Der neue Mercedes W11 bietet etliche Änderungen in den Details, aber die Grundbasis hat man erhalten.
Um es gleich vorweg zu sagen: Mercedes hat mal wieder ein Auto gezeigt, dass nicht mit der letzten Aero-Konfiguration ausgestattet ist. Jetzt kann man argumentieren: Immer noch besser, als was Renault nicht gezeigt hat. Aber auf der anderen Seiten werden so Vorstellungen der neuen Autos immer sinnloser, wenn das eigentliche Auto dann erst in Melbourne auf die Strecke geht. Mit den drei Renderings, die Mercedes heute gezeigt hat, kann man auch nur wenig anfangen.
Im vorderen Bereich hat sich wenig getan. Es scheint so, als sei die Nase noch mal etwas schmaler geworden, was einem allgemeinen Trend folgt. Wie schon beim Ferrari und bei Red Bull geht die Überlegung in die Richtung, die Luft vorne so schnell wie möglich unter das Auto und Richtung Barge Boards zu bekommen. Die Dönerspieße und Jalousien-artigen Ungetüme auf beiden Seiten produzieren rund 20 % des Abtriebs. Wie alle anderen zeigt Mercedes natürlich auch nicht letzte Version.
Eine sichtbare Änderung gibt es aber doch. Mercedes hat sich die Seitenkästen zur Brust genommen und stark verändert. Der Lufteinlass hat sich nicht verändert, wohl aber die Planke, die über und vor dem Einlass liegt. Sehr auffällig ist, dass die Seitenkästen nun deutlich stärker und schneller nach innen gezogen werden. Auch der Undercut unter dem Lufteinlass scheint ausgeprägter zu sein. Was bedeutet, dass Mercedes hier vor allem am Gesamtpaket der Kühlung gearbeitet hat.
Weiter hinten gibt es nichts Überraschendes, allerdings hat man wohl laut James Allison eine komplett neue Hinterradaufhängung entwickelt. Eine kleine Schwäche des W10 war dessen Neigung die Hinterreifen bei hohen Asphalttemperaturen und vor allem mit den weichen Mischungen, zu schnell zu verschleißen. Dieses Problem ist man wohl angegangen. Gleichzeitig soll die neue Aufhängung auch aerodynamisch effizienter sein.
Es sind also vor allem Detail-Veränderungen, die man vorgenommen hat. Das steht im Gegensatz zu den doch sehr sichtbaren Veränderungen bei Ferrari. Aber Mercedes ist in den letzten Jahren sehr gut damit gefahren ein eher konservatives Auto mit starken Details zu entwerfen. Der W11 folgt dem Konzept. (Zum Vergleich zwei Bilder des W10 aus den letzten Rennen 2019)
Bilder: Daimler AG
1 Kommentare
Interessanter Artikel! Habe ebenfalls das Gefühl, dass die Präsentationen nur noch wenig Zweck haben, da das Meiste sowieso nicht gezeigt wird. Gerade Renault hat dabei ganz neue Maßstäbe gesetzt. Denke die Tests werden deutlich mehr Aufschluss darüber geben, wie weit sich ein Auto entwickelt hat. Gruß f1hautnah
Comments are closed.