Am Samstag trifft sich die IndyCar-Series auf dem kleinen Oval des Gateway Motorsports Park bei St. Louis. Es ist das letzte Ovalrennen der laufenden Saison. Es folgen nur noch die Rundkurse von Portland und Laguna Seca.
Seit einigen Jahren sind die kleinen Ovale fest in der Hand von Team Penske. Genauer gesagt dominiert Josef Newgarden dort fast nach Belieben. Er gewann fünf der letzten acht Rennen in Iowa und im Gateway Motorsports Park (GMP) und führte dabei 1069 von 2258 Rennrunden das Feld an. Ohne die gebrochene Aufhängung beim zweiten Rennen in Iowa in diesem Jahr, wären die Zahlen noch ein wenig beeindruckender. Aber auch seine Teamkollegen fuhren sehr gute Ergebnisse ein. So stand Will Power in den acht Rennen auch fünfmal auf dem Podium. Dazu kommt von Scott McLaughlin eine weitere Podiumsplatzierung in Iowa und Platz 4 im Vorjahr als Rookie im GMP. Insgesamt fährt Scott McLaughlin eine sehr starke zweite Saisonhälfte aktuell. Seit Road America sammelte nur Scott Dixon (242 Punkte) deutlich mehr Punkte als McLaughlin (219 Punkte). Er liegt gleichauf mit Josef Newgarden (220 Punkte). Alle drei Penske-Piloten können das Rennen gewinnen.
Der erste Konkurrent von Team Penske ist Pato O’Ward. Er war in letzten Rennen in Iowa und im GMP meist der einzige Fahrer, der den Speed der Penske-Chevrolets mitgehen beziehungsweise er sie sogar schlagen konnte. Er stand bei den letzten fünf Rennen in den kleinen Ovalen immer auf dem Podium. Nach Newgardens Bruch der Aufhängung gewann er sogar das zweite Rennen in Iowa in diesem Jahr. Eine Platzierung außerhalb der Top-3 von Pato O’Ward wäre schon eine Überraschung. Für eine kleine Restchance in Richtung Meisterschaft muss er das Rennen gewinnen und die Kontrahenten dürften das Zeil nicht fahrend erreichen.
Zu diesen Kontrahenten zählen dreiviertel von Chip Ganassi Racing. Die besten Aussichten von ihnen auf die Meisterschaft und auch auf eine Topplatzierung im GMP hat Scott Dixon. Nach dem Indy-500 hatte ich gewisse Bedenken, was die Chancen für Dixon und die Meisterschaft angeht. Das war ein so untypischer Fehler, der auch noch so viele Punkte gekostet hat. Aber abseits des Indy-500 hat nur Will Power mehr Punkte geholt als Scott Dixon. Ohne diese Überschreitung der Boxengeschwindigkeit wäre Dixon schon fast Meister. Bei Marcus Ericsson ist die Rechnung genau umgekehrt. Er holte ein Viertel seiner Punkte beim Indy-500 und nur Pato O’Ward war von den Top-7-Piloten noch schlechter abseits des Indy-500. Auch gehört der GMP nicht zu Ericssons stärkeren Strecken. Seine beste Platzierung dort ist der 9. Platz im Vorjahr. Alex Palou musste nach Strafe das Rennen im Vorjahr von Startplatz 21 in Angriff nehmen. Er hatte sich aber schon in die Top-10 vorgearbeitet, bevor Rinus VeeKay ihn und Scott Dixon aus dem Rennen crashte. Bei den anderen Rennen in den kleinen Ovalen war er meist im Mittelfeld unterwegs.
Eine Wildcard beim Rennen im GMP und damit auch im Meisterschaftskampf sind die Fahrer von Andretti Autosport. Keiner von ihnen hat noch eine rechnerische Chance auf den Titel. Im Vorjahr hätten aber Colton Herta und Alexander Rossi das Rennen gewinnen können. Bei Herta brach die Antriebswelle und Rossi versenkte seinen Andretti -Dallara mit kalten Reifen nach einem Boxenstopp in der Mauer. Im Vorjahr fuhr Romain Grosjean im GMP sein erstes Ovalrennen, damals noch in Diensten von Dale Coyne, überhaupt. Am Ende sprang nur Platz-14 raus. Zwischenzeitlich war er aber deutlich besser unterwegs. Eine Top-10-Platzierung sollte durchaus das Zeil sein.
Strecke
Das Oval ist 1,25 Meilen (2 km) lang besteht aus zwei Kurven, die in Amerika üblicherweise als vier gezählt werden. Das Besondere am Gateway Park ist seine Eiform. Die Kurven 1 und 2 sind deutlich enger als die Kurven auf der gegenüberliegenden Seite. Dafür weisen die Kurve 3 und 4 mit 9 Grad eine geringere Überhöhung im Vergleich zu den ersten Kurven mit 11 Grad auf. Die größte Ähnlichkeit hat der Gateway Park noch mit dem Phoenix International Raceway. Auch dort erschweren im Radius und Banking unterschiedliche Kurven die Abstimmung. Die Fahrer und Mechaniker müssen einen Kompromiss eingehen, denn in allen vier Kurven wird der Wagen nicht perfekt liegen.
Am Samstag wird es eine kurze Trainingssession geben, in der nur die ober Linie genutzt werden darf. Im Texas Motor Speedway brachte solch ein Traioning eine Verbesserung im Racing.
Zeitplan (local time, MEZ)
Freitag, 19. August
1:00 – 2:00 p.m. (19:00 – 20:00) – NTT IndyCar Series practice #1
4:15 – 5:15 p.m. (22:15 – 23:15) – Qualifying for the NTT P1 Award
7:00 – 7:30 p.m. (1:00 – 1:30) – NTT IndyCar Series practice (high-line session)
7:45 – 8:45 p.m. (1:45 – 2:45) – NTT IndyCar Series practice #2
Samstag, 21. August
6:30 p.m. (00:30) – The Bommarito Automotive Group (260 laps/500 km), USA-Network, Sky live
(c) Photos: IndyCar Media; Chris Owens, Joe Skibinski