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Formel Eins: Vorschau GP von Kanada 2022

von DonDahlmann
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Zum ersten Mal seit 2019 findet wieder ein Rennen in Kanada statt. Die Strecke liefert normalerweise immer gute Rennen ab.

F1 Kanada 2015Nach dem Desaster in Baku wird Ferrari alles daran legen, in Kanada zurückzuschlagen. Die Chancen stehen nicht, denn die Quali in Aserbaidschan zeigte, wie gut das Auto und der Motor ist (wenn er hält). Das dürfte auch für Kanada die Frage sein und ob Ferrari in Montreal eine Strafe in Kauf nimmt, oder ob man das lieber später macht. Aber im Moment stehen für Leclerc schon zwei Rückversetzungen im Laufe der Saison an. Ich kann aber auch Matteo Binotto verstehen, wenn er sagt, dass es leichter ist, ein schnelles Auto zuverlässig zu machen, als umgekehrt. Man darf auch nicht vergessen, wo Ferrari herkommt. Dass man in der F1 nicht einfach von P4 auf P1 in der Team-WM kommt, ist auch bekannt. Und das gilt auch für Teams wie Ferrari.

Zumindest im Moment liegen alle Vorteile bei Red Bull. Verstappen hat 34 Punkte Vorsprung auf Leclerc, was aber nicht allzu viel ist. Ein Ausfall von Verstappen, und die Sache ist wieder eng. In der Team-WM beträgt der Abstand 80 Punkte, was schon eher deutlich ist. Und Mercedes liegt überraschenderweise auch nur 38 Punkte hinter den Roten. Die Deutschen werden in Kanada wieder mit dem Bouncing des Autos zu kämpfen haben, wollen aber von den extremen Setups Abstand nehmen, die man noch in Baku gefahren ist. Die Rückenprobleme der Fahrer sind nicht mehr tragbar, dementsprechend muss man etwas verändern.

Erstaunlich ist weiterhin, dass Mercedes zum einen die Probleme nicht in den Griff bekommt, zum anderen aber auch weiterhin am Konzept des Autos festhält. So kann man die Saison ja schlecht zu Ende fahren. Auf der anderen Seite wird die Entscheidung sein, ob man das restliche Budget in das jetzige Auto steckt, oder ob man sich schon auf die Saison 2023 konzentriert. Sich darauf zu verlegen, P3 bei den Konstrukteuren abzusichern und gleichzeitig schon Konzepte für 2023 auszuprobieren, dürfte der Mittelweg für Mercedes sein.

McLaren, Alpine und Alfa sind in Sachen Punkte noch eng zusammen, aber Aston Martin scheint jetzt endlich auch auf der Party angekommen zu sein. Die letzten Ergebnisse aus Monaco und Baku waren vielversprechend. Das sollte in Kanada auch wieder funktionieren. Es wäre gut, wenn das Team sich im vorderen Mittelfeld etablieren könnte, denn das würde die Rennen insgesamt spannender machen.

Nicholas Latifi (CDN) Williams Racing FW44.
Spanish Grand Prix, Friday 20th May 2022. Barcelona, Spain.

Aber da wollen natürlich auch andere Teams wieder hin. Haas hat, nach einem starken Start, in den letzten Rennen massiv an Boden eingebüßt. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass man bisher nur minimale Updates am Auto angebracht hat. Dazu kommt, dass das Team in Sachen Punkte bisher nur aus Kevin Magnussen besteht. Mick Schumacher ist in dieser Saison ein Ausfall und leider kann man auch nicht wirklich erkennen, dass es bei ihm einen Aufwärtstrend gibt. Offenbar ist die Geduld im Team auch langsam aufgebraucht. Die Frage, wo man wäre, wenn man zwei gleich starke Fahrer hätte, wird man sich sicherstellen. Die Frage ist aber, wen man statt Schumacher finden kann.

Bei Williams gibt es etliche Gerüchte. Dass Latifi seine letzte Saison fährt, dürfte fast klar sein. Seine Nachfolge ist aber offenbar nicht ganz geklärt. Nick de Vries ist ein Name, der immer wieder genannt wird, Oscar Piastri ein anderer. Welcher Fahrer es sein wird, hängt aber auch davon ab, welcher Motor nächstes Jahr im Williams steckt. Es gibt Gerüchte, dass Piastri, der bei Renault unter Vertrag ist, nur kommt, wenn Williams zu Renault wechselt. Die suchen ja sowieso ein Kundenteam. Ein Wechsel von Mercedes wäre zwar etwas überraschend, aber sicher nicht ausgeschlossen.

Strategie
Das Wochenende könnte kniffelig werden, denn für Freitag und Samstag ist Regen angesagt, Sonntag soll es aber trocken bleiben. Sollte es so kommen, wird die Abstimmung nicht einfach werden. Pirelli bringt C3, C4 und C5 nach Montreal und zusammen mit der Tatsache, dass man seit drei Jahren dort nicht mehr gefahren ist, wirft das einige Fragen für die Strategie auf. Da die Strecke kaum genutzt wird, wird sie sich über das Wochenende entwickeln, was die Sache nicht vereinfacht. Ein interessanter Aspekt in Montreal ist, dass der Zeitverlust während der Fahrt an die Box zu den geringsten im Formel 1 Kalender gehört. Konkret kann ein Auto in weniger als 20 Sekunden in die Boxengasse ein- und ausfahren. Das könnte hinsichtlich der Strategie einige Optionen eröffnen. Ich gehe aber davon aus, dass C4 und C3 die Reifen für das Rennen sind. Wer zweimal stoppt, was wahrscheinlich ist, könnte auch die C5 nehmen, wenn man einen Sprint am Ende des Rennens benötigt.

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