Home Formel EinsF1 Formel Eins: Vorschau GP der Eifel 2020 – It’s coming home

Formel Eins: Vorschau GP der Eifel 2020 – It’s coming home

von DonDahlmann
2 Kommentare

Wer hätte gedacht, dass die Formel Eins noch mal an den Nürburgring zurückkehrt. Doch an diesem Wochenende ist es so weit.

Die Formel Eins kehrt zurück in die Eifel. Das letzte Mal machte der F1-Zirkus im Jahr 2013 halt. Seitdem machte man einen Bogen um die Traditionsstrecke. Dank Corona und der von Liberty Media in diesem Jahr erlassenen Startgebühren, darf man sich aber wieder auf ein Rennen auf der GP-Strecke freuen. Wobei man auch sagen muss – die Strecke ist in die Jahre gekommen. Verglichen mit den aktuellen Kursen, wirkt die Schleife in der Eifel schmal und bietet wenig Platz für Überholmanöver. Die Geraden sind für das DRS etwas kurz – einzig auf der Start-Ziel-Geraden dürfte etwas gehen, weil man hier auch auf verschiedenen Linien anbremsen kann. Ansonsten kann man den Gegner gut hinter sich halten.

Die Schock-Meldung der letzten Woche kam von Honda. Die haben angekündigt sich ab Ende 2021 aus der Formel Eins zurückzuziehen, was an sich schon überraschend ist. Bisher hat man die gesteckten Ziele nicht erreicht und eigentlich hatte man auch damit gerechnet, dass Honda mit den neuen technischen Regeln ab 2022 seine Chance sehen würde. Aber der Vorstand hat angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage beschlossen, dass die Ausgaben für die F1 nicht mehr gerechtfertigt sind.

Red Bull ist dadurch in einer extrem schwierigen Situation, weil man einen neuen Motor benötigt. Ferrari fällt vermutlich aus, Mercedes wird es sich dreimal überlegen, ob man den direkten Gegner mit seinem Material beliefern will. So bliebe Red Bull nur Renault, was einem Gang nach Canossa gleichen würde. Die Scheidung der beiden war hässlich und insbesondere Cyril Abiteboul und Christian Horner sind sich in inniger Ablehnung verbunden. Es gäbe für Red Bull aber noch die Variante, dass Honda den Motor an eine dritte Firma verkauft (z.B. Cosworth). Allerdings hat kaum eine Dritt-Firma die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, wie sie Honda, Renault, Mercedes oder Ferrari haben.
Die Frage ist also: Macht Red Bull überhaupt weiter? Die Entscheidung dafür liegt bei Red Bull Besitzer Mateschitz, von dem man dazu bisher nichts gehört hat. Aber es dürfte definitiv diskutiert werden, ob man weitermachen möchte.

Zum Rennen: Auch wenn die F1 lange nicht mehr am Ring war, dürfte sich an der Randordnung nichts verändert haben. Mercedes gibt das Tempo vor, Red Bull hängt deutlich zurück. Der Nürburgring könnte dem Red Bull aber etwas entgegenkommen, weil hier sehr viel mechanischer Grip gefragt ist. Das „High Rake“ Konzept des Red Bull funktioniert hier besser, als auf den ultraschnellen Strecken der letzten Wochen. Daher könnte Red Bull etwas näher an den Mercedes sein, als bisher.

Wer im Mittelfeld die Nase vorne haben wird, ist eine reine Lotterie. Renault hat sich deutlich verbessert, ebenso McLaren, die zwei eher unglückliche Rennen hatten. Aber auch Racing Point dürfte mit der W10-Kopie in der Eifel gut aufgestellt sein. Da die F1 seit Mitte August nicht mehr auf einer mittelschnellen bis langsamen Strecke unterwegs war, ist schwer einzuschätzen, wie die Updates an den Autos auf dem Ring funktionieren. Knapp zwei Monate machen in der F1 eine Menge aus.

Strategie:

Pirelli bringt C2, C3 und C4. Das war zu erwarten. Aber vermutlich kann man alle Strategiefragen sowieso vergessen, weil das Wetter am Wochenende Eifel-typisch sein wird. Sonne und Regen wechseln sich ab, die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei über 50 % für das gesamte Wochenende. Ein reines Regenrennen hatte die F1 schon lange nicht mehr und natürlich wirft das auch ein wenig die Rangfolge in der F1 durcheinander. Sollte es trocken sein, dürfte die Strategie aber ähnlich aussehen, wie in den anderen Rennen. Ein Stopp müsste reichen, der Ring gilt nicht gerade als Kurs, der die Reifen stark fordert. Die C4 wird man im Rennen also meiden mit den C2 kommt man auf jeden Fall gut durch. Aber wie immer lässt das dann auch mehr Möglichkeiten für das Hinterfeld offen. Wer mutig ist, setzt auf die C2 und fährt einen langen Overcut. Wobei hier die Gefahr liegt, dass ein SC die Strategie zunichte machen kann.

Bilder: Ferrari, Racing Point, McLaren

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2 Kommentare

Gabbo 8 Oktober, 2020 - 16:48

Das Wetter halte ich sogar für den entscheidenden Faktor. Am Sonntag liegen die Temperaturen nach derzeitigen Prognosen im einstelligen Bereich. Ich weiß nicht, wann es das zuletzt bei einem GP gab. Der Faktor Temperatur-/Reifenmanagement könnte ganz schön Bewegung in die Rangordnung bringen.

DonDahlmann 9 Oktober, 2020 - 09:51

Ist die F1 in Silverstone vor ein paar Jahren nicht mal bei ähnlichen Bedingungen gefahren?

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