Zum zweiten Mal in Folge hat sich Kevin Harvick einen Sieg in der NASCAR Cup Series gesichert. Damit steht er als einer von zehn Piloten in den Playoffs.
Manchmal reicht im Sport ein einziges Erfolgserlebnis, um das Blatt wieder zu wenden. Für Kevin Harvick scheint das der Sieg in Michigan gewesen zu sein. Denn nach zwei Jahren ohne Sieg fuhr der Stewart-Haas-Pilot in Richmond erneut in die Victory Lane.
Wie eine Woche zuvor übernahm Harvick erst spät die Führung. Zuvor war es Joey Logano, der dem Rennen über weite Strecken seinen Stempel aufdrückte. Dank zweier Saisonsiege ist der Penske-Pilot aber einer der zehn, die bereits sicher für die Playoffs qualifiziert sind.
Zunächst war es aber Ross Chastain, der die Führung von Polesitter Kyle Larson übernahm und diese auch nach einer frühen Caution behielt. Entsprechend sicherte sich der Watermelon Man auch den ersten Stage-Sieg. Im zweiten Renndrittel musste er die Führung dann an Logano abgeben. Einen Führungswechsel gab es bis zum Stage-Ende ebenso wenig wie eine Gelbphase. Somit ging der zweite Stage-Sieg an den Penske-Piloten.
Zu Beginn des letzten Rennsegments verlor Logano die Führung kurzzeitig an Larson. Allerdings sorgte Chastain im Mittelfeld für viel Chaos als er Kyle Busch drehte. Erik Jones konnte ebenfalls nicht mehr ausweichen und musste als einziger der drei Fahrer das Rennen beenden. Logano indes nutze den Restart, um sich wieder an die Spitze des Feldes zu setzten und verteidigte die Führung nach einer weiteren Gelbphase, die durch einen Dreher von Christopher Bell ausgelöst wurde.
Harvick brachte sich derweil als erster Verfolger des Penske-Fords in Position und fand letztlich auch einen Weg vorbei. Die Führung gab er bis zum Rennende nicht mehr ab und er kam mit 0,441 Sekunden Vorsprung auf Bell ins Ziel. Logano verpasste als Sechster derweil sogar die Top-5.
He's done this a time or 60. pic.twitter.com/R6YNV7AQ0L
— NASCAR (@NASCAR) August 14, 2022
Mit Blick auf den sicheren Playoff-Platz dürfte Logano das jedoch wenig aus machen. Neben ihm sind auch Chase Elliott, William Byron, Ross Chastain, Denny Hamlin, Joey Logano, Tyler Reddick und Harvick dank zweier Saisonsiege bereits sicher qualifiziert. Auch Larson, Busch und Bell dürfen sich – trotz nur eines Sieges – bereits über einen der begehrten 16 Plätze freuen.
Ryan Blaney wäre aktuell als einziger Pilot ohne Sieg für die Playoffs qualifiziert, allerdings sehen noch zwei Rennen aus. Ein Sieg würde dem Ford-Mann im Kampf um die restlichen Plätze demnach helfen. Doch auch die Konkurrenz könnte sich mit einem Sieg noch in die Playoffs katapultieren.
Rockenfeller und Räikönen geben NASCAR-Cup-Debüt
Die nächste Chance bietet sich am kommenden Wochenende in Watkins Glen. Leicht wird das jedoch nicht, denn es gehen zahlreiche Rundkursspezialisten mit an den Start. Darunter Kimi Räikkönen, Mike Rockenfeller und Daniel Kvyat. Insgesamt werden zudem Fahrer aus sieben verschiedenen Nationen an den Start gehen – ein neuer Rekord. Mike Rockenfeller ist nach Klaus Graf erst der dritte Deutsche, der in einem NASCAR-Meisterschaftsrennen an den Start geht. Zuvor startete Rolf Stommelen 1971 einmal in Talladega in einem Mercury Cyclone. 1967 hatte Mario Andretti den selben Wagen zu seinem Sieg beim Daytona 500 gefahren, damals allerdings noch als Ford Fairlane.
Vorschau Watkins Glen
Gefahren wird die längere der beiden Streckenvarianten des Watkins Glen International. Diese ist 3,4 Meilen lang und hat elf Kurven. Die Kurzanbindung verfügt über sieben Kurven und erstreckt sich über 2,45 Meilen. Eröffnet wurde die Strecke 1956, wobei oftmals auch der 2. Oktober 1948 angegeben wird. Dies hängt damit zusammen, dass es bereits vor dem Bau einer ständigen Rennstrecke Straßenrennen gab, um Touristen anzulocken. Nach einigen schweren, und zum Teil tödlichen, Unfällen entschied man sich, eine feste Rennstrecke zu bauen. Neben der NASCAR gastierte hier zwischen 1961 und 1981 auch die Formel 1. Das erste NASCAR-Rennen fand am 4. August 1957 statt. Zwischen 1958 und 1963, sowie 1966 und 1985 fanden keine Rennen in Watkins Glen statt. 2020 wurde das Rennen wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Der erfolgreichste Pilot auf dem Rundkurs im Bundesstaat New York ist Tony Stewart mit fünf Siegen, dicht gefolgt von Jeff Gordon mit vier Siegen. Die besten aktiven Piloten sind Kyle Busch und Chase Elliott, die jeweils zweimal in Watkins Glen gewannen. Der Hendrick-Pilot setzte sich dabei in den vergangenen beiden Ausgaben auf dem Rundkurs durch. Dort feierte er auch seinen ersten Karrieresieg in der NASCAR-Topliga.
Hendrick Motorsports ist mit neun Siegen das erfolgreichste Team. Joe Gibbs Racing gelangen sieben Triumphe auf dem Glen. Roush Fenway Racing platzierte dreimal ein Auto in der Victory Lane. Bester Hersteller ist Chevrolet mit 20 Siegen, Ford gelang dies achtmal. Toyota gewann drei Rennen. Die Renndistanz von 220,86 Meilen erstreckt sich auf 90 Runden, die sich wiederum auf drei Stages verteilen. Die ersten beiden Stages gehen über 20 Runden, die letzte erstreckt sich über 50 Runden.
Fotos NASCAR/GettyImages (Chris Graythen/Jared C. Tilton)