami. Calderón ist nicht die einzige Frau im Kader von Drago Corse. Bereits im Dezember verkündete Ryo Michigami den Einstieg in die TCR Japan Series mit der 19-jährigen Rio Shimono. Tatiana Calderón ist die zweite Frau in der Geschichte der Super Formula seit 1996. Im Jahr 1997 nahm die in Jamaica aufgewachsene Irin Sarah Kavanagh für Team Cerumo in der damals noch Formula Nippon genannten Serie teil, verlor nach zwei Rennen aber ihr Cockpit, nachdem sie wegen ihrer Fahr- und Arbeitsweise stark in die Kritik geriet.
Tatiana Calderón ist eine von insgesamt fünf Rookies, die für Honda dieses Jahr antreten. Der Prominenteste dürfte dabei Red-Bull-Zögling Jüri Vips sein, der bereits beim letztjährigen Saisonfinale erstmals Super-Formula-Luft schnuppern durfte und mit seiner Leistung beim Rookie- und Herstellertest im Dezember für großes Aufsehen sorgte. Der Estländer übernimmt das von Red Bull gesponsorte Cockpit bei Team Mugen. Sein Teamkollege ist Tomoki Nojiri, der 2019 von Dandelion Racing zur von Shinji Nakano angeführten Mannschaft wechselte. Bereits im Dezember verkündete der letztjährige DTM-Fahrer Pietro Fittipaldi, dass er 2020 für B-Max Racing with motopark in der Super Formula antreten und somit Nachfolger von Harrison Newey wird. Der Brasilianer bestritt 2018 bereits ein Rennen im Toyota-Lager, verpasste aufgrund seiner beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps zugezogenen schweren Verletzung jedoch den Rest der Saison. Sein Teamkollege wird Charles Milesi, der ebenfalls bei den Probefahrten im Dezember teilnahm und neunter in der finalen japanischen Formel-3-Saison wurde. Der 18-jährige Franzose beerbt das Cockpit von Lucas Auer, der wieder zurück nach Europa in die DTM wechselt.
Toshiki Oyu steigt ebenfalls aus dem japanischen Formel-3-Championat auf. Er wird der Nachfolger von Alex Palou, der in die amerikanische IndyCar Series auswandert. Sein Teamkollege ist Tadasuke Makino, der 2019 trotz einer Pole-Position beim Saisonstart in Suzuka eine schwierige erste Super-Formula-Saison erlebte. Real Racing wird ihren Fahrer hingegen zu seinem späteren Zeitpunkt verkünden. Laut der Gerüchteküche könnte Koudai Tsukakoshi erneut das Cockpit übernehmen. Es scheint aber, dass einige Fragen bezüglich des Sponsorengelds noch geklärt werden müssen. Die einzige Konstante im Honda-Lager: Naoki Yamamoto und Nirei Fukuzumi, die abermals für Dandelion Racing ins Lenkrad greifen. Während Fukuzumi beim Saisonabschluss seinen ersten Podiumserfolg feierte, verpasste der zweifache Super-Formula-Champion Yamamoto die Titelverteidigung nur denkbar knapp.
Wie auch beim Super-GT-Aufgebot taucht auch auf Hondas Super-Formula-Kader nicht die Personalie Nobuharu Matsushita auf. Nachdem der Japaner 2019 nicht die benötigten Formel-1-Superlizenzpunkte erobern konnte, galt seine Rückkehr ins Land der aufgehenden Sonne laut der Gerüchteküche als sicher.
