Fast ist schon die erste Hälfte des Mais vergangen und endlich kehrt die IndyCar-Series nach Indianpolis zurück. Am nächsten Wochenende steht der Grand Prix auf der Rundkursstrecke des Indianapolis Motor Speedway auf dem Programm.
Im letzten Jahr fanden ganze drei Rennen auf der Strecke statt. Der Grund waren natürlich die ganzen Corona bedingten Absagen an anderen Austragungsorten. Roger Penske ist selbst Chef des IMS und kann so ganz anders mit fehlenden Einnahmen kalkulieren als anderswo. Der Double-Header mit der NASCAR war ein Erfolg und so wird er auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Mitte August treffen sich also wieder die Top-US-Motorsport-Serien in Indianpolis. Ab diesem Wochenende gehört der IMS aber bis zum 31. Mai ganz allein der IndyCar-Series.
Die drei Rennen im Vorjahr gingen an Scott Dixon, Will Power und Josef Newgarden. Damit hätten wir eigentlich auch schon drei der Topfavoriten für diese Austragung genannt. Sieht man sich aber die Statistiken dieser Saison hinsichtlich Pole-Position, Fastest-Lap, Most-Lab-Led und Race-Winner an, fällt auf, dass dort kein Fahrer von Team Penske aufgeführt wird. Chip Ganassi Racing ist mit Scott Dixon, Alex Palou und auch Marcus Ericsson (Fastest-Lap Texas 1) vertreten. Dazu kommen noch Colton Herta und Pato O’Ward. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass die Situation so noch lange andauert. Immerhin gewannen Simon Pagenaud, Will Power und Josef Newgarden 8 der 9 Rennen auf dem Rundkurs im IMS.
Mit drei Top-5-Ergebnissen war Colton Herta im Vorjahr sehr gut unterwegs. Aber auch auf seinen Teamkollegen Alexander Rossi sollte man achten. Mit Platz 2 und 3 im Oktober hatte er sein bestes Wochenende 2020 und irgendwann muss ja auch seine Pechsträhne wieder reißen. Nach seinem Sieg in Texas ist Pato O’Ward kein Geheimtipp mehr. Dazu zählt aber sicher Jack Harvey. Im Vorjahr war er besser unterwegs als die Platzierungen 17, 8 und 6 widerspiegeln. Im ersten Rennen bildete er, nach Startplatz 2, lange mit Will Power und Josef Newgarden die Spitzengruppe des Rennens. In Folge der Strategie fiel er ins Mittelfeld zurück und im letzten Stint verlor er dann, ohne weitere Erklärung, Rennspeed. In diesem Jahr hat Meyer Shank Racing noch einen Schritt nach vorne gemacht. Ein weiterer Podestplatz, nach dem IndyCar GP 2019, ist nur eine Frage der Zeit.
Die Rennstrategie wird auch in diesem Jahr wieder eine große Rolle spielen. Auf der Strecke war der Leistungsunterschied zwischen den Prime- und den Option-Tires sehr groß. Ziel war es also möglichst wenig Rennzeit die Prime-Tires zu nutzen. Das Ganze ging so weit, dass zum Beispiel Ed Carpenter Rinus VeeKay schon in Runde 5 in die Box holte und drei längere Stints auf Option-Tires folgten. Das brachte dem Niederländer am Ende Platz 5 ein. Mit Platz 3 im Herbst überbot er dieses Ergebnis sogar noch einmal. Natürlich muss man die Option-Tires entsprechend behutsam nutzen. Scott Dixons vier Platzierungen in Folge in den Top-2 ist kein Zufall.
Das Starterfeld (entry-list) umfasst an diesem Wochenende 26 Nennungen. Zu den üblichen 24 Wagen, die zu jedem Rennen antreten, wird ein dritter Foyt-Chevrolet von Charlie Kimball pilotiert und Juan Pablo Montoya kehrt im dritten Arrow-McLaren in die IndyCar-Series zurück. Für beide ist es eine Vorbereitung für die 500-Meilen von Indianapolis am 30. Mai. Auch für dieses Rennen wurde schon die Entry-List veröffentlich. In diesem Jahr werden 35 Wagen versuchen sich für das Feld von 33 Startern zu qualifizieren.
Strecke
Der Straßenkurs im Indianapolis Motor Speedway wurde für den Formel-1-Grand-Prix im Jahr 2000 gebaut. Man entschied sich für eine Strecke im Uhrzeigersinn und nutzte Turn 1 des Ovals als letzte Kurve der Strecke. Für die MotoGP (ab 2008) und die IndyCar Series wurde die Strecke massiv modifiziert. Als Start- und Zielgerade wird die lange und breite Gerade an der Hauttribüne des Ovals genutzt. Diese endet in einer engen 90 Grad Rechtskurve. Ein hier angesetztes Überholmanöver kann in der folgenden 90 Grad Linkskurve gekontert werden. Durch die beiden nächsten Rechtskurven sollten sich die Fahrer dann aber einig sein. Die Ausfahrt aus Kurve 4 ist besonders wichtig, da nach einer sehr schnellen Links-Rechts-Schikane die zweitlängste Gerade der Strecke folgt. Kurve 7, eine 90 Grad Linkskurve, ist die zweite gute Überholstelle. Eine flüssige Passage, inklusive der mit Vollgas zu durchfahrenden Kurve 11, endet in eine 90 Grad Rechtskurve. Mit der Brechstange und/oder der Verzweiflung der letzten Runde kann man hier ein Überholmanöver starten. Die Kurven 13 und 14 muss man für die lange Start- und Zielgerade perfekt treffen.
Zeitplan (times local; MESZ)
Freitag, 14. Mai
9:30 – 10:15 a.m. (15:30 – 16:15) – NTT Data IndyCar Series practice #1
1:00 – 1:45 p.m. (19:00 – 19:45) – NTT Data IndyCar Series practice #2
4:30 p.m. (22:30) – Qualifying for the NTT Data P1 Award (three rounds of NTT Data IndyCar Series knockout qualifications)
Samstag, 15. Mai
10:45 a.m.-11:15 (16:45 – 17:15) – NTT Data IndyCar Series warm-up
2:00 p.m. (20:00) – NBC on air
2:30 p.m. (20:30) – GMR Grand Prix (85 laps/ 207.3 miles), NBC, Sport1+ (Live)
Gemäß der Programmvorschau auf der Sport1-Homepage überträgt Sport1+ das Rennen. Bei TVSpielfilm.de und WaiPu.tv ist das Rennen zusätzlich auch bei MotorVisionTV gelistet.
(c) Photos: IndyCar Media; Karl, Zemlin, James Black