Neuer Name. Neues Logo. Die gleiche Action zum Auftakt der NASCAR-Cup-Series. Das Daytona 500 hatte viel zu bieten. Leider nicht nur positives.
Es waren, bange Minuten am Ende eines denkwürdigen Daytona 500, die ein wenig an die Szenen nach dem tödlichen Unfall von Dale Earndhardt Sr. im Jahr 2001 erinnerten. Dieses Mal war es Ryan Newman der auf den letzten Meter – verunfallt. Ryan Blaney wollte Newman an Denny Hemlin vorbei zum Sieg pushen, doch dabei berührten sich die beiden, was letztlich zum Abflug des Roush-Fenway-Piloten führte. Anders als der Intimidator überlebte Newman den Unfall aber. Den Rennsieg sicherte sich Hamlin, aber darum ging es in diesen Minuten erstmal nicht.
Inzwischen ist klar, Newman hat nicht nur überlebt, sondern ist auch wieder ansprechbar und redet mit seiner Familie und den Ärzten. In den sozialen Netzwerken informiert Newmans Team Roush Fenway Racing, über den gesundheitlichen Zustande des Amerikaners.
Gepostet von Roush Fenway Racing am Mittwoch, 19. Februar 2020
Daytona 500: Regenpause und Overtime
Der Unfall von Newman in der zweiten Overtime war aber nur der Höhepunkt eines höchst spannenden Daytona 500, das seinem Ruf als „Great American Race“ völlig gerecht wurde. Direkt zum Beginn der Saison bescherte uns das Rennen eine Verschiebung des Rennens auf den Montag nach dem am Sonntagabend nur 20 Runden zurückgelegt wurden.
Die ersten beiden Rennabschnitt des Daytona 500 verliefen noch weitestgehend ruhig. Im ersten Renndrittel gab es nach einer Berührung zwischen William Byron und Ricky Stenhouse Gelbe Flaggen. Bis zum Stage-Ende blieb es dann aber ruhig. Den Stage-Sieg sicherte sich Chase Elliott. Das zweite Rennsegmen deutete an, dass etwas in der Luft lag. In der Spitzengruppe herrschte viel Unruhe, aber noch passierte nichts. Vorne dominierte Hamlin die Stage und sicherte sich den Stage-Sieg.
Daytona 500: Wildes Schlusssegment
Langsam aber sich wurde es ernst, aber noch herrschte die Ruhe vor dem sprichwörtlichen Sturm. Die Führung wechselte jetzt ständig. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis es zum berüchtigten „Big One“ komemn würde. Einen Zwischenfall – erneut unter Beteiligung von Stenhouse – lies NASCAR noch unter Grün laufen.
In Runde 154 war es dann so weit. Auslöser war einmal mehr Joey Logano, der Aric Almirola in Brad Keselowski schob. Insgesamt 19 Piloten waren in diesen Crash verwickelt. Rot. Es musste aufgeräumt werden. Sieben Runden vor Schluss löste Timmy Hill eine weitere Gelbphase aus. Newman führte das Feld auf die letzten Runden und setzte sich mit Hamlin ab. Doch es gab noch einen weiteren „Big One“. Wieder gab es Rote Flaggen.
Daytona 500: Doppelte Overtime
Das hieß Overtime. Aber ein Versuch reichte nicht um dieses Daytona 500 in die Bücher zubekommen. Zunächst begaben sich gleich sechs Ford-Piloten auf die Jagd nach Hamlin. Mit Clint Bowyer und Michael McDowell kamen sich zwei davon nach einer Berührung mit Justin Haley in die Quere und bescherten dem Feld die zweite Verlängerung des Rennens.
Hamlin setzte sich beim Restart durch, während Elliott sich drehte. Doch das Rennen wurde vorgesetzt und Newman setzt auf Kommando Attacke. Der Ford-Pilot übernahm auch die Führung, ehe es dann zu dem verhängnisvollen Kontakt mit Blaney kam. Blaney beendete das Rennen im Fotofinish mit Hamlin knapp als Zweiter vor Chris Buescher.
„NextGen“-Auto: Fahrplan für 2020 steht
Während sich hierzulande schon mit der Saison 2020 einiges verändert hat – ab diese Saison teilen sich Motorvision und Sport1+ die TV-Rechte – stehen die großen Veränderungen in den USA erst noch bevor. Zum einen wird sich einiges am Kalender ändern, doch auch das ist noch Zukunftsmusik. Seine Schatten voraus, wirft hingegen schon das „NextGen“-Auto, das ab der kommenden Saison das aktuelle „Gen6“-Auto ablösen wird. Während der aktuellen Saison stehen insgesamt 21 Testfahrten auf dem Plan, wie motorsport-total.com berichtet.
02./03.03.: Fontana *
16./17.03.: Atlanta *
06./07.04.: Bristol *
04./05.05.: Dover *
02./03.06.: Charlotte
14./15.07.: Las Vegas
25.08.: Charlotte
01./02.09.: Richmond (Reifentest)
08.09.: Charlotte
22./23.09.: Fort Worth
29.09.: Charlotte
06./07.10.: Daytona (Reifentest)
13.10.: Charlotte
20./21.10.: Dover
27.10.: Charlotte
02./03.11.: Martinsville (Reifentest) *
10.11.: Charlotte
17./18.11.: Las Vegas
24.11.: Charlotte
08.12.: Charlotte
15./16.12.: Phoenix
* direkt im Anschluss an das dortige Rennwochenende
Vorschau Las Vegas
Appropos Kalender. Auch in diesem Jahr hat NASCAR fleißig am Kalender gewerkelt, so findet das Finale in Phoenix statt und der Westcoast-Swing wurde auch vorgezogen. Statt nach Atlanta geht es für den NASCAR-Tross direkt weiter in die Stadt der Spieler nach Las Vegas.
Das dortige Oval wird neben dem Rennbetrieb auch von der örtlichen Polizei als Übungsgelände genutzt. Zusätzlich ist die Strecke Basis für mehrere Rennteams und steht seit März 2005 zweimal die Woche abends für private Beschleunigungsrennen zur Verfügung.
Ford dominiert in Sin City
2006 wurde das Oval neu konfiguriert und erhielt ein progressives Banking. Zudem wurde eine neue Fanzone namens Neon Garage eingerichtet. Das 1,54-Meilen-Tri-Oval wurde 1996 eröffnet und trägt den Spitznamen „The Blue Oval“. Dies liegt daran, dass die Rennen oft von Rennwagen aus dem Hause Ford dominiert wurden. Doch in den letzten Jahren bröckelte die Dominanz der Ford-Piloten in Las Vegas. 2017 setzte sich beispielsweise Martin Truex in Sin City durch. Die letzten beiden Frühjahresrennen gewannen allerdings mit Harvick und Logano zwei Piloten aus dem Hause Ford.
Die meisten Siege sicherte sich indes mit Jimmy Johnson ein Chevrolet-Pilot. Ganze viermal gewann der Altmeister – der sich am Ende dieser Saison in den Ruhestand verabschiedet – auf dem Oval. Außer Johnson gewannen nur Keselowski und Harvick mehrmals in Las Vegas. Bei den Teams hat Roush Fenway die Nase mit sieben Siegen vorne, gefolgt von Hendrick die auf fünf Erfolge kommen. Jeweils dreimal standen Fahrer von Penske oder Stewart Haas Racing in der Victory Lane. Elfmal triumphiert ein Ford in Las Vegas, siebenmal ein Chevy und Toyota durfte dreimal jubeln.
Fotos: NASCAR/Getty Images (Jared C. Tilton/Chris Graythen)