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Super GT präsentiert überarbeiteten Saisonkalender für 2020

von geinou
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Start frei für die Super GT. Ab Juli sollen auch die Motoren in Japan wieder aufheulen. Die GTA präsentierte am heutigen Donnerstag ihren stark überarbeiten Fahrplan für 2020, der zunächst keine Zuschauer und bis zu vier Rennen auf dem Fuji Speedway vorsieht.

Ende Mai löste die japanische Regierung für das gesamte Land den Ausnahmezustand auf, nachdem die COVID-19-Neuinfektionen stark zurückgegangen sind. Als nächstes sollen in einem mehrstufigen Plan wieder bestimmte Aktivitäten wie öffentliche Veranstaltungen und mehr freigegeben werden. So haben auch bereits die nationalen Profi-Baseball- und Fußballligen einen Start ihres Spielplans für Mitte Juni verkündet – natürlich vorerst ohne Zuschauer. An diese Vorgaben hält sich die Super GT, was letztlich auch zum am Donnerstag präsentierten Kalender führte.

Los geht’s am 19. Juli auf dem Fuji Speedway. Der Highspeed-Kurs am Fuße des japanischen Wahrzeichens könnte in diesem Jahr gleich bis zu vier Rennen sehen. So kehrt die spektakuläre GT-Meisterschaft bereits einen Monat später, am 9. August, auf Toyotas Haus- und Teststrecke zurück. Ende August geht es weiter nach Suzuka – wo am just gleichen Wochenende das bereits abgesagte 10-Stunden-Rennen hätte stattfinden sollen. Mitte September reist die Super GT zum ersten von zwei geplanten Rennen auf dem Twin Ring Motegi, ehe am ersten Oktober-Wochenende das nächste Fuji-Gastspiel auf dem Programm steht. Ein Termin, der übrigens traditionell für das 6-Stunden-Rennen der WEC vorgesehen war, die aufgrund der aktuellen Situation auf einen Ausflug ins Land der aufgehenden Sonne verzichten. Ende des Monats findet das zweite Rennen in Suzuka statt, ehe am 4. November der ursprüngliche Termin für den Lauf in Motegi eingehalten wird. Das Saisonfinale soll, sofern es die örtlichen Behörden sowie die internationalen Reisegenehmigungen erlauben, direkt nach Weihnachten am 27. Dezember im thailändischen Buriram stattfinden. Sollte dies nicht möglich sein, hat die GTA jedoch bereits einen Alternativtermin parat: Ein vierter Besuch auf dem Fuji Speedway am 29. November.

Update: 8. Juni 2020 Die GTA hat mittlerweile das Thailand-Rennen abgesagt. Die Absage wurde nach ausführlichen Gesprächen mit den thailändischen Promotern getroffen und liegt den sozialen Bedingungen sowie einer Minderung des Infektionsrisikos für alle Beteiligten zugrunde. Alle Rennen finden somit auf japanischen Boden statt.

Damit wird die Super GT dieses Jahr bis zu viermal am Fuji, sowie jeweils zweimal in Suzuka sowie Motegi (beide Teil von Hondas Tochterunternehmen Mobilityland) gastieren. Im Gegenzug bedeutet dies, dass die Läufe auf dem Okayama International Circuit, Autopolis Circuit sowie dem Sportsland SUGO, der seit 1994 als einziger Kurs jedes Jahr Teil des Kalenders war, leider der Schere zum Opfer fielen. Offiziell begründet die GTA dies mit den starken Sicherheitsvorkehrungen (gemeint ist auch der Transit sowie die Unterbringung aller Beteiligten), die getroffen werden müssen, um eine Verbreitung der Pandemie zu stoppen, wofür sich die GTA aufrichtig bei allen Fans entschuldigt. Inoffiziell wird aus dem Fahrerlager jedoch gemunkelt, dass es den drei gennannten Strecken, die allesamt nicht einem der drei großen Hersteller gehören, nicht möglich war, Rennen ohne Zuschauer auszutragen. Auch auf das Comeback in Malaysia, welches als erstes Nachtrennen in der Geschichte der Serie sicherlich das Highlight des Jahres gewesen wäre, müssen sich die Fans leider auf nächstes Jahr gedulden. Zwar war Sepang einst Teil des im April verkündeten provisorischen Kalenders, allerdings einigte sich die Super-GT-Dachorganisation sowie die örtlichen Promoter aufgrund der Terminsituation dazu, das Rennen abzusagen. Unklar ist noch die Situation der internationalen Piloten – dies betrifft hauptsächlich Piloten in der GT300-Klasse – die derzeit außerhalb Japans residieren und aufgrund der Grenzschließung nicht einreisen können. Zwar möchte Japan das Einreiseverbot aufheben. Dies soll aber in Gruppen und nach genauer Untersuchung der jeweiligen Länder erfolgen. Laut Medienberichten sollen zur ersten Gruppe Thailand, Australien, Neuseeland sowie Vietnam gehören. Es ist unklar, ob die GTA in Verhandlungen mit der Regierung steht, um, ähnlich der amerikanischen IMSA-Serie, den ausländischen Piloten notfalls eine Sondereinreisegenehmigung zu gewähren.

