Am letzten Wochenende ging die 16. Saison des GT Masters zu Ende. Bereits im Vorfeld war die Ausgangslage in der Fahrerwertung recht klar. Spannung bot hingegen im Sonntagsrennen die Teammeisterschaft und die Tatsache, dass einige Akteure ohne Rücksicht auf Verluste das letzte Wochenende des Jahres in Angriff nehmen wollten.
Zugegeben gab es schon spannendere Saisonfinals beim GT Masters, die abgesehen von den letzten beiden Saisons traditionell in Hockenheim stattfinden. Raffaele Marciello im Mercedes vom Team Landgraf kam mit einem sehr großen Vorsprung zum Finale, womit hier die Vorzeichen klar geregelt waren. Spannung gab es hingegen in der Teammeisterschaft zu erwarten zwischen dem Team von Emil Frey Racing, die mit ihren drei Lamborghinis das ganze Jahr stark gepunktet hatten und dem Team Landgraf, bei denen jedoch das Schwesterfahrzeug mit Frank Bird und Elias Seppänen öfters etwas abfiel vom stark besetzten Mercedes mit Marciello/Juncadella.
Wie üblich ist das Saisonfinale auch geprägt von Gerüchten, Verhandlungen oder Zusagen für das kommende Jahr. Hierzu am Ende des Beitrags etwas mehr. Mit Seyffahrt Motorsport war ein weiterer Audi als Gaststarter dabei mit Frederik Vervisch und Robin Rogalski, der als Junior von Rüdiger Seyffahrt bereits im R8 LMS Cup und der GTC Series unterwegs war.
Samstag:
Um möglichst nichts anbrennen zu lassen, sicherte sich Raffaele Marciello die Pole für den ersten Lauf am Samstag. Mal wieder zeigten die Mercedes eine starke Performance. Seit Beginn der zweiten Saisonhälfte am Nürburgring gewannen die Mercedes von Landgraf und Drago Team ZVO vier der letzten sechs Rennen, was in einer ausgeglichenen GT3 Meisterschaft nicht oft vorkommt.
Dahinter reihten sich Albert Costa Balboa, Fabian Schiller und Mick Wishofer ein. Der einzige Konkurrent für Marciello in Form des Duos Güven/Engelhart im Joos Porsche kam auf Rang fünf. Eine erneut eher schwache Performance zeigten die diversen Audi R8 LMS Evo II. Modelle, von denen ausnahmslos alle außerhalb der Top10 starteten. Nicht das erste Mal, dass der Renntag für die Audi-Teams schon im Qualifying verloren wurde.
Rennen 1:
Albert Costa hatte einen eher schwachen Start, wodurch sich die Lamborghinis etwas gegenseitig aufhielten. Christian Engelhart konnte die Situation bereits nutzen, ging jedoch in der Haarnadel nach der langen Geraden etwas zu weit und musste damit auch nach der ersten Runde mit dem fünften Platz vorliebnehmen. Vorne ließ Marciello nichts anbrennen und machte deutlich, dass er am Samstag souverän zum Meistertitel fahren wollte. Die interessantesten Zweikämpfe bildeten sich eher im hinteren Mittelfeld, wo sich die Audis nach vorne kämpfen wollten. Wegen Teilen auf der Strecke gab es in der ersten Rennhälfte ein kurzes Safety-Car, was jedoch keine allzu großen Veränderungen brachte. Vor dem Wechselfenster reihten sich vorne die beiden Mercedes von Marciello und Schiller, während sich dahinter von P3 bis P7 alle vier Lamborghinis einreihten. Auffällig, dass in diesem Lauf die einzelnen Marken unter sich nah beisammen waren.
Die Boxenstopps waren so einheitlich geplant, wie man es selten sieht. Praktisch alle Fahrzeuge aus den Top10 gingen in der letztmöglichen Runde zum Fahrerwechsel an die Box, da offenbar wenige das Gefühl hatten, dass sie von ihrem Vordermann aufgehalten wurden. Ein entscheidender Fehler sollte jedoch der Emil Frey Mannschaft passieren, die sich nach dem Fahrerwechsel etwas gegenseitig blockierten. Somit konnte der Joos Porsche von Ayhancan Güven mit einem fehlerfreien Stopp an allen Lamborghinis vorbeigehen und den dritten Platz hinter den beiden Mercedes von Juncadella und Gounon übernehmen. Nach den Stopps waren die Marken weiterhin oft geordnet sortiert. Die beiden Schubert BMW, die zweifelsohne mit dem DTM Titel in Hockenheim vor 14 Tagen den größten Erfolg der Teamgeschichte einfuhren, schlossen die Top10 ab, während sich die Audis alle dahinter aufhielten.
