Home Formel EinsF1 Formel Eins: Vorschau GP der Toskana – 1000 Rennen Ferrari

Formel Eins: Vorschau GP der Toskana – 1000 Rennen Ferrari

von DonDahlmann
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Für die Formel Eins ist es der erste Auftritt in Mugello. Und es gibt Nachrichten von Sebastian Vettel.

Die wichtigste Nachricht zuerst: Sebastian Vettel wechselt ab 2021 zu Racing Point, die dann bekanntlich Aston Martin heißen werden. Dafür musste Sergio Perez das Team verlassen. Dass beide Parteien Interesse aneinander hatten, war klar. Aston Martin benötigt einen guten Namen im Lineup und jemanden, der das Marketing nach vorne bringt. Vettel wiederum hat noch keine Lust die Formel Eins zu verlassen und sieht wohl gut Chancen, dass er mit Aston Martin zumindest ab und zu ein Podium erreichen kann.

Es ist verständlich, dass Lawrence Stroll und Aston Martin Sebastian Vettel unbedingt im Team haben wollen. Welches Mittelfeld-Team hat jemals einen mehrfachen Weltmeister für sich gewinnen können? Die Ziele von Aston Martin sind also hochgesteckt. Und es ist schon bemerkenswert, was aus dem Team in den letzten zehn Jahren geworden ist. Vettel hat sicher keine schlechte Wahl getroffen und was 2022 passieren wird, weiß ja noch niemand.

Auf der anderen Seite fühlt sich der Rauswurf von Sergio Perez schal an. Der Mexikaner war dem Team sieben Jahre lang treu und hat es mit seinen Sponsoren auch am Leben gehalten. Es war die Klage seines Managements vor zwei Jahren, die dazu führte, dass das insolvente Team von Mallya auf Stroll übergehen konnte. Und es war seine Entscheidung, den neuen Inhabern Vertrauen zu schenken und beim Team zu bleiben, obwohl es mit Haas eine Alternative für ihn gab.

Der Abschiedsbrief von Perez ist daher auch interessant zu lesen.

Man kann die Entlassung von Perez durchaus als ungerecht empfinden. Aber so ist die Formel Eins. Und die Gerüchteküche geht schon los. Nicht wenige sehen Perez entweder in der IndyCar oder bei Haas.

Das Rennen
Es ist der erste Auftritt der Formel Eins in Mugello und damit ist die Strecke für fast alle Neuland. Natürlich nicht für Ferrari. Die Strecke gehört dem Unternehmen und hier werden regelmäßig „F1 Corse Clienti“ Fahrten absolviert. Also Testfahrten mit alten Formel Eins Fahrzeugen, die von betuchten Kunden gekauft wurden. Ebenfalls Daten hat in diesem Jahr Alpha Tauri, die im Frühsommer dort ihren „TV-Tag“ absolvierten.

Und so sieht die Strecke aus:

Für die Formel Eins ist die Strecke herausfordernd, weil sie aus einer Abfolge von mittel schnellen Kurven besteht. Sie hat einen schönen Rhythmus, da sie durch keine einzige Schikane unterbrochen wird. Im Grunde könnte man sagen, dass die 1974 eröffnete Strecke ein bisschen „old school“ ist. Allerdings wird das für die F1 auch zu Problemen führen, denn es gibt praktisch nur eine Stelle, an der man wahrscheinlich überholen kann: am Ende der Start-Ziel-Geraden, wo es eine lange DRS-Zone geben wird.

Es mag sein, dass die Piloten weitere Linien und Stellen entdecken werden, aber in der aktuellen F1 dürfte das schwierig werden. Die Kurvengeschwindigkeiten sind fast immer so hoch, dass die Dirty Air es unmöglich machen wird, nahe am Gegner zu bleiben. Damit dürfte der Qualifikation vor allem hinter Mercedes und Red Bull eine besondere Bedeutung zukommen. Aber viel Spannung sollte man vom Rennen nicht erwarten.

Was auch damit zu tun haben wird, dass die Mercedes in Mugello das beste Chassis haben werden. Die Frage wird, wie gut der Red Bull auf der Strecke funktioniert. Nach dem Debakel von Monza sollte Red Bull aber in einer besseren Position sein. Die Strecke verlangt viel Grip, was das Chassis ja hat.

Wie es dahinter aussehen wird, ist schwer zu sagen, aber ich rechne damit, dass die Ferrari in Mugello besser aussehen werden, als zuletzt in Spa und Monza. Topspeed ist auf dem Kurs nur einmal kurz gefragt, ansonsten bewegt man sich zwischen dem dritten und sechsten Gang. Große Beschleunigungsorgien gibt es auch nicht. Allerdings werden die fehlenden Bremszonen Probleme bei der Energierückgewinnung machen. Dennoch sollte die Ferrari wieder etwas weiter vorne sein.

Im Mittelfeld wird es zwischen McLaren und Racing Point eng. Einen Favoriten kann man hier kaum ausmachen. Renault und Alpha Tauri sollten etwas dahinter sein, aber hier muss man auch abwarten, ob es kleinere Updates für den Kurs gibt. Dahinter folgt dann der Rest.

Neuigkeiten gibt es auch von Williams. Die alte Führung ist nun komplett abgetreten, die Familie Williams ist komplett raus. Neuer Teamchef ist Simon Roberts, der als „acting Team Principal“ geführt wird. Roberts ist erst seit diesem Juni im Team und war vorher 17 Jahre lang bei McLaren, wo er als Chief Operating Officer angestellt war. Er bringt also jede Menge Führungserfahrung mit und ist sicher kein schlechter Ersatz für Claire Williams. Allerdings fehlt ihm vermutlich aufgrund seiner beschränkten Erfahrung mit Williams einiges an Wissen über das Team. Er wird vermutlich das Team auch nur kurz führen, bis die neuen Inhaber eine andere Lösung gefunden haben.

Strategie:
Wie man an der Grafik erkennen kann, rechnet Pirelli damit, dass die Reifen in Mugello leiden werden. Der Asphaltgrip ist niedrig, dafür sind die Belastungen auf die Reifen hoch. Das wird vor allem für den linken Vorderreifen gelten, der besonders viel arbeiten muss. Daher gibt es auch die härtesten Mischungen von Pirelli (C1, C2, C3) und vermutlich werden C1 und C2 die bevorzugten Rennreifen sein. Es bleibt abzuwarten, ob es zumindest Mercedes gelingen wird in Q2 die C2 zu nutzen.
Unsicher ist, ob man mit meinem Stopp durchkommt, wenn man mit den C3 startet. Hier fehlen einfach die Daten, aber die Chancen, dass die Reifen mit den roten Markierungen nicht lange durchhalten werden, ist relativ groß. Auf der anderen Seite sind die C1 so hart, dass man damit vermutlich relativ sicher durchkommt. Aber ein paar Unsicherheiten gibt es auf jeden Fall. Erschwerend kommt hinzu, dass es am Wochenende sehr warm werden wird. Bis zu 31 Grad sind angesagt, was die Asphalttemperatur und damit den Stress auf die Reifen steigen lassen wird.

Bilder: Racing Point, Ferrari, Pirelli

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