Home Tourenwagen24H Nürburgring 24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Teil eins – AMG, Audi, BMW und Porsche

24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Teil eins – AMG, Audi, BMW und Porsche

von Philipp Körner
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Keine Fans an der Nordschleife, kein Grello von Manthey-Racing und gerade einmal 100 Teilnehmer – auch die 24 Stunden auf dem Nürburgring wurden in diesem Jahr ordentlich gebeutelt. Doch es gibt Hoffnung: Mit rund 30 gut bis sehr gut besetzten GT3-Nennungen ist das Feld der Gesamtsieg-Anwärter auf einem sehr hohem Niveau. In der ersten Vorschau werfen wir einen Blick auf die deutschen Hersteller.

Wie vor den 24 Stunden von Le Mans gibt es genügend Gründe, um nicht wirklich optimistisch auf das kommende Wochenende zu blicken. Das Feld ist mit knapp 100 Nennungen so kompakt wie selten zuvor, die Fans dürfen nur auf ausgewählte Tribünen der GP-Schleife und auch das Wetter soll eher herbstlich-bescheiden ausfallen. So würde man sich wahrscheinlich die N24h für eine dystopische Parallelwelt ausmalen.

Doch wenn uns die 2020er Ausgabe von Le Mans eines gelehrt hat, dann, dass der Rennsport auch in Krisenzeiten noch magisch und sportlich wertvoll sein kann. So versprechen die rund 30 GT3-Boliden auf einer deutlich leereren Strecke einen herausragenden Kampf um den Gesamtsieg, der dank Nässe auch noch mit weniger BoP-Ärger auskommen könnte. Always look on the bright side of life!

Die deutschen Hersteller

Trotz aller Umstände sind die 24 Stunden auf dem Nürburgring immer noch ein absolutes Prestigeprojekt für die vier deutschen GT3-Konstrukteure. 26 SP-9-Starter stammen aus ihrer Feder, und es wäre schon eine haushohe Überraschung, wenn ein anderes Fabrikat gewinnen oder gar auf das Podium kommen würde. Aber mehr dazu könnt Ihr in der Vorschau des Kollegen Max lesen.

AMG (sieben)

Über den Winter hat sich bei der Sportmarke von Mercedes-Benz vieles geändert. So hat man nicht nur einen geupdateten GT3-Wagen an die Kunden ausgeliefert, sondern mit dem Haupt Racing Team auch einen neuen Top-Vertreter hinzugewonnen. Das werksunterstützte Team gehört dem sehr erfolgreichen Gentleman Hubert Haupt und basiert de facto auf der ehemaligen Profi-Abteilung von Black Falcon. Black Falcon selbst konzentriert sich nun auf den reinen Kundensport in den unteren Klassen. Dank der guten Ergebnisse und Siege bei den bisherigen NLS-Läufen ist HRT ein absoluter Top-Favorit, was durch die herausragenden Fahrerkader der drei Nennungen klar belegt wird.

Trotzdem sollte man aber die anderen vier Mercedes-Mannschaften ebenso im Auge behalten. So bringt GetSpeed neben zwei solide besetzten Kundenautos auch einen Werksrenner an den Start. Die Piloten Fabian Schiller, Maximilian Götz, Maximilian Buhk und Raffaele Marciello sind fraglos Nordschleifenkönner. Neu in der SP 9 ist zudem das 10Q Racing Team Hauer & Zabel GbR mit Sitz in Augsburg. Die erst 2018 gegründete Mannschaft hat seine Wurzeln in der GT4 und will nun in der GT3 durchstarten. Angesichts des starken Quartetts darf man sich Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis machen.

#2 Mercedes-AMG Team HRT AMG GT3Nico BastianYelmer BuurmanHubert HauptPhilip Ellis
#4 Mercedes-AMG Team HRT AMG GT3Adam ChristodoulouMaro EngelManuel MetzgerLuca Stolz
#6 Mercedes-AMG Team HRT AutoArenA AMG GT3Patrick AssenheimerDominik BaumannMaro EngelDirk Müller
#8 GetSpeed Performance Mercedes AMG GT3Emmanuel CollardChrister JönsFrançois PerrodoMatthieu Vaxivière
#9 Mercedes-AMG Team GetSpeed AMG GT3Maximilian BuhkMaximilian GötzRaffaele MarcielloFabian Schiller
#10 GetSpeed Performance Mercedes AMG GT3Markus PalttalaJanine HillJohn ShoffnerMaxime Soulet
#22 10Q Racing Team Hauer & Zabel GbR Mercedes AMG GT3Sebastian AschKenneth HeyerThomas JägerDaniel Juncadella

Audi (sieben; #14 fehlt laut Audi-Pressemitteilung)

Für die Titelverteidiger lief das Nordschleifen-Jahr 2020 bisher recht ordentlich. In den meisten NLS-Läufen war man vorne vertreten und beim ADAC Ruhr-Pokal-Rennen feierte man sogar einen starken Doppelsieg. Nachdem man vor den letztjährigen 24 Stunden, auch wegen BoP-Gründen, eher unzufrieden war, sollte heuer also Zuversicht herrschen.

Bei den Teams setzt Audi mit Phoenix, Car Collection und Land auf die altbekannten Partner für Werkseinsätze. Dazu kommen vier weitere Einsätze mit Fokus auf Kunden, die im Rennen durchaus überraschen können. Besonders die Nummer fünf von Phoenix ist hier zu nennen. Viele Fans werden sich zudem auf die Rückkehr des Namens IronForce Racing freuen.