In der Folge bildete sich wie schon am Sachsenring ein enges Duell zwischen Daniel Juncadella und Jules Gounon, der den Spanier extrem unter Druck setzen konnte. Die beiden hatten vor wenigen Wochen in Barcelona darüber hinaus den Endurance Titel der GTWC gewinnen können mit ihrem italinischen Partner Raffaele Marciello, der nun im GT Masters den dritten Titel im GT3 Sport binnen weniger Wochen entgegenfuhr. Erneut hatte sich gezeigt, dass Juncadella dem Team während der Saison einen großen Vorteil brachte, er jedoch vom Grundspeed einen gewissen Abstand zu Leuten wie Marciello oder Gounon im Sprintbereich hat. Rund 15 Minuten vor Schluss nahm das Duell einen unerwarteten Verlauf: Mercedes möchte sich offenbar nach dem denkwürdigen DTM Finale 2021 noch nicht mal ansatzweise dem Vorwurf der Teamorder aussetzen, womit die beiden Teams klar gegeneinander fahren konnten. Fast hätte dies den Titel gekostet, da Gounon sehr optimistisch nach dem Motodrom in der vorletzten Rechtskurve mit einer satten Berührung überholte. Bei Jules Gounon endete die Aktion in einem Reifenschaden und einem Ausfall. Man kann von Glück reden, dass Juncadella die Fahrt fortsetzen konnte. Ayhancan Güven im Joos Porsche nutze dies und ging auf P1. Damit war klar, dass Juncadella mindestens den siebten Platz holen musste.
Daraufhin konnte man förmlich sehen, wie der Spanier mit dem Taschenrechner im Kopf fuhr. Innerhalb weniger Meter verlor er kurz vor Schluss noch drei Plätze und fiel auf Rang fünf zurück. Emil Frey Racing konnte hier mit Frank Perera und Jack Aitken nach vorne kommen, dazwischen kam der privat eingesetzte Paul Racing Lamborghini mit Marco Mapelli auf den dritten Platz. Dieser ging ebenfalls mit einer Berührung in der Sachs Kurve vorbei, was ebenfalls nicht ohne Risiko für Beide war.
Am Ende des Rennens machte Güven für seinen Teil alles richtig und gewann vor den genannten drei Lamborghinis. Juncadella reichte P5, was er spannender nicht mehr hätte machen können. Damit hat Raffaele Marciello seiner Titelsammlung nun auch erstmals in seiner Laufbahn den GT Masters Titel nach einigen erfolglosen Versuchen hinzugefügt. Somit fehlt ihm im höheren GT3 Bereich praktisch nur noch der Sieg beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring und der DTM Titel. Auch diverse Leute von AMG waren in Hockenheim vor Ort, was den Stellenwert des GT Masters für Mercedes zeigt. Nicht umsonst hatte man in diesem Jahr auf ganze vier Teamkollegen bei Marciello gesetzt, um ihm die bestmögliche Unterstützung beizusteuern. Es wäre nicht überraschend, wenn aufgrund der Turbulenzen bei Audi und dem Bekenntnis zum GT3 Sport seitens Mercedes, die Marke aus Affalterbach auf Dauer zur wichtigsten Marke des GT Sports werden sollte.
Sonntag:
Die besten und unterhaltsamsten Saisonrennen ergeben sich oft dann, wenn viele Entscheidungen schon gefallen sind. So auch beim 14. und letzten Saisonrennen in diesem Jahr! Das Salz in der Suppe bot klar die Entscheidung um die Teammeisterschaft zwischen dem Team Landgraf und der Emil Frey Truppe, die einen großen Schluck auf der „Punktepulle“ am Samstag nahmen!
Die Pole sicherte sich die Joos Mannschaft mit Ayhancan Güven, der seinen bärenstarken Sonntag bestätigte. Wie wichtig die vorzeitige Titelentscheidung für Marciello war, sah man am zwölften Startplatz für das Sonntagsrennen. Bei dieser Ausgangslage wäre es nochmal richtig dramatisch geworden. Es hat jedoch auch gezeigt, dass der Teamtitel für Landgraf eher niedrigen Wert hatte und die letzte Konsequenz nicht mehr da war.
