HaasF1 hat als erstes Team das neue Auto für die Saison 2022 vorgestellt. Große Überraschungen gibt es nicht.
Hass hat die letzte Saison in Sachen Updates komplett ausgelassen und ist mit dem Vorjahresmodell gefahren. Die Maßnahme hat man ergriffen, damit man sich voll auf das neue Auto für die Saison 2022 konzentrieren konnte. Bekanntermaßen gibt es dieses Jahr komplett neue Autos, die nach sehr engen Vorgaben der FIA und Liberty Media entwickelt wurden. Gesehen haben wir bisher nur das Testauto der FIA, nun gibt es also den ersten Entwurf eines Teams. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Chassis nicht sonderlich vom Testwagen, den man in Silverstone gesehen hat. Aber in diesem Jahr gilt noch mehr, was in den Jahren zuvor gegolten hat: Das Auto, was man nun sieht, wird nicht das Auto sein, was beim ersten Rennen auf der Strecke fahren wird.
So richtig lässt sich wenig über den Haas auch deswegen sagen, weil man die Fahrzeuge der anderen Team bisher noch nicht gesehen hat. Erst der Vergleich wird dann zeigen, wer sich im Rahmen des Erlaubten etwas hat einfallen lassen. Aber die FIA hat die Vorgaben eh sehr eng gesteckt, vor allem was die aerodynamischen Elemente auf der Außenseite betrifft. Front- und Heckflügel sind vorgeschrieben und können nicht verändert werden. Das gilt ebenso für die Bremsbelüftungen vorne und hinten und die Vortex-Generatoren an der Seite. Freiheiten haben die Teams bei der Form der Nase, im Cockpit-Bereich, bei den Seitenkästen und im Bereich der Luftführung im Heck. Wobei es hier auch Einschränkungen gibt, weil die FIA es darauf angelegt hat, dass die „dirty air“ hinter dem Auto möglichst verschwindet. Schon vor der Veröffentlichung der ersten Autos war daher klar, dass die meiste Arbeit im nicht sichtbaren Bereich des Chassis steckt.
Ich habe ein paar Vergrößerungen gemacht und ein paar Details rausgearbeitet. Das Interessante am Hass ist, dass das Design ja zu einem erheblichen Teil von Ferrari vorgegeben ist. Die liefern im Grunde das gesamte Heck und das bestimmt dann wieder die Luftführung an der Front. In diesem Jahr noch mehr, als in den vergangenen Jahren. Spannend wird daher die Frage, wie nahe der Haas am Ferrari sein wird.
Einen kleinen Hinweis gibt es zumindest bei den Lufteinlässen der Seitenkästen. Die sind erstaunlich schmal geraten, ebenso der Lufteinlass über dem Cockpit. Das erlaubt enorm schmale Seitenkästen, wie man aus der Sicht von Oben sehen kann. Was wiederum gut für die gesamte Aerodynamik ist. Ansonsten fällt noch die etwas merkwürdige vordere Aufhängung auf, die mir etwas sehr gewagt scheint. Da entsteht viel Last auf den Vorderrädern, was in Sachen Verschleiß nicht gut sein kann. Aber das kann dann wieder einer der Sachen sein, die am Ende ganz anders aussehen.
Bilder: HaasF1