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Formel Eins: Vorschau GP der Emilia-Romagna 2022

von DonDahlmann
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Die Formel Eins macht mit der Station Imola einen kurzen Abstecher in Europa, wo es aus mehreren Gründen interessant werden dürfte.

Die mittelschnelle Strecke dürfte Aufschluss darüber geben, wie die F1-Teams für den kommenden Saison-Abschnitt im Sommer gerüstet sind. Es dürfte darüber hinaus eine ganze Reihe von Updates geben, die man an den Autos wird sehen können. Bisher haben sich die Teams damit zurückgehalten, aber die Zeit seit dem Test und dem ersten Rennen war lang genug, um Änderungen vorzubereiten und umzusetzen. Das Hauptaugenmerk dürfte auf Mercedes liegen, die einiges an Arbeit mit ihrem Auto haben. Das Potenzial des radikalen Entwurfs soll ja da sein, aber das wird sich dann mit den Updates zeigen. Vielleicht hat sich Mercedes mit dem sehr eng gebauten Chassis ohne Seitenkästen ja auch völlig vertan.

In Sachen WM hängt man schon ein gutes Stück hinter Ferrari, aber da Red Bull mehrfach ausgefallen ist, liegt man immerhin 10 Punkte vor diesen. Aber man wird in Imola schon einen gehörigen Schritt nach vorne machen müssen, wenn man einen WM-Titel im Auge behalten will. Das gilt natürlich auch für Red Bull, die dringend ihre Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommen müssen. Aber es ist immer leichter, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen, als ein langsames Fahrzeug schnell.

Ferrari kann sich nicht zurücklehnen und das macht man auch nicht. Die gute Basis zum Start bedeutet auch, dass man sich um die Weiterentwicklung schneller kümmern kann als der Rest, die ja erst einmal ihre Probleme lösen müssen. In Australien gönnte man sich den Luxus, einen neuen Unterboden auszuprobieren, den man aber nicht einsetzte. In Imola dürften weitere Updates folgen, die das Auto sicher nicht langsamer machen werden.

Spannend wird es im breiten Mittelfeld. McLaren, Alpine, Alfa und Haas liegen eng zusammen und je nach Strecke und Tagesform dürfte sich die Reihenfolge immer wieder ändern. Man kann sich seinen Favoriten also aussuchen. Ich tippe allerdings, dass McLaren und Alpine die größten Fortschritte machen werden. Unterschätzen würde ich Alfa allerdings nicht, denn der Input von Bottas dürfte dem Team enorm helfen.

Im Hinterfeld bewegt sich im Moment nur wenig. Alpha Tauri fehlt nicht viel zum Mittelfeld und ein großes Update soll die Anlaufschwierigkeiten beheben. Williams dürfte nach dem ersten Punkt in Australien guter Dinge sein, auch wenn das Chassis kein großer Wurf ist. Aber auch hier sollen Updates das Auto schneller machen.

Düster sieht es bisher bei Aston Martin aus. Das Konzept mit den großen Seitenkästen funktioniert derzeit nicht und man kämpft zudem mit Porpoising. Deswegen muss das Auto höher gestellt werden als man möchte, was laut Aston rund eine Sekunde pro Runde kostet. Aber selbst, wenn man Aston die Sekunde zuschreibt, sieht die Lage nicht viel besser aus. In Australien fehlten 3,4 Sekunden auf die Pole, in Bahrain waren es 2,4 Sekunden. Das Chassis ist also in seiner jetzigen Form nicht konkurrenzfähig.

Und angesichts der Fortschritte, die Williams zumindest in Australien gemacht hat, muss Aston schleunigst nachbessern. Aber das Grundkonzept des Chassis scheint eben nicht zu funktionieren, was die Sache schwierig gestalten wird. Eine schnelle Lösung wird es nicht geben, es hilft vermutlich nur eine radikalerer Ansatz. Damit ist in Imola jedoch nicht zu rechnen. Der Termin für B-Varianten liegt rund um den GP von Frankreich.

Strategie:
Reifen der Kategorien C2, C3 und C4 gibt es in Imola. Die Strecke ist nicht besonders hart zu den Reifen, die schnellen Passagen setzen den Vorderreifen allerdings doch etwas zu. Die bisherigen Erfahrungen in diesem Jahr haben gezeigt, dass die 18-Zoll-Reifen und die neuen Mischungen eher zwei Stopps erfordern werden. Der Trend geht ebenfalls in die Richtung, dass man im Rennen auf die jeweils härteste Mischung setzt.

In Imola gibt es dieses Jahr wieder das Sprintrennen am Samstag. Die Quali ist also am Freitag und mit nur einer vorangehenden Trainingssession. Bisher haben mich die Sprintrennen, abgesehen von Monza, nicht überzeugt. Zumal man in Imola auch nicht sonderlich gut überholen kann. Das Sprintrennen setzt die Reihenfolge für das Rennen am Sonntag und daher ist die Quali am Freitag enorm wichtig. Immerhin hat man das Sprintrennen etwas aufgewertet, denn es gibt nun acht Punkte für den Sieg. Wenn es für einen Fahrer ideal läuft, kann man also 34 Punkte (8 für den Sprint, 25 für den Sieg am Sonntag und einen Punkt für die schnellste Runde) einsammeln. Insofern sind die Wochenenden mit den Sprintrennen schon enorm wichtig.

Bilder: Ferrari, Daimler AG, Alpine, Pirelli

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