#1 Audi Sport Team Phoenix R8 LMS GT3Nico MüllerFrank StipplerDries VanthoorFrédéric Vervisch
#3 Audi Sport Team Car Collection R8 LMS GT3Mirko BortolottiRobin FrijnsChristopher HaaseMarkus Winkelhock
#29 Audi Sport Team Land R8 LMS GT3Mattia DrudiKelvin van der LindeChristopher MiesRené Rast
#5 Phoenix Racing Audi R8 LMS GT3Michele BerettaJules GounonKim-Luis SchrammFrank Stippler
#7 Car Collection Motorsport Audi R8 LMS GT3Milan DontjeMiro KonôpkaPatric NiederhauserMike David Ortmann
#11 IronForce Racing Audi R8 LMS GT3Elia ErhartPierre KafferSimon ReicherJan-Erik Slooten
#15 RacingIng – Powered by HFG/Racing Engineers Audi R8 LMS GT3Stefan AustChristian BollrathRahel FreyBernhard Henzel

BMW (fünf)

Passend zum 50-jährigen Jubiläum der 24 Stunden auf dem Nürburgring will BMW an die alten Zeiten anknüpfen und endlich wieder einen Gesamtsieg feiern. Spötter würden den Bayern allerdings nun vorwerfen, dass der BMW M6 GT3 schon ähnlich viele Jahre auf dem Buckel haben könnte. Doch in dem 4,4-Liter-V8-Renner steckt noch jede Menge Leben, und wenn man ein Katastrophenjahr wie 2019 vermeiden kann, gibt es zumindest Hoffnung.

Ein Hauptgrund dafür sind die Mannschaften. Dank ROWE Racing, dem Team Schnitzer und Walkenhorst hat man wieder treue Partner an seiner Seite, die bis auf ein Kundenauto absolut siegfähig sind. So siegte ROWE Racing bereits beim 43. RCM DMV Grenzlandrennen und Walkenhorst bei der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy.

#42 BMW Team Schnitzer M6 GT3Augusto FarfusJens KlingmannMartin TomczykSheldon van der Linde
#98 ROWE Racing BMW M6 GT3Lucas AuerPhilipp EngMarco WittmannTom Blomqvist
#99 ROWE Racing BMW M6 GT3Nick CatsburgAlexander SimsNick YellolyPhilipp Eng
#100 Walkenhorst Motorsport BMW M6 GT3Henry WalkenhorstAndreas ZieglerFriedrich von BohlenMario von Bohlen
#101 Walkenhorst Motorsport BMW M6 GT3Mikkel JensenChristian KrognesJordan PepperDavid Pittard

Porsche (sieben)

Für Porsche und im Speziellen Manthey-Racing waren die Tage nach Le Mans hart. Aufgrund dreier COVID-19-Erkrankungen im Werksteam musste man sich sowohl Sorgen um die Kollegen machen (gute Besserung), als auch den Einsatz der LM-Fahrer sowie des Grellos absagen. Natürlich kann man das nur bedauern, aber die Entscheidung ist zweifelsfrei richtig.

Somit wurden einige Kader nochmal durchgewürfelt und umgestellt, was für die betroffenen Teams eine zusätzliche, aber verschmerzbare Extra-Aufgabe sein wird. Als Favoriten bleiben jedoch der #18 KCMG 911 GT3 R, Frikadelli Racing und Falken Motorsports zu nennen. Auch angesichts einiger Probleme während der NLS-Läufe ist jedoch abzuwarten, zu was Porsche in diesem Jahr fähig sein wird.

#18 KCMG Porsche 911 GT3 R Earl BamberJörg Bergmeister Timo BernhardDennis Olsen
#19 KCMG Porsche 911 GT3 R Josh BurdonEdoardo LiberatiAlexandre ImperatoriDennis Olsen
#25 Huber Motorsport Porsche 911 GT3Nico MenzelMarco HolzerPatrick KolbLorenzo Rocco di Torrepadula
#30 Frikadelli Racing Team Porsche 911 GT3 RKlaus AbbelenAlexander MüllerRobert RenauerNorbert Siedler
#31 Frikadelli Racing Team Porsche 911 GT3 RLance David Arnold Lars KernMathieu JaminetMaxime Martin
#33 Falken Motorsports Porsche 911 GT3 RChristian Engelhart Sven MüllerDirk WernerKlaus Bachler
#44 Falken Motorsports Porsche 911 GT3 RKlaus BachlerMartin RaggingerPeter DumbreckSven Müller

 

Was jetzt noch wichtig ist

Weitere Informationen zum GT3-Feld, den weiteren Nennungen und dem Rahmenprogramm findet Ihr in der zweiten Vorschau des Kollegen Max. Wir werden wie gewohnt live über die 24 Stunden berichten, diesmal allerdings erst ab Samstag. Ich werde Donnerstag und Freitag selbst am Ring sein und Eindrücke von den Auflagen sammeln. Zum Abschluss lege ich Euch wie gewohnt die TV/Stream Zeiten ans Herz. Dort findet Ihr alle wichtigen Informationen zum Zeitplan und den damit verbundenen Übertragungen.

Bilderquelle/Copyright: Audi; BMW; Mercedes; Porsche; Gruppe C Photography

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4 Kommentare

24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Liveblog – 15:00 – 20:00 Uhr – Racingblog 26 September, 2020 - 14:55

[…] Im Fokus: die deutschen Hersteller […]

24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Liveblog – 20:00 – 24:00 Uhr – Racingblog 26 September, 2020 - 19:55

[…] Im Fokus: die deutschen Hersteller […]

24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Liveblog – 07:00 – 12:00 Uhr – Racingblog 27 September, 2020 - 06:55

[…] Im Fokus: die deutschen Hersteller […]

24 Stunden auf dem Nürburgring 2020: Liveblog – 12:00 – 16:00 Uhr – Racingblog 27 September, 2020 - 11:55

[…] Im Fokus: die deutschen Hersteller […]

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