Normalerweise ist so ein Abend in Nashville eine feuchte Sache, denn das Vergnügungsviertel der Stadt zieht Country-Musik-Hoffnungen und Touristen an. Chase Elliott hatte aber weniger mit Alkohol denn mehr mit Regen zu kämpfen. Aber er machte das Beste daraus und hat jetzt eine Gibson-Gitarre zu Hause
Nachdem zwei lange Wetterverzögerungen die zweite Hälfte des Ally 400 am Sonntagabend ziemlich in die Länge gezogen hatten, erwachte Elliott zum Leben und überlebte eine späte Verwarnung, um auf dem Nashville Superspeedway seinen zweiten Sieg in der Saison 2022 zu erringen. Elliott ist der fünfte Wiederholungssieger der Saison, und sein Sieg in Nashville ist sein zweiter in dieser Saison auf einer Betonrennstrecke. Zuvor hatte Elliott im Mai auf dem Dover Motor Speedway gewonnen.
Elliott hatte im letzten langen Stint unter grüner Flagge einen komfortablen Vorsprung herausgefahren und sah schon wie der sichere Sieger aus. Bis Josh Bilicki neun Runden vor Schluss ein Motorschaden unterlief, der zu einer späten Caution und einem hektischen Finish führte. Elliott und sein Teamchef Alan Gustafson entschieden sich dafür, draußen zu bleiben, während seine nächsten Konkurrenten die Boxen ansteuerten. Eine gewagte Entscheidung, die sich am Ende auszahlte, da das Überholen in Nashville nicht ganz so einfach ist. Zudem waren die Reifen von Elloitt noch nicht so angefressen, dass sie hinüber waren.
Schon im Laufe des Rennens hatte sich gezeigt, dass die Position auf der Strecke entscheidend war. Ein Großteil des Sonntagsrennens wurde von Gibbs Toyotas kontrolliert, da Martin Truex Jr. die ersten beiden Stages gewann, während er, Denny Hamlin und Kyle Busch sich alle an der Spitze abwechselten. Nachdem Gibbs einmal die Streckenposition hatte, gab man sie nicht mehr auf.
Im Vergleich dazu sah es so aus, als würde es ein miserabler Tag für Hendrick Motorsports werden. In einer kurzen Sequenz nach der ersten Wetterverzögerung fiel William Byron von der Pace ab und musste mit einem Problem an die Box, während Alex Bowman sich drehte, nachdem er von Corey LaJoie gedreht worden war. Elliott und Kyle Larson hielten zunächst vornehm zurück.
Doch die Nacht erwies sich als die richtige Zeit für Elliott. Nachdem er seine Position auf der Strecke verbessert hatte, indem er frischere Reifen aufzog, während andere Fahrer draußen blieben, überholte Elliott Busch im Laufe eines langen Rennens und begann damit den Kampf, der das Rennen entscheiden sollte. In den letzten 50 Runden übernahm Elliott schließlich die Kontrolle über das Rennen, indem er auf dem letzten Long-Run wegfuhr und die Gibbs Mannschaft bei kühleren Temperaturen mit der Strecke nicht mehr ganz so gut zurechtkamen.
Busch, Truex und Hamlin gehörten zu den Fahrzeugen, die während der letzten Caution zum Reifenwechsel an die Box kamen, doch diese Entscheidung zahlte sich nur für Hamlin aus. Während Hamlin seine Reifen nutzte, um sich auf den sechsten Platz vorzuarbeiten, steckten Busch und Truex im Verkehr fest und kamen als 21. bzw. 22. ins Ziel.
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Bilder: NASCAR