Das Rennen in Talladega war mit drei Big Ones die erwartete Lotterie. Erst in der dritten Overtime wurde der Sieger ermittelt und der ist äußerst umstritten.
Der Talladega Superspeedway ist seinem Ruf am vergangenen Wochenende einmal mehr gerecht worden. Denn wann immer NASCAR auf dem Oval im US-Bundesstaat Alabama fährt, lautet die wichtigste Frage nicht ob, sondern wann der Big One kommt.
So viel sei verraten an diesem Abend gab es gleich drei dieser berüchtigten Massencrashs, doch das war nicht der größte Aufreger des Abends, denn auch der Zieleinlauf sorgte im Nachgang für einige Diskussionen, da der Rennsieger Denny Hamlin unterhalb der doppelten gelben Linie an Matt DiBenedetto vorbeifuhr und die Führung übernahm.
NASCAR: Hamlin siegt, DiBenedetto bestraft
Doch der Gibbs-Pilot wurde dafür nicht bestrafte, da er nach Meinung von NASCAR dazu gezwungen wurde, um einen Unfall zu vermeiden. Stattdessen bestraften die Offiziellen DiBendeetto für das Manöver, sodass dieser als Vorletzter gewertet wurde. Auch Chase Elliott wurde für dieses Vergehen bestraft, nach einem Einspruch nahm NASCAR diese Strafe jedoch wieder zurück.
Aber zurück zum Rennen denn auch das hatte es in sich. Bereits in der ersten Stage ging es in Talladega hoch her. Die Folge: Fünf Cautions inklusive einer Competition Caution. Kurz vor Ende des ersten Renndrittels krachte es bereits das erste Mal unter den Playoff-Teilnehmern, nachdem der führende Aric Almirola von Alex Bowman. Somit endete das erste Renndrittel unter Gelb und der Stage-Sieg ging an Chris Buescher.
NASCAR: Erster Big One
Kurz nach dem Start des zweiten Renndrittels gab es schon wieder Gelbe Flaggen, denn Kyle Busch – der ebenfalls in den Crash am Ende der vorherigen Stage verwickelt war – erlitt einen Reifenschaden. Zwölf Runden vor Stage-Ende kam es dann zum ersten Big One des Abends.
Clint Bowyer drehte Jimmie Johnson und löste damit Chaos im Feld aus. Für den Stewart-Haas-Piloten war danach ebenso Feierabend wie für Kurt Busch und Almirola nach dessen Crash im vorherigen Rennsegment. Nach einer kurzen Rotphase ging das Rennen weiter und Marin Truex sicherte sich den Stage-Sieg.
NASCAR: Drei Verlängerungen für ein Rennende
Der letzte Rennabschnitt verlief bis kurz vor Schluss weitestgehend ruhig, bis Bubba Wallce nach einer Berührung mit Ryan Preece in die Mauer abbog. Gelb gab es jedoch nicht, erst nach dem sich auch James Davidson drehte. Die Folge: Overtime. Doch ein Anlauf sollte nicht reichen, denn kurz bevor die Weiße Flagge fiel, krachte es erneut heftig! Auslöser war dieses Mal Tyler Reddick der Kyle Busch in das Auto von Joey Logano schob.
Während das Rennen für den Gibbs-Piloten sofort beendet war, versuchte Meister von 2018 nach einer kurzen Rotphase weiter zufahren, musste seinen Ford aber dann doch abstellen. Doch damit war das Rennen noch immer nicht durch, denn bekanntlich sind aller guten Dinge drei. Das galt in Talladega sowohl für die Big Ones als auch für die Overtime-Anläufe. Kurz vor der Weißen Flagge in der zweiten Verlängerung krachte es erneut zwischen Wallace und Preece, aber auch Ryan Blaney, Bowman und Austin Dillon waren in diesen Big One involviert. Der folgende Restart sollte dann aber der letzte sein und zu eben jenem umstritten Zieleinlauf führen, in dem Hamlin das Rennen gewann.
NASCAR: Johnson-Nachfolger gefunden
Auch wenn das Rennen in Talladega für Bowman nicht gut lief, hat der Hendrick-Pilot dennoch Grund zur Freude. Denn zum zweiten Mal übernimmt der 27-Jährige das Cockpit einer NASCAR-Legende. Statt der 88 wird Bowman ab der kommenden Saison als Nachfolger von Jimmie Johnson die 48 pilotieren.
Stattdessen muss nun also ein Nachfolger für das ehemalige Earnhardt-Auto gefunden. Ein Kandidat dafür dürfte wohl weiterhin auch Kyle Larson sein, der bereits für die 48 heiß gehandelt wurde. Allerdings drängen auch einige vielversprechende Talente in die NASCAR-Top-Liga und Erika Jones sucht bekanntlich auch noch nach einem Cockpit. Die Silly-Season bleibt weiterhin spannend.
Vorschau Roval
Am kommenden Wochenende steht das letzte Rennen der „Round of 12“ auf dem Roval des Charlotte Motor Speedway an. Im vorletzten Jahren wurde das Rennen erstmals auf dieser Mischung aus Oval und Rundkurs ausgetragen. Den Premieren-Sieg sicherte sich Ryan Blaney. In der vergangen Saison triumphierte Chase Elliott. Eine Runde auf dem Roval entspricht 3,669 km, was umgerechnet 2,28 Meilen sind. Gefahren werden 109 Runden, die sich auf die drei Stages aufteilen. Die ersten beiden Abschnitte Dauer 25 Runden, der letzte geht über 59 Runden.
Während Kurt Busch und Denny Hamlin aufgrund ihrer Siege bereits sicher in der „Round of 8“ müssen Kyle Busch (-21), Aric Almirola (-48), Clint Bowyer (-38) und Austin Dillon (-21) kämpfen, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Insbesondere die beiden Stewart-Haas-Piloten sind in Charlotte de facto zum Siegen verdammt.