Rennen 2:
Den besten Start hatte Jules Gounon, der vom dritten Startplatz nach vorne kam und vorbeiging an Ricardo Feller im Land Audi und Güven im Porsche, der im Rennen mit dem 25 Kilo Erfolgsbalast zu kämpfen hätte. Turbulent wurde es auf dem Weg zur Haarnadel, als sich im schnellen Linksknick die beiden Schubert M4 berührten und in Folge dessen Ben Green in der Anbremszone in Patrick Niederhauser reinfuhr, in Folge dessen auch noch Markus Winkelhock mitgerissen wurde. Niederhauser und Winkelhock waren somit raus, während Green zwar Teile verlor, aber noch weiterfahren konnte. In Folge der Kollision kam das Safety-Car raus.
Nach dem Restart konnten sich vorne Gounon und Feller absetzen, während Güven mit dem Zusatzgewicht die Pace nicht mitgehen konnte. Hinter Güven fanden sich die Lamborghinis von Mapelli und Aitken wieder. Für Emil Frey Racing war es wahrlich nicht der beste Sonntag, aber die guten Platzierungen der #63 und #14 sollten schlussendlich den Teamtitel bringen, da es für die beiden gelben Landgraf Mercedes nicht wirklich nach vorne ging.
Während dem Boxenstoppfenster gab es eine sehr übermütige Aktion von Marco Mapelli, der Ayhancan Güven überholte und satt aufs Gras drängte, wofür es eine Penalty Lap für den Paul Motorsport Huracan gab. Auch in diesem Rennen kamen die top-platzierten fast alle in der letztmöglichen Runde rein. Weiter ging es nach dem Wechsel vorne mit Fabian Schiller, vor Jusuf Owega und Christian Engelhart. Dahinter profitierte vor allem der Land Audi von Tim Zimmermann von den früheren Stopps der Gegner und konnte kurzzeitig den vierten Rang vor Albert Costa Balboa und Kim Luis Schramm übernehmen, ehe Zimmermann von Costa in der Haarnadel torpediert wurde mit einem sehr optimistischen Move. Der Aussetzer von Costa Balboa sollte im Nachhinein den dritten Rang in der Fahrermeisterschaft kosten, da dieser die Fahrt nicht fortsetzen konnte.
Kurz darauf schied nach der Safety Car Phase Raffaele Marciello mit einem Dämpferschaden am linken Hinterrad aus, den er sich wohl in Turn1 auf dem inneren Randstein holte. Man könnte hier vom schlechtesten Sonntag des Jahres für die Mannschaft sprechen – zum Glück erst nach der Titelentscheidung am Samstag aus Sicht des Teams. Einen ganz ähnlichen Defekt hatte Marvin Dienst am Schwesterwagen des Führenden Drago ZVO Teams. Hier gab es hinten rechts ebenfalls einen Schaden im Bereich der Aufhängung.
Nachdem erneut das Safety Car wegen Teilen rauskam, ging es munter weiter. Nun erwischte es den zweiten Landgraf Mercedes mit Frank Bird, der sich einen Reifenschaden nach einer Berührung mit Thierry Vermeulen zuzog. Der Niederländer sollte wegen den vielen Ausfällen nach Zandvoort das zweite starke Ergebnis in diesem Jahr mit dem siebten Platz einfahren. In der gleichen Runde drehte Simon Reicher seinen Markenkollegen Tim Zimmermann sehr übermotiviert um. Ein Sinnbild für die Saison der Land Mannschaft, die oft ohne Mitschuld in solche Zwischenfälle gerieten. Reicher warf wegen einer Drive Through Strafe ein überraschend gutes Ergebnis für das kleine Eastalent Racing Team weg.