Hondas Super-Formula-Kader
Team | Fahrer | Fahrer |
---|---|---|
Docomo Team Dandelion Racing | #5 Naoki Yamamoto | #6 Nirei Fukuzumi |
ThreeBond Drago Corse | #12 Tatiana Calderón | |
Team Mugen | #15 Jüri Vips | #16 Tomoki Nojiri |
Real Racing | #10 TBA | |
B-Max Racing Team | #50 Pietro Fittipaldi | #51 Charles Milesi |
TCS Nakajima Racing | #64 Tadasuke Makino | #65 Toshiki Oyu |
Nissan stellt modifizierten Super-GT-Kader vor
Anders als die Jahre zuvor wartete Nissan mit der Verkündung ihres Aufgebots für die GT500-Klasse der Super GT nicht auf das firmeneigene Event in Yokohama im Februar, sondern präsentierte es bereits an diesem Freitag auf dem Tokyo Auto Salon. Es darf durchaus als Kampfansage verstanden werden, schließlich ist der Hersteller mit lediglich drei Siegen in den letzten drei Jahren schon länger auf der Suche nach den Erfolgen der Vergangenheit – und all das inmitten von Problemen, die weit über das eigene Motorsportprogramm hinausgehen. Obgleich die Gerüchte einen gehörig umgekrempelten Fahrerkader suggerierten, nahmen die Yokohamer lediglich zwei Veränderungen vor. Abermals diente ein Shootout im Dezember des letzten Jahres am Fuji Speedway als Hilfsmittel, bei dem unter anderem auch der Österreicher Lucas Auer teilnahm, ehe er sich für ein Comeback in der DTM mit BMW entschloss. Dass die große Nissan-Revolution ausfiel, mag vielleicht auch an Frédéric Makowiecki liegen, der unfreiwillig eine Art Schlüsselposition einnahm.
So verkündete dieser nach nur einem Jahr in der Super GT Vollzeit mit Porsche in die IMSA zu wechseln – und brachte damit den Stein ins Rollen. Ursprünglich war nämlich angedacht, dass der zweifache GT500-Champion Kohei Hirate zur NISMO-Werksmannschaft wechseln und Tsugio Matsuda ersetzen könnte. Nachdem Hirate Anfang 2019 aus dem Toyota- ins Nissan-Lager überging, überzeugte er die Verantwortlichen sofort. Zusammen mit Makowiecki errangen er außerdem den einzigen Sieg für die Marke beim Regenrennen im Sportsland SUGO. Wegen des Abgangs des Franzosen wäre somit NDDP Racing with B-Max allerdings wieder damit konfrontiert gewesen, zwei neue Fahrer zu verpflichten. Um eine Konstante bei der Entwicklung des Fahrzeugs sowie der Reifen zu behalten, wird Hirate somit vorerst weiterhin mit dem Michelin-bereiften Craftsports Motul GT-R antreten. Neu an seiner Seite: Katsumasa Chiyo, welcher in der vergangenen Saison sein GT500-Cockpit verlor und stattdessen in der Intercontinental GT Challenge fuhr. Chiyo sprang letztes Jahr kurzfristig für James Rossiter in der Autopolis ein, als dieser wegen Anraten der Ärzte aufgrund einer Erkrankung an den Ohren ausfiel.
Der Brite, der sein 2019 als „frustrierend“ bezeichnete, verlor hingegen sein Cockpit bei Team Impul. Seine Nachfolge tritt der letztjährige GT300-Titelaspirant Kazuki Hiramine an. Der 28-Jährige war einst Teil von Hondas Formel-1-Nachwuchsprogramm und sah sich nach seinem Abgang für zwei Jahre ohne ein Cockpit, ehe er im GT-Sport, unter anderem bei JLOC sowie zuletzt Kondo Racing, ein neues Zuhause fand. Er tritt an die Seite des gleichaltrigen Daiki Sasaki, der seine dritte Saison in Folge für die Mannschaft von Kazuyoshi Hoshino bestreiten wird. Impul galt nach den Testfahrten im vergangenen Jahr als einer der Titelfavoriten. Technische Probleme sowie ein beschädigtes Chassis ließen sie aber nicht über den 13. Platz hinauskommen.
