Zum ersten Mal fand seit der Corona-Zwangspause ein Renne vor „Zuschauern“ statt. Es wurde ein Wetterchaos mit einem dominanten Denny Hamlin als Sieger.
Der Bann ist gebrochen. Beim Gastspiel der NASCAR Cup Series am Homestead-Miami-Speedway – das erstmals seit 2001 nicht das Final war und eigentlich im März hätte stattfinden sollen – gelang Dennjnjy Hamlin als erstem Piloten in diesem Jahr der Sweep. Der Gibbs-Pilot zeigte trotz des chaotischen Wetters in Florida keine Nerven und sicherte sich neben dem Rennsieg auch beide Stages.
Insbesondere das erste Renndrittel dürfte mit rund vier Stunden wohl als das längste Segment seit Einführung der Stages in die Geschichtsbücher der NASCAR eingehen. Alleine für die ersten fünf Runden brauchte es mehr als drei Stunden. Doch die erste Stage musste noch ein weiteres Mal unterbrochen werden, wegen eines Gewitters standen die Autos für weitere 40 Minuten still. Das erste Rennsegment wurde zunächst von Joey Logano und Chase Elliott geprägt, nach der Gewitterpause übernahm dann Ryan Blaney das Ruder.
Stage-Siege für Hamlin
Doch mit einem überragenden Schlussspurt schaffte es Hamlin – der bei der Auslosung der Startaufstellung dieses Mal mehr Glück hatte und von der Pole ins Rennen ging – noch den Penske-Ford abzufangen und die Stage zugewinnen. Im zweiten Renndrittel ließ der Gibbs-Pilot nichts anbrennen und sicherte sich deutlich den Sieg. Auch im letzten Renndrittel ließ Hamlin nichts anbrennen und gewann das Rennen deutlich. Elliott kam als Zweiter vor Blaney über die Linie.
Doch Hamlin – der erstmals wieder mit seinem gewohnten Crew-Chief zusammenarbeiten durfte – glänzten auch zwei Rookies beim Rennen auf dem Homestead-Miami-Speedway: Tyler Reddick und Christopher Bell. Insbesondere Reddick glänzte auf der Außenbahn und machte dort massiv Positionen gut. Von Startplatz 24 fuhr der 24-Jährige in der ersten Stage bis auf Platz drei vor und wurde in der zweiten Stage sogar Zweiter. Am Ende belegte Reddick einen starken vierten Platz. Für Bell reichte es als Achter ebenfalls für einen Platz unter den besten Zehn.
All Star Race nicht in Charlotte aber mit Fans
Das All-Star-Race der NASCAR ist einer der Höhepunkte der Saison und findet seit 1985 jedes Jahr statt. Daran, und das ist sicher, wird auch das Coronavirus nichts ändern. Allerdings müssen sich Fahrer und Fans auf zwei Veränderungen einstellen. Statt wie gewohnt im Mai findet das All-Start-Race wegen des Coronavirus in diesem Jahr erst am 15. Juli statt. Zudem wird das Rennen von Charlotte nach Brsitol verlegt und findet somit erst zum zweiten Mal nach 1986 in Atlanta auf einer anderen Strecke statt. Der Grund für die Verlegung sind die in de vergangen Wochen gestiegenen Zahlen an Covid-19-Fällen in North Carolina.
Zudem hat der Bristol Motor Speedway – der sich wie der Charlotte Motor Speedway im Besitz von Speedway Motorsport Inc. befindet – von der Regierung in Tennessee die Erlaubnis bekommen das Rennen vor bis zu 30.000 Fans auszutragen, was ein Drittel der normalen Auslastung der Tribünen in Bristol entspricht. Bereits in Homestead und Talladega, wo bereits Gäste auf der Tribüne die Rennen verfolgen dürfen, ist das All-Star-Race erst das dritte Rennen mit Zuschauern. Zudem werden die Startnummern etwas weiter nach hinten Rücken um den Sponsoren mehr Platz im vorderen Teil des Autos zubieten.
Vorschau Talladega
Am kommenden Kochende geht es für den NASCAR-Tross auf den Talladega Superspeedway. Spätestens durch Filme wie „Stroker Ace“ oder „Talladega Nights“ ist die Strecke in Alabama eine Ikone im Rennkalender. Das Oval von Talladega ist aber auch für seine „Big Ones“ berüchtigt. Anders als auf anderen Strecken, ist die Frage in Talladega nicht, ob der Big One kommt, sondern wann. Entsprechend ist die Trackposition in Talladega besonders wichtig. Auch weil das Feld nicht selten „threewide“ durch die Kurven donnert, was die Gefahr eines „Big One“ erhöht.
Das Tri-Oval hat darüber hinaus noch weitere Besonderheiten zu bieten. Zum einen ist es mit 2,66 Meilen die längste Strecke des Kalenders. Zum anderen weist sie in den Kurven ein Banking von 33° auf, auf Start/Ziel sind es immer noch 16,5°. Lediglich die Gegengerade hat ein geringes Banking von 3°.
Mit drei Siegen ist Brad Keselowski der erfolgreichste aktive Pilot beim Geico 500 auf dem Talladega Superspeedway, Jimmie Johnson ist ihm aber mit zwei Erfolgen dicht auf den Fersen. Dessen Team ist mit acht Fahrern in der Victory-Lane indes aber das erfolgreichste Team, die Wood-Brothers und Richard Childress Racing waren viermal erfolgreich. Joe Gibbs, Roush Fenway und Penske kommen jeweils auf drei Erfolge. Bei den Herstellern liegt Chevrolet mit 20 Siegen deutlich in Front vor Ford (13). Toyota gelang es erst zweimal das Rennen auf dem Talladega Superspeedway zugewinnen.
Bilder: Getty Images (Chris Graythen/Michael Reaves)