Home Motorsport NASCAR: Martin Truex Jr. siegt in Martinsville, Richmond beendet die Short-Track-Wochen

NASCAR: Martin Truex Jr. siegt in Martinsville, Richmond beendet die Short-Track-Wochen

von Simon Mones
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Sieben Sieger in sieben Rennen, die NASCAR Cup Series ist in diesem Jahr so spannend wie lange nicht mehr. Vor dem Rennen in Martinsville am Sonntag, stellte sich daher die Frage: Hält die Serie und sehen wir den achten Sieger? 

Co-Autor: André Wiegold

Die Antwort auf diese Frage erhielten die Fans jedoch erst am Montag, denn das Rennen auf dem Martinsville Speedway in Virginia musste wegen Regens nach nur wenigen Runden unterbrochen und auf den kommenden Tag verschoben werden. Nach 500 Runden und einer weiteren Rotphase wegen eines Crashs, fuhr mit Martin Truex Jr. erstmals in der Saison 2021 ein Fahrer zum zweiten Mal in die Victory-Lane. Wie im Jahr 2014 endete die Serie mit Premierensiegern im achten Saisonlauf.

Dabei übernahm der Gibbs-Pilot erst 15 Runden vor Schluss die Führung auf dem charakteristischen Short-Track, nachdem er sich zuvor über mehrere Runden mit seinem Teamkollegen Denny Hamlin duelliert hatte. Hamlin war es auch,, der das Feld vor der Regenunterbrechungen am Sonntag angeführt hatte und entsprechend auch den Restart am Montag auf Platz eins in angriff nahm. Die Stage-Siege gingen indes an Ryan Blaney, der scheinbar das beste Longrun-Auto hatte.

Ganz ohne Unterbrechungen ging das Rennen dann aber auch am Montag nicht zu Ende. Dieses Mal war es jedoch nicht das Wetter, das zu einer Rotphase führte, sondern ein Big-One, in dem 15 Autos involviert waren. Auslöser für den auf einem Short-Track unüblichen Massencrash war eine Berührung zwischen Kyle Busch und Chris Buescher, wegen der sich beide Fahrzeuge drehten. Während Busch das Rennen trotz des Zwischenfalls in den Top 10 beendete, war für fünf andere Piloten vorzeitig Feierabend.

In der finalen Phase des Rennens setzte sich dann Truex Jr. gegen die Konkurrenz durch. Der Toyota-Fahrer ließ Chase Elliott, Hamlin, William Byron und Kyle Larson hinter sich, der die Top 5 komplettierte. Blaney kam wegen einer Strafe beim sogenannten Money-Stop nur auf Platz elf ins Ziel. Der Penske-Pilot war über den Schlauch eines Schlagschraubers gefahren und wurde dafür von NASCAR bestraft sowie aus dem Rennen um den Sieg gekegelt.

Earnhardt-Cup-Comeback?

Einer, der schon etwas länger den Feierabend genießt, ist Dale Earnhardt Jr., der sich seit 2017 im NASCAR-Ruhestand befindet. Allerdings ist der ehemalige Hendrick-Fahrer der Cup Series als Kommentator bei NBC erhalten geblieben. Der Sender wird auch im Jahr 2021 die zweite Saisonhälfte übertragen und das Ruder von Fox übernehmen.

Im kommenden Jahr könnte Earnhardt aber in einer ganz anderen Funktion in die höchste NASCAR-Liga zurückkehren, nämlich als Teambesitzer. „Da das neue Auto kommt und natürlich haben meine Schwester und ich  schon ein bisschen darüber gesprochen, ob das für JR Motorsports eine Möglichkeit wäre, in die Cup-Serie zu gehen“, erklärt der 46-Jährige im Video-Interview auf ‘nascar.com’.