Die Yokohama-bereifte Mannschaft von Kondo Racing setzt abermals auf ihren beiden Youngster Mitsunori Takaboshi sowie Jann Mardenborough – die letzten Überbleibsel von Nissans ehemaligen Nachwuchsprogramm. So war Takaboshi einst Teil des Nissan Driver Development Projects, während Mardenborough sowie der einzige noch unter Vertrag stehende Sieger der Nissan GT Academy ist. Für beide ist es die dritte respektive vierte Saison in der GT500-Klasse.
Ebenfalls unverändert bleibt die Werksmannschaft von NISMO. Zum siebten Mal in Folge werden Tsugio Matsuda und Ronnie Quintarelli gemeinsam ins Lenkrad des Michelin-bereiften Motul Autech GT-R greifen. Mit insgesamt sechs GT500-Titelerfolgen (vier von Rekordhalter Quintarelli, zwei von Matsuda) ist das japanisch-italienische Ensemble das derzeit erfolgreichste Duo in der Super GT. Mit 20 Siegen ist Tsugio Matsuda zudem der siegreichste Fahrer der Klasse. 2019 erlebte das Duo ihre erste sieglose Saison seit 2014, obgleich sie mit drei Pole-Positionen sowie vier Podiumserfolgen die mit Abstand stärkste Nissan-Mannschaft darstellten.
Das Aufgebot der Nissan-Kundenteams in der GT300-Klasse soll zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden. Womöglich am 16. Februar, wenn der Hersteller die Fans erneut zum hauseigenen Event nach Yokohama lädt.
Nissans GT500-Kader
Auto | Fahrer | Team | Reifen |
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#3 Craftsports Motul GT-R | Kohei Hirate / Katsumasa Chiyo | NDDP Racing with B-Max | Michelin |
#12 Calsonic Impul GT-R | Daiki Sasaki / Kazuki Hiramine | Impul | Bridgestone |
#23 Motul Autech GT-R | Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli | NISMO | Michelin |
#24 Realize rorporation Advan GT-R | Mitsunori Takaboshi / Jann Mardenborough | Kondo Racing | Yokohama |
Super GT: GT300-Pottpürree
– Nachdem der Toyota GR Supra bereits im Dezember auf dem Fuji Speedway erfolgreich den ersten Shakedown bestritt, präsentierte Saitama Toyopet Green Brave am Freitag auf dem Tokyo Auto Salon erstmals offiziell ihren neuen Dienstwagen für die kommende Saison. Es handelt sich dabei nicht um einen GT3-Boliden oder gar JAF-GT-Mother-Chassis, sondern um ein waschechtes JAF-GT300-Fahrzeug. Damit ist der Toyota GR Supra nach den beiden Toyota Prius PHV GT von apr sowie dem Subaru BRZ von R&D Sport lediglich das vierte Auto dieser Art. Das Besondere: Nach Angaben des Teams erhielt man von Toyota lediglich den Segen, den neuen GR Supra als Basismodell zu verwenden. Stattdessen wurde der Wagen ohne Input oder andere Hilfen des Herstellers alleine von den Ingenieuren der kleinen Privatmannschaft von Saitama Toyopet Green Brave entwickelt, die 2020 erst ihre vierte volle Saison in der GT300-Klasse bestreiten werden. Im Inneren des Bridgestone-bereiften Renners schlummert der gleiche 5,4 Liter 2UR-GSE-V8-Motor wie auch im Lexus RC F GT3 sowie den beiden Toyota Prius PHV GT. Der JAF-GT300 Toyota GR Supra tritt die Nachfolge des ebenfalls von Saitama Toyopet Green Brave entwickelten Mark X MC an, der wegen des Produktionsendes der Straßenversion in Rente geschickt wurde. Hiroki Yoshida bleibt dem Team als Fahrer erhalten. An seine Seite gesellt sich der 25-jährige Rookie Kohta Kawaii, der die letztjährige japanische Formel-4-Meisterschaft auf dem dritten Tabellenrang beendete.
