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Erlebnis Bericht zum 24h vom Nürburgring

von Felix Töllich
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Unser Fotograf sprach ein paar Stunden nach dem Zieleinlauf mit Fabian Pirrone über seine Eindrücke der letzten 24h Stunden.

Nach den 24h Qualifikations-Rennen vor 2 Wochen war es endlich so weit. Wir waren unserem Traum, dem 24h Rennen in der Grünen Hölle zum Greifen nah.

Am Mittwoch reisten wir an, erledigten den ganzen Papierkram und gingen zeitig Schlafen. 

Donnerstag war unser erstes und einziges Nacht-Training.

Ich war zu Beginn ziemlich überfordert. Die Autos sind alle sehr hell beleuchtet und man erkennt nicht, ob es ein GT3 oder ein langsameres Auto ist. Das führte dazu, dass ich zu viel neben der Ideallinie war und zu viel Pick Up auf meine Räder bekommen hatte.

Am Freitag haben wir nur ein paar Bremsbeläge eingebremst und das Auto Samstag beim Training in der Garage gelassen. Insgesamt war ich schon sehr aufgeregt und mit Gedanken an die Nacht im Auto auch etwas besorgt.

Als es dann um 16 Uhr losging, wurde ich ruhig und habe mich auf das Rennen fokussieren können. 

Nach dem ersten Fahrerwechsel gab es Probleme mit der Motorkapsel. Sie hatte sich gelöst und das Auto musste zur Reparatur in die Garage. Leider war die Kapsel nach dem zweiten Fahrerwechsel wieder lose, so dass das Auto erneut in die Garage musste.

In meinem Stint ist dann direkt vor mir ein Auto abgeflogen und ich musste durch die Trümmerteile fahren. Dabei wurde die Achsmanschette beschädigt und das Fett tropfte auf den Auspuff. Das hat so einen Rauch erzeugt, dass ich dachte, das Auto brennt. 

Also wieder in die Box, Fehler gefunden und eine neue Antriebswelle montiert. 

Dann kam die Nacht.

Unser Pech ging weiter. Ein GT3 hat uns im Bereich Adenauer Forst abgedrängt und in die Leitplanke gedrückt. 

Ergebnis:

-Ein Dämpfer abgerissen

-Alle vier Räder schief

-Diverser Blechschaden usw.

Unsere Crew hat alles gegeben und das Auto in 4 Stunden wieder fit gemacht.

Ich empfand es als großartig, wie man in diesem Moment die Leidenschaft und das Feuer für den Sport gespürt hat. Das macht das 24h Rennen für mich aus. Die Jungs waren fix und fertig. Aufgeben kam aber nie infrage.

Endlich ging es weiter. 

Im nächsten Stint ist uns im Karussell ein Federteller gebrochen.

Wieder Box…langsam verspürte ich etwas Verzweiflung.

Im nächsten Stint gab dann die Servolenkung ihren Geist auf.

Im Fahrer-Team machte sich immer mehr Enttäuschung breit. Nur unsere Mechaniker gaben alles. Somit gab es keine Option. Der Fleiß und Ehrgeiz muss belohnt werden, wir bringen das Auto über die 24h Stunden.

Und plötzlich lief alles rund. Die letzten zwei Stunden spielen uns zudem sehr in die Hände und ich konnte mit einem geschnittenen Slick bei ständig wechselnden Bedingungen (pro Runde drei mal trocken, feucht, Regen) Boden gutmachen.

Am Ende sind wir als 92. im Ziel gewertet worden.

Text: Fabian Pirrone

Fotos: Felix Töllich

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