Am Ende beendeten 14 Wagen ein turbulentes letztes Saisonrennen mit dem nächsten Sieg für das Drago Racing Team ZVO. Das Duo Schiller/Gounon hat damit die Meisterschaft rein nach Rennsiegen für sich entschieden mit vier Erfolgen. Nicht schlecht für ein neu formiertes Team! Am Ende wurde dies mit dem dritten Rang in der Meisterschaft belohnt. Der Land Audi mit Owega/Feller wurde am Ende Zweiter im vielleicht letzten Rennen von Land mit der Marke Audi. Im Laufe dieser Woche soll hierüber eine Entscheidung fallen. Respekt muss man auch der Paul Motorsport Mannschaft zollen, die während der Saison einen der Lamborghinis des insolventen T3 Motorsport Teams übernahmen und am Ende ganze vier Podestplätze einfahren konnten. Engelhart/Güven retteten immerhin noch den vierten Platz und sicherten den Vizetitel ab. Man hatte hier die Meisterschaft schon vorher verloren durch einzelne Dramen wie in Zandvoort oder am Sachsenring. Konsta Lappalainen/Mick Wishofer retteten am Ende mit einem fünften Rang den Teamtitel für das in diesem Jahr neue Team aus der Schweiz im GT Masters. Die Mannschaft konnte mit den drei gut besetzten Wagen im Nachhinein die abgewanderte Mannschaft von Grasser Racing Racing mindestens adäquat ersetzen und hat somit verdient den Teamtitel gewonnen!
Schlusstrich unter die Saison:
Nach Herstellern sortiert war Mercedes die stärkste Marke mit sechs Siegen. Erstaunlich, dass an den Meister lediglich ein Saisonsieg ging, was die Konstanz unterstreicht. Dazu gesellen sich zwei Audi Siege, zwei Lamborghini Siege, zwei BMW Siege, sowie zwei Porsche Siege.
Marciello ist der fünfte Fahrer nach Christopher Haase, Tim Bergmeister, Christian Abt und Jules Gounon der als alleiniger Fahrer aufgrund wechselnder Teamkollegen den Titel einfuhr.
In der stark besetzten Junior Wertung konnte Ben Green in Schubert M4 den Titel holen. Hier bleiben vor allem die beiden Siege vom Red Bull Ring in Erinnerung. Die Trophy Wertung ging ein zweites Mal in Folge an Florian Spengler, der jedoch als einziger Amateur in der Serie auch der einzige Starter in der Klasse war. Man erinnere sich an die Anfangsjahre des GT Masters, wo teilweise Am-Piloten wie Albert von Thurn und Taxis sogar den Gesamttitel einfahren konnten.
Es endet eine Saison, die als langjähriger Beobachter der Serie doch ein wenig nachdenklich macht. Müsste ich der Saison eine Schulnote verteilen, würde ich ihr eine 3 geben. Einerseits liefert die Serie immer noch spannende Rennen und im Vergleich zu anderen Rennserien macht die Rennleitung oft einen sehr guten Job in der Beurteilung strittiger Szenen, aber der Starterschwund im Vergleich zu anderen Meisterschaften wie der DTM und der GTWC war nun mal nicht von der Hand zu weisen. Hatte man die Saison noch mit 22 Wagen begonnen, waren es nach den Abgängen von Madpanda, ID Racing und T3 Motorsport teils unter 20 Wagen, was es einige Jahre so nicht in der Serie gab. Dazu lediglich fünf Hersteller ohne die Exoten, die das GT Masters jahrelang interessant machten. Ich erinnere an Wagen wie den Alzen Ford GT, die Callaway Corvette oder noch früher den Alpina oder den Camaro.
Eindeutig muss man konstatieren, dass das GT Masters den Stellenwert als stärkste GT Serie in Mitteleuropa klar an die DTM verloren hat. Eine Entwicklung, die niemanden wundern dürfte, wenn man sich alleine die Reichweiten im TV und Streaming Bereich zwischen den beiden Serien anschaut. Das GT Masters ist seit diesem Jahr wieder die klare Nummer zwei im deutschen Motorsport, nachdem man die dürren Jahre der DTM nutzen konnte, um in Sachen Qualität und Quantität die Nummer 1 zu sein.
