Die NFL-Pre-Season ist schon beendet und so wird es Zeit, dass auch die IndyCar Saison so langsam einen Abschluss findet. Nach dem Grand Prix in Portland steht nur noch das Rennen in Laguna Seca an.
Platz 1 (Will Power) und Platz 7 (Pato O’Ward) in der Meisterschaftswertung trennen nur 58 Punkte. Mit noch über 100 zu vergebenen Punkten haben alle sieben Piloten noch Chancen auf die Meisterschaft. Die besten Chancen haben natürlich Will Power, Josef Newgarden, Scott Dixon und Marcus Ericsson, die nur durch 17 Punkte getrennt voreinander sind. Insgesamt ist es die engste Meisterschaftsentscheidung seit Jahren. Im Vorjahr zum Vergleich führte Alex Palou zwei Rennen vor dem Ende mit 25 Punkten vor Pato O’Ward auf Platz 2 und schon 49 Punkte lag Scott Dixon auf Platz 4 zurück. Die Ursache liegt darin begründet, dass kein Fahrer wirklich konstant gut durch die Saison gekommen ist. Will Power erreichte zwar elfmal in den Top-6 das Ziel, aber auch dreimal außerhalb der Top-15. Noch deutlicher ist das bei Scott Dixon. Er beendete alle Rennen in den Top-10, mit Ausnahme des Indy-500. Dort tat Platz 21 natürlich doppelt weh. Ausgeglichen unausgeglichen ist die Statistik von Josef Newgarden: 5 Siege, 5 Platzierungen zwischen 4 und 10 und 5 Platzierungen außerhalb der Top-13.
Will Power ist der einzige Fahrer, der schon in Portland Meister werden kann. Dafür müsste er aber zwingend das Rennen auch gewinnen. Das gelang ihm schon 2019 und danach ließ er direkt auch noch Platz 2 in Laguna Seca folgen. Mit dieser Leistung in diesem Jahr wäre er Champion. Die beiden anderen Rennen liefen mit den Plätzen 21 und 13 aber nicht so gut. Josef Newgarden wartet sogar ganz auf ein absolutes Top-Ergebnis in Portland. Zuletzt belegte er zweimal in Folge Platz 5. Je nach Abschneiden seiner Kontrahenten könnte das aber schon ein guter Grundstein in Richtung Meisterschaft sein. Genau das gelang ihm 2019. Für beide spricht, dass Team Penske schon sechsmal in Portland siegreich war. Nur das legendäre Team Newman/Haas war erfolgreicher. Die drei Siege seit der Rückkehr teilen sich aber RLL-Racing, Team Penske und Chip Ganassi Racing.
Bei Scott Dixon und Portland fällt einem natürlich zuerst der Unfall in der ersten Runde des Grand Prix 2018 ein. Vom letzten Platz fuhr er noch auf Platz 5 nach vorne und am Ende der Saison gewann er die Meisterschaft. Im Vorjahr erreichte er Platz 3. Das war das einzige Rennen von Marcus Ericsson in Portland und brachte ihm Platz 7 ein. Das dürfte aber in diesem Jahr zu wenig sein. Will Power, Josef Newgarden und Scott Dixon im Finale von Laguna Seca zu schlagen, dürfte sehr schwer werden. Die drei Kontrahenten vor ihm haben zusammen immerhin schon 9 IndyCar-Titel geholt. Ein weiteres Problem könnte sein, dass Chip Ganassi Racing auf den Rundkursen in disem Jahr noch ohne SIeg ist. Die Rennen in Alabama, Indianpolis, Road America und Mid Ohio gingen an McLaren SP (O’Ward) und je zweimal an Team Penske (Newgarden, McLaughlin) und Andretti Autopsort (Herta, Rossi).
Alex Palou, Scott McLaughlin und Pato O’Ward haben nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft. Ihr Abstand auf Marcus Ericsson beträgt schon mindestens 26 Punkte. Das lässt sich noch Aufholen. Ryan Hunter-Reay hat 2012 gegenüber Will Power 36 Punkte Rückstand in zwei Rennen aufgeholt. Und Scott Dixon gewann gegen Juan Pablo Montoya und Graham Rahal 2015 noch die Meisterschaft mit 35 Punkten Rückstand zwei Rennen vor dem Ende. Palou, McLaughlin und O’Ward fahren aber nicht nur gegen Ericsson, sondern auch noch gegen Power, Newgarden und Dixon. Nicht alle Top-4-Piloten werden zwei schlechte Wochenenden in Folge haben. Die besten Aussichten hat noch Alex Palou. Mit dem Sieg in Portland und Platz 2 in Laguna Seca hatte er im Vorjahr zwei ganz wichtige Schritte zur Meisterschaft gemacht.
Abseits der ganzen Meisterschaftskontrahenten findet man Favoriten auf den Sieg beziehungsweise eine Topplatzierung zuerst bei Andretti Autosport. Cotlton Herta und auch Alexander Rossi haben in dieser Saison schon bewiesen, dass sie Rennen auf Rundkursen gewinnen können. Auch könnte es die Zeit für den ersten IndyCar-Sieg von Romain Grosjean sein. Noch ohne Sieg ist RLL-Racing. Einen positiven Ausreißer kann Graham Rahal immer mal haben und Christian Lundgaard hat beim zweiten Indianapolis GP mit Platz 2 sein Talent bewiesen.
Strecke
Der Portland International Raceway liegt in einem Park, südlich des Columbia Rivers. Er entstand aus einem Stadtviertel, das durch eine Flut 1948 zerstört wurde. Die verlassenen Straßen wurden danach für Rennen genutzt. Die aktuelle Strecke besitzt eine Länge von 1,967 mi (3,17 km) und 13 Kurven. Die Start- und Zielgerade mündet in eine langsame Rechts-Links-Rechts-Schikane. Trotz der Möglichkeit eines Konters und so einer höheren Unfallgefahr ist es noch die beste Überholstelle der Strecke. Nach einer kurzen Geraden folgen zwei Rechtskurven, die in Summe 220 Grad abdecken und dabei immer enger werden. Das weitere Infield besteht aus einer Links- und einer engeren Rechtskurve. Die längste Vollgasphase, durch einen schnellen Linksknick und einem langen Rechtsbogen (Kurve 8), mündet in eine mittelschnelle Links-Rechts-Passage. Eine enge Rechtskurve bringt die Fahrer zurück auf die Start- und Zielgeraden. Mit einer geschickten Linienwahl kann man sich schon hier in eine gute Angriffsposition in die erste Schikane hineinbringen.
Zeitplan
Freitag 2. September
5:30 – 6:45 p.m. (23:30 – 0:45) – NTT IndyCar Series practice #1
Samstag, 11. September
12:00 – 1:00 p.m. (18:00 – 19:00) – NTT IndyCar Series practice #2
3:05 – 4:20 p.m. (21:05 – 22:20) – Qualifying for the NTT P1 Award
7:15 – 7:45 p.m. (01:15 – 01:45) – NTT IndyCar Series final practice
Sonntag, 12. September
3:00 – 6:00 p.m. (21:00 – 0:00) – Race Broadcast Windows NBC
3:23 p.m. (21:23) – Command to start engines
3:30 p.m. (21:30) – Grand Prix of Portland (110 laps/216.04 miles), NBC, Sky (live)
(c) Photos: IndyCar Media; Stephen kKing, Joe Skibinski