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IndyCar: Vorschau Honda Indy Toronto

von Rainer
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Das Rennen in den Straßen Torontos ist das erste von vier innerhalb von 13 Tagen. Es folgen danach direkt der Double-Header in Iowa und das zweite Rennen auf dem Rundkurs im Indianapolis Motor Speedway.

Nach zwei Jahren Corona-Pause kehrt die IndyCar-Series am nächsten Wochenende aber erst einmal zurück nach Toronto. Es ist der erste Auftritt außerhalb der USA seit dem Beginn der Pandemie. Der Ausfall der beiden Austragungen tat schon sehr weh. Immerhin ist Toronto der Stadtkurs mit der zweitlängsten Tradition, nach Long Beach, im IndyCar-Kalender. Seit 1986 fahren IndyCar regelmäßig durch die größte Stadt Kanadas. Der einzige Vor-Corona-Ausfall war 2008 Folge der Vereinigung von ChampCar und IRL. Mit sieben Siegen ist Michael Andretti Rekordsieger in Toronto. Ansonsten konnten sich fast jeder große Name, angefangen von Emerson Fittipaldi über Al Unser jr., Alex Zanardi bis Dario Franchitti und Sebastien Bourdais, in die Siegerliste eintragen. Von den aktuellen Fahrern liegen Will Power und Scott Dixon mit je drei Siegen gleichauf. Josef Newgarden kommt auf zwei und Simon Pagenaud war 2019 der letzte Gewinner.

Will Power, Scott Dixon und Josef Newgarden zählen auch an diesem Wochenende sicherlich zu den Topfavoriten. Bei Dixon muss man aber anmerken, dass er mittlerweile seit dem 1. Mai 2021 auf einen Sieg wartet. Das ist eine der längsten Serien an sieglosen Rennen seiner Karriere. In der Zeit fuhren seine Teamkollegen Alex Palou und Marcus Ericsson vier Siege ein. Team Penske hat hingegen allein in dieser Saison sechs von neun Rennen gewonnen. In dieser Statistik scheint das Kräfteverhältnis der beiden Topteams eindeutig zu sein. Marcus Ericsson führt aber, dank konstant guter Ergebnisse und dem Indy-500-Sieg, weiterhin die Meisterschaftswertung an.

Bei Andretti Autosport wird vor allem interessant zu beobachten sein, wie die Fahrer gegeneinander fahren. Beim letzten Rennen in Mid-Ohio gab es eine ganze Reihe von Kollisionen zwischen den Teamkollegen. Sicherlich ist die ganze Situation im Team nicht einfach. Alexander Rossi war die klare Nummer 1, verlässt nach schwachen Jahren aber das Team in Richtung McLaren. Colton Herta hat seinen Platz eingenommen, ist aber zu inkonstant und schaut mit McLaren in Richtung Formel-1. Romain Grosjean ist der neue Star im Team, muss sich in seinem zweiten Jahr aber immer noch an die IndyCar gewöhnen. Jeder der Fahrer hat seine eigene Baustelle und will sich beweisen.

Verzichten müssen wir am nächsten Wochenende auf Tatiana Calderon. Rokit kommt seinen finanziellen Verpflichtungen als Hauptsponsor des Wagens nicht nach und so sah sich AJ Foyt Enterprises gezwungen den Wagen mit der #11 in den USA zu lassen. Ob er in den nächsten Rennen wieder an den Start gehen wird, steht noch nicht fest. Seit dem Ende des Sponsorings von Williams in der Formel-1 2020 steht sowieso schon ein Fragezeichen hinter Rokit. Der Einsatz der #14 von Kyle Kirkwood ist hingegen, trotz desselben Hauptsponsors, bis Saisonende gesichert. Das Geld als Indy Lights Champion reicht dafür aus.

Hinsichtlich der #10 gab es auch einige Ankündigungen in dieser Woche. Zuerst vermeldete Chip Ganassi Racing, dass sie die Option im Vertrag von Alex Palou gezogen haben und er auch 2023 den Wagen pilotieren wird. Später tauchte aber die Meldung auf, dass Palou einen Vertrag bei McLaren ab 2023 unterschrieben hat. Das bestätigte McLaren später auch und hieß Alex Palou herzlich willkommen. Dieser hatte sich vier Minuten vorher per Social-Media zu Wort gemeldet und legte dabei dar, dass die Pressemitteilung von Chip Ganassi Racing ohne sein Einverständnis veröffentlicht wurde und er dem Team auch mitgeteilt hat, 2023 nicht mehr für sie zu fahren. Von außen wirkt es, als ob eine Menge Porzellan zerschlagen wurde. Für so eine so professionelle Organisation ein sehr ungewöhnlicher Vorfall. Wie sich das jetzt auf das ganze Team und Alex Palou im Einzelnen auswirkt, wird man in den nächsten Rennen sehen. Spannend an der Angelegenheit ist auch, dass in der McLaren-Mitteilung mit keinem Wort die IndyCar erwähnt wird. Der Vertrag ist also mit McLaren direkt und umfasst das ganze Rennsport-Engagement inklusive der Fromel-1. Nach Pato O’Ward und Colton Herta ist somit Alex Palou der dritte IndyCar-Fahrer, der auf ein F1-Cockpit bei McLaren schielt.

Strecke

Die Strecke mit einer Länge von 1,75 Meilen (2,82 km) führt durch den Exhibition-Place, einen multifunktionalen Veranstaltungsort direkt am Ontario See. An der größten Messehalle Canadas liegt die Start- und Zielgerade, die in einer 90 Grad Rechtskurve endet. Die folgende schnelle Rechtskurve führt auf die längste Gerade der Strecke. Am Ende lädt eine enge Rechtskurve zu Überholmanövern ein. Ein schneller Linksknick führt auf eine kurze Gerade, die in einer 90 Grad Linkskurve endet. Nach einer langgezogenen Rechtskurve, um das Queen-Elizabeth-Theater herum, folgt eine weitere, leicht gebogene Gerade. Vor dem Horse-Palace biegt die Strecke in einer 90 Grad Rechtskurve in Richtung BOM-Field ab. Eine 90 Grad Linkskurve führt in eine schnelle Rechts-Links-Passage, die die Fahrer schon wieder auf die Start- und Zielgerade bringt. Im Prinzip ist es einer der üblichen amerikanischen Stadtkurse, mit den üblichen Problemen: enge Strecke, nahe Betonwände, nicht unbedingt überholfreundlich.

Zeitplan (local time, MESZ)

Freitag, 15. Juli

2:30 – 3:45 p.m. (20:30 – 21:45) – NTT IndyCar Series practice #1

Samstag, 16. Juli

10:00 – 11:00 a.m. (16:00 – 17:00) – NTT IndyCar Series practice #2
2:00 – 3:30 p.m. (20:00 – 21:30) – Three rounds of NTT IndyCar Series knockout qualifications

Sonntag, 17. Juli

10:55 – 11:25 p.m. (16:55 – 17:25) – NTT IndyCar Series warm-up

3:30 p.m. (21:30) – Honda Indy Toronto green flag, 85 laps/151.81 miles, Peacock, Sky live

(c) Photos: IndyCar Media; Joe Skibinski

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