Mit viel Pomp und Tanz hat Ferrari gestern Abend das Einsatzauto für die kommende Saison vorgestellt.
Es war ja nicht alles schlecht am Ferrari SF90 des letzten Jahres. Mit dem Chassis war man durchaus nah an den Mercedes dran, auf den schnellen Strecken und vor allem da, wo es flott um die Kurven ging, war man sogar überlegen. Problematisch war der Wagen allerdings auf den Low- und Mid-Downforce Strecken. Der von Ferrari gewählte Ansatz, weniger Abtrieb, mehr Topspeed, zeigte sich anfällig. Probleme machte vor allem die Front. Das Auto neigte sichtbar zum Untersteuern, was den Vorwärtsdrang eindämmt und auch für einen etwas erhöhten Reifenverschleiß sorgte. Das korrigierte Ferrari zwar im Laufe des Jahres, aber so ganz stimmte das Paket dann eben nicht.
Etwas erstaunt war man dann gestern, dass Ferrari offenbar dem letztjährigen Konzept treu geblieben ist. Denn der Frontflügel deutet weiterhin an, dass die Italiener weiterhin auf eine Low-Downforce Variante setzen. Allerdings sollte man sich da nicht täuschen lassen. Der Frontflügel stammt aus dem letzten Jahr (letzte zwei Rennen). Schon vorne beginnen aber die leichten Unterschiede zum Vorgänger. Die Nase ist etwas anders und hat einen zusätzlichen Lufteinlass. Seitlich hat man die Turning Vanes von Mercedes kopiert. Interessant wäre zu sehen, was unter Nase passiert, aber da gibt es natürlich noch keine Bilder.
Spannend wird es dann ab den Barge Boards. Ferrari hat sich für eine komplett Aerodynamik entschieden. Die Boards selber sind neu (auch wenn man hier nicht die letzte Version sieht) und neu angeordnet. Das hat dann wohl dazu geführt, dass man auch die Luftführung der Seitenkästen verändern musste. Der ganze Bereich ist für einen F1 extrem wichtig, weil hier auch der Unterboden beginnt. Je besser man die Luft führen kann, desto größer kann der Unterdruck sein, den man mit dem Unterboden erzeugt.
Im oberen Bereich gibt es auch Änderungen. Neben dem Cockpit, in der Verlängerung des Halo, gibt es nun auf beiden Seiten einen neuen Luftauslass. Der ist prinzipiell nicht neu, aber bisher hatte Ferrari dort nur eine Art Gitter, das man vor allem bei heißen Rennen sehen konnte. Die neue Art, wie die heiße Luft der Kühler abgeführt wird, deutet auch darauf hin, dass man unter der Haube einiges verändert (Lage der Kühler, Führung der Abluft). Die abgeführte Luft wird nun direkt nach hinten geführt.
Die Seitenkästen sind schmaler und unten weiter eingezogen. Auf den Bildern sieht das nicht so dramatisch aus, wie bei Red Bull, aber es ist doch sichtbar. Der Undercut läuft dann nach hinten aus, wo er auf ein sehr schmales Heck trifft. I oberen Bereich des Autos fallen vor allem die beiden „Hörnchen“ am oberen Lufteinlass auf. Die sollen die Luft nach hinten und damit zum Heckflügel besser ableiten.
Insgesamt einige interessante Details. Komplett ist der SF1000 nicht, aber doch sehr stark überarbeitet. Bin gespannt, wie dann der Frontflügel in Barcelona aussehen wird. Dass Ferrari ihn nicht gezeigt hat, macht doch neugierig.
Bilder: Ferrari, Screenshot
1 Kommentare
[…] schon Ferrari bleibt auch McLaren bei einer Low-Downforce Variante beim Frontflügel. Allerdings muss man hier […]
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