Mit JR Motorsports sind Earnhardt und seine Schwester Kelly Earnhardt-Miller bereits seit 2005 in der Xfinity-Series unterwegs. Nun gibt es also die Überlegung, in die Cup-Series aufzusteigen, dabei wollten Earnhardt und seine Schwester diesen Schritt nie gehen: „Wir haben immer gesagt, dass wir niemals in die Cup-Serie aufsteigen werden, weil es uns dort, wo wir sind, einfach sehr gut gefällt. Das neue Auto aber hat uns dazu gezwungen, uns zusammenzusetzen und darüber zu sprechen, ob wir nicht womöglich eine Chance zum Aufstieg in den Cup nutzen sollten.“

Der 46-Jährige machte aber auch klar, dass ein Aufstieg in die Cup-Serie eine “riesige finanzielle Herausforderung” darstelle, da das Team einen Charter benötigt, um bei allen Rennen sicher starten zu dürfen. Dennoch hat Earnhardt schon einen Fahrer parat: Josh Berry. Doch eine mögliche Cup-Rückkehr ist nicht die einzige Überraschung in der Meisterschaft. Erstmals seit dem NASCAR-Abschied von Danica Patrick vor mehr als drei Jahren wird mit Jennifer Jo Cobb wieder eine Frau in der höchsten NASCAR-LIga starten.

Die 47-Jährige wird in Talladega die Startnummer 15 von Rick Ware pilotieren und bringt einiges an NASCAR-Erfahrung mit. In der Xfinity und Truck-Series ging Jo Cobb fast 250 an den Start. Außerdem gastierte sie bereits in der NASCAR Whelen Euro Series. Jo Cobb besitzt ein eigenes Truck-Team, für das sie selbst an den Start geht. Trotz ihrer jahrelangen Erfahrung hat sie, bis 2021, noch nie den Schritt in die Cup-Serie gewagt-

Vorschau Richmond 

Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross in Richmond weiter, wo die Short-Track-Wochen zu Ende gehen. Der Richmond Raceway ist mit 0,75 Meilen nur unwesentlich länger als die Ovale in Bristol und Martinsville und gehört deshalb zu dem typus Strecke, auf denen es oft eine Menge Action gibt. Von seiner Form her ähnelt die Strecke in Richmond dem Buchstaben D.

Eröffnet wurde die Strecke 1946, damals noch als unbefestigtes Dirt-Oval. Das erste NASCAR-Rennen fand am 19. April 1953 statt. Am 10. März 1964 wurde erstmal unter Beleuchtung gefahren. Diese war aber nur temporär. Erst 1968 wurde die Strecke asphaltiert, damals noch in ihrer ursprünglichen Konfiguration als 0,5-Meilen-Oval – damals ging die Zielgerade durch die heutige Boxengasse.

1988 erfolgte dann der Umbau auf die heutige Streckenlänge von 0,75 Meilen mit D-Bogen. Im vergangenen Jahr gastierte die NASCAR wegen der Corona-Pandemie nur einmal auf dem Oval in Richmond, das Rennen im April fiel aus. Am häufigsten gewann Richard Petty das Frühjahresrennen auf dem Richmond Raceway. Insgesamt sechs Siege sammelte der King in seiner Karriere. Auf Platz zwei liegt Kyle Busch mit fünf Erfolgen.

Das erfolgreichste Team in Richmond ist Joe Gibbs Racing mit neun Triumphen, gefolgt von Petty Enterprises mit acht Siegen. Fünfmal haben jeweils Hendrick Motorsports und Penske in Virginia gewonnen.

Bei den Herstellern ist Chevrolet mit 21 Erfolgen die klare Nummer eins. Ford hat in Richmond immerhin 15 erste Plätze verbucht, während Toyota mit sieben Siegen etwas abgeschlagen auf Rang drei liegt, wobei die Japaner alle Rennsiege erst seit 2009 gesammelt haben. Es dürfte also interessant werden, ob Chevrolet in Richmond seine Stärken ausspielt und das gute Ergebnis von Bristol bestätigt.

Fotos:NASCAR/GettyImages (James Gilbert/Chris Trotman)

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1 Kommentare

Vorpra 22 April, 2021 - 08:47

Sehr schöner Blog, danke fürs Teilen.

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