Nicht nur die Hauptserie ist von dieser Entwicklung betroffen, sondern auch die gesamte Plattform. Die einzigen gut besetzte Rahmenserien sind noch die ADAC GT4 Germany und der Porsche Carrera Cup, die in der Regel ca. 30 Starter umfassen. Große Sorgen muss man sich um die TCR Germany und die ADAC Formel 4 machen, da auch im dritten Jahr der Pandemie beide Serien kaum über zehn Starter kamen. Die F4 war zudem nur noch bei drei Wochenenden im Rahmenprogramm vertreten. Perspektivisch könnte der ADAC Prototype Cup eine wichtigere Rolle einnehmen, dieser hatte in seinem Debütjahr jedoch auch stetig zwischen neun und zwölf LMP3 Wagen im Feld. Nach wie vor ein großes Ärgernis ist die TV- und Streaming Verbreitung der Rahmenserien. Hatte man letztes Jahr immerhin noch einen qualitativ guten Stream auf RTL+ angeboten, musste man in diesem Jahr auf die Videosektion der Seite sport.de zugreifen, um die Rennen entweder live oder on demand zu sehen. Wer hier bequem Samstags oder Sonntags Abends die Rahmenrennen zeitversetzt sehen wollte, wie es zuvor mit dem YouTube Kanal des ADAC oder den Sport 1 Sendern problemlos ging, schaute oft zunächst in die Röhre, da die Übertragungen oft sehr spät hochgeladen wurden und zudem die Bildqualität sehr oft zu wünschen übrig ließ. Ein Umstand, der im Jahr 2022 eigentlich nicht sein darf! Ich lese selbst immer wieder von Zuschauern, die genau aus diesem Grund die Rahmenrennen nicht mehr schauen, was für die Entwicklung der Plattform zunehmend großen Schaden nimmt.
Auf Dauer wird sich zeigen, wie krisensicher das GT Masters sein wird. Bislang hat sich vor allem der GT Sport als sehr krisensicher gezeigt. Es wäre jedoch nicht verwunderlich, wenn die kommenden Monate und eventuell sogar Jahre in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für große Umwälzungen im Motorsport führen. In Hockenheim war bereits auffällig, wie wenig Zusagen man für das kommende Jahr bekommen hat. Ich denke, es wäre eine gute Nachricht im kommenden April vermelden zu dürfen, dass das Feld stabil bei ca. 20 Wagen geblieben ist und man nicht noch weiteren Schwund hinnehmen musste. Auf Dauer dürfte sich jedoch für ein attraktives Starterfeld der Stellenwert einer fast reinen Profiserie nicht mehr lange halten dürfen. Es wäre nicht überraschend, wenn in Zukunft wieder Pro/Am Besatzungen wie Winkelhock/Spengler vermehrt Einzug halten würden. Anstatt hier einen erbitterten Kampf der Verbände zwischen dem ADAC und der ITR heraufzubeschwören, sollte man den Stellenwert als die Nummer zwei im deutschen GT Sport akzeptieren und damit realistischer umgehen, als es vielleicht an der ein oder anderen Stelle bislang getan wurde.
Hier noch ein paar News für 2023 kurz zusammengefasst:
- Seyffahrt Motorsport möchte die gesamte Saison 2023 nach dem Testeinsatz in Hockenheim mit dem R8 Evo II. fahren.
- JP Motorsport plant einen McLaren 2023 einzusetzen. Die Mannschaft von Christian Klien und Patrick Krupinski hatte bereits gute Auftritte in der GTWC und könnte einer dieser Farbtupfer für 2023 werden, die doch etwas abgingen.
- Rutronik Racing wird nächstes Jahr von Audi zu Porsche wechseln.
- Dirk Adorf wird im nächsten Jahr nicht mehr der Kommentator der Rennen bei Nitro sein. Er wird im Motorsport andere Aufgaben übernehmen.
- Engstler Motorsport soll an einem GT3 Projekt arbeiten: Unklar ist noch die Marke. Im TCR Sport arbeitet man bekanntlich mit Honda zusammen. Luca Engstler wiederum fährt mit Audi und wird dort voraussichtlich weiterhin am Start sein. Wird spannend, ob man vielleicht mal wieder einen Honda NSX in Europa sieht.
- Land Motorsport möchte im Laufe dieser Woche Klarheit für 2023 schaffen, ob man mit Audi weitermacht oder nicht. In diesen Tagen kommt immer mehr raus, dass einige Teams mit der Unterstützung von Audi unzufrieden sind, weshalb hier einige Kontrakte auf dem Prüfstand stehen.
Wie gesagt, viel mehr gibt es im Moment noch nicht.
Man kann nur hoffen, dass alle Teams in den kommenden Monaten durch einen in vielerlei Hinsicht schwierigen Winter kommen und wir 2023 in Deutschland wieder tollen GT Sport genießen können, am besten in beiden deutschen GT3 Serien!
Bildquelle: ADAC Motorsport (https://media.adac-motorsport.de/index.php?ID_dir=2,8,2393,2603)