Auf dem Circuit Paul Ricard fand das zweite Rennen des Michelin Le Mans Cup statt. In der LMP3-Kategorie setzte sich die Startnummer 7 von Nielsen Racing durch. In der GT3-Klasse freute sich Herberth Motorsport erst über einen Doppelsieg, doch eine Strafe ließ die Stimmung kippen.
Am 5. Juni fand im französischen Le Castellet die zweite Runde des Michelin Le Mans Cups statt. 33 LMP3-Boliden und sieben GT3-Fahrzeuge kämpften auf dem Circuit Paul Ricard um die Klassensiege. Während sich bei den Prototypen Tom Wells und Colin Noble von Nielsen Racing im Ligier mit der Startnummer 7 durchsetzten, gab es für Herberth Motorsport in der GT3-Kategorie einen herben Dämpfer: Das Team hatte zwar auf der Strecke einen Doppelsieg geholt, wurde wegen einer Strafe aber zurückgeworfen.
Lange konnte sich das deutsche Team also nicht über den Erfolg freuen, denn kurz nach dem Rennen bekam der siegreiche Porsche mit der Startnummer 91, pilotiert von Robert Renauer und Ralf Bohn, eine Strafe von einer Runde und 32 Sekunden. Das Duo fiel folglich auf Platz sechs zurück.
Strafe gegen Renauer
Der Grund für die Strafe: Bei Renauer wurde die vorgegebene Fahrzeit eines Fahrers von 55 Minuten deutlich unterschritten. Somit erbte das Schwesterauto mit der Startnummer 92 den Sieg, da die Herberth-Porsche aber nicht in jedem Rennen an den Start gehen und somit außerhalb der Wertung starteten, bekam der ursprünglich drittplatzierte Lynx-Ferrari die 25 Zähler für den Sieg.
Auch in der LMP3-Kategorie lief es für die Deutschen nicht ganz nach Plan, aber dennoch erfolgreich. Im Qualifying hatte Finn Gehrsitz für Phoenix Racing Startplatz zwei herausgefahren, den sein Teamkollege Hamza Owega allerdings schon in der ersten Kurve an Alexander Mattschull im Rinaldi-Racing-Duqueine verlor.
Phoenix mit Funkproblemen
Nach einer Safety-Car-Phase fand sich Owega dann auf Platz eins wieder, da zahlreiche Teams zum Pflichtboxenstopp gekommen waren. Auch bei Phoenix wollte man die Gelbphase dazu nutzen, allerdings streikte der Funk bei der Startnummer 5, sodass Owega die Anweisung, an die Box zu kommen, nicht hörte. Stattdessen kam Owega unter Grün an die Box und Gehrsitz setzte von Position 15 zur Aufholjagd an. Und die war ziemlich erfolgreich! Der Deutsche fuhr im Phoenix-LMP3 bis auf Rang fünf vor.
„Hätten wir das Problem mit dem Funk nicht gehabt, wäre sicher mehr drin gewesen, aber es hat natürlich trotzdem großen Spaß gemacht, durch das Feld zu pflügen“, sagt Gehrsitz nach dem Rennen. „Auch wenn ich mit Platz fünf nicht einhundert Prozent zufrieden bin, war es mehr als nur Schadensbegrenzung. Wir haben wichtige Punkte mitgenommen und gezeigt, dass wir zu den schnellsten Teams im Michelin Le Mans Cup gehören.“
Vor dem nächsten Rennen des Michelin Le Mans Cup in Monza am 10. Juli liegen Gehrsitz und Owega auch in der Meisterschaft auf Platz fünf. Der siegreiche LMP3 von Nielsen Racing reist auf Platz eins zum Lauf auf der italienischen Traditionsstrecke. Am selben Wochenende fährt zudem auch die European Le Mans Series (ELMS) auf dem 5,793 Kilometer langen Autodromo Nazionale di Monza. Das Rennen wird live auf YouTube gestreamt.