– Von einem JAF-GT300-Boliden zum nächsten: Auch Subaru bestätigte, dass R&D Sport auch weiterhin mit dem Subaru BRZ antreten wird. Wie in den vergangenen fünf Jahren werden abermals Takuto Iguchi sowie Hideki Yamauchi ins Lenkrad des mit Dunlop-Pneus ausgestatteten Boxers greifen. Die beiden Japaner werden zudem, zusammen mit Carlo van Dam sowie Tim Schrick, beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilnehmen. 2019 konnte das Subaru-Gespann lediglich einen Podiumserfolg in Suzuka herausfahren. Die größte Achillesferse war die Standfestigkeit, die zu gleich drei Nullrunden von mechanischen Ausfällen führte und laut Subaru einer der Hauptpunkte bei der Entwicklung für diese Saison sei,
– Willkommen zurück, Masataka Yanagida! Der zweifache GT500- sowie zweifache GT300-Meister kehrt erstmals seit 2017 wieder Vollzeit in die Super GT zurück. Sein neues Zuhause hat der 40-jährige, ehemalige Nissan-Werkspilot bei Cars Tokai Dream28 gefunden, für die 2020 ein neues Zeitalter beginnt. So verkündete Teambesitzer und Gentleman-Fahrer Kazuho Takahashi nach dem letztjährigen Saisonfinale in Motegi mit 66 Jahren sein Super-GT-Karriereende. Damit wird die Privatmannschaft, die abermals das von Mooncraft entwickelten sowie von Lotus Japan unterstützte Lotus Evora Mother Chassis einsetzen, auf ein reines Pro-Lineup setzen, da der langjährige Team-Veteran Hiroki Katoh der Mannschaft auch weiterhin erhalten bleibt. Nachdem Yanagida Ende 2016 sein Nissan-Cockpit verlor, bestritt er die Saison 2017 bei Hitotsuyama Racing, ehe er hauptsächlich im koreanischen CJ SuperRace Championship unterwegs war. Auch wenn er nicht mehr ins Lenkrad greift, wird Kazuho Takahashi die Mannschaft auch weiterhin als Teamchef leiten.
今シーズン、「カーズ東海ドリーム28」から、SGT-EVORAでSUPER GT GT300クラスに参戦します。
僕にとって3シーズンぶりのSUPER GTです。
チーム、加藤寛規選手と共に、
チャンピオン目指して頑張りますので、応援をよろしくお願いします!#supergt #Lotus #LotusEvora #SGT #CarsTokaiDream28 pic.twitter.com/p6CF0WnrZF— 柳田真孝 (@Ma_Yanagida) January 10, 2020
– Ein neues Jahr, eine neue Racing Miku. Nachdem Goodsmile Racing & TeamUkyo bereits auf ihrer Jahres-Abschlussfeier Nobuteru Taniguchi sowie Tatsuya Kataoka als Fahrer für die kommende bestätigten, präsentierte man auf dem Tokyo Auto Salon erstmals die bei den Fans heiß wartete Lackierung des Goodsmile Hatsune Miku AMG. Für das Design der diesjährigen Racing Miku ist die Künstlerin LEN[A7] verantwortlich, die mit ihrem Design des weltweit populären Vocaloids für das Magical-Mirai-Fanevents im Jahr 2016 an Beliebtheit gewann. Laut Angaben des Teams erhielt man das neue 2020 Modell des Mercedes AMG GT3 am 25. Dezember. Anschließend setzte man sich sofort daran, die das Livery aufzutragen. Für Taniguchi und Kataoka, die zwei ihrer jeweils drei Titel gemeinsam gewannen, ist es bereits die neunte Saison als Teamkollegen. Gemeinsam werden sie versuchen, den vierten Titel für das Team (2011, 2014, 2017) einzufahren. Zusammen mit Kamui Kobayashi als dritten Fahrer wird Goodsmile Racing & TeamUkyo außerdem erneut an den Suzuka 10 Hours im August dieses Jahres teilnehmen.
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