Vorerst wird seitens der Offiziellen davon ausgegangen, dass alle Rennen (bis auf Thailand) ohne Zuschauer stattfinden. Allerdings möchte die GTA die Situation ab dem fünften Saisonlauf überprüfen. Sollte es möglich sein, könnten die Fans somit frühestens Anfang Oktober wieder auf die Tribünen zurückkehren. Davon betroffen ist natürlich auch der Vorsaisontest auf dem Fuji Speedway am 27.-28. Juni. Dieser sollte einst Ende März stattfinden, musste aufgrund der Erklärung des Ausnahmezustands in letzter Minute verschoben werden.

Bislang wurden noch keine Renndistanzen genannt. Sollte man allerdings ähnlich wie nach dem Tohoku-Erdbeben sowie Tsunami im Jahr 2011 vorgehen, als alle bis auf zwei Läufe auf 250km verkürzt wurden, könnten diese durchaus angepasst werden. Dies würde auch zum umfangreichen Sicherheitskonzept passen, welches die GTA für eine sichere sowie reibungslose Durchführung aller Events entwickelt hat. Diese sogenannte „Road Map“ (nachzulesen in Englisch auf der offiziellen Webseite) sieht unter anderem vor, dass nur so viele Personen wie nötig im Paddock an den Wochenenden aktiv sind. Jedes Team muss zudem einen „Health Manager“ ernennen, der sich um die täglichen Befragungen sowie Gesundheitschecks der jeweiligen Mitglieder kümmert und diese an den von der GTA medizinischen Beauftragten, Dr. Yamaguchi, übermitteln müssen. Gleichzeitig sollen alle Räumlichkeiten, damit natürlich auch die Garagen, entsprechend ventiliert sein sowie alle Personen einen Gesichtsschutz tragen. Diese Verpflichtungen gelten auch abseits der Strecke, beispielsweise in Restaurants sowie Hotels, sodass die im Paddock arbeitenden Menschen Rücksicht auf die jeweils lokalen Bürger sowie Bürgerinnen nehmen. Diese „Road Map“ gilt sowohl für dieses als auch nächstes Jahr. Obgleich die Neuinfizierungen derzeit rückgängig sind, kann eine zweite oder gar dritte Welle nicht ausgeschlossen werden, weshalb mit äußerster Vorsicht agiert werden muss, so die GTA. Das Ziel ist es natürlich, 2021 wieder zur Normalität mit einem gewohnten Kalender zurückzukehren, woran bereits gearbeitet wird.

Damit ist die Super GT die erste der drei großen Rennserien Japans, die ihren veränderten Fahrplan offiziell präsentierten. Es ist aber davon auszugehen, dass Super Formula wie auch Super Taikyu es ihnen noch im Juni gleichtun werden.

Super-GT-Kalender Saison 2020 (Stand: 08.06.2020)

DatumStreckeRenndistanzStarterfeldkapazität
18.-19. JuliFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)300km45 Autos
08.-09. AugustFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)TBA45 Autos
22.-23. AugustSuzuka Circuit (Mie-Präfektur)TBA45 Autos
12.-13. SeptemberTwin Ring Motegi (Tochigi-Präfektur)TBA45 Autos
03.-04. OktoberFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)TBA45 Autos
24.-25. OktoberSuzuka Circuit (Mie-Präfektur)TBA45 Autos
07.-08. NovemberTwin Ring Motegi (Tochigi-Präfektur)TBA45 Autos
28.-29. NovemberFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)TBA45 Autos

Copyright Photos: GTA

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