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NASCAR: Ross Chastain stiehlt Rennsieger Christopher Bell die Show

von Simon Mones
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Christopher Bell hat sich mit seinem Sieg in Martinsville für das Championship 4 qualifiziert. Ross Chastain stahl ihm mit einer irren Aktion aber die Show.

Drei Plätze im Finale von Phoenix waren vor dem letzten Rennen der „Round of 8” auf dem Martinsville Speedway noch offen. Sieben Fahrer wollten sie, doch nur ein Fahrer konnte als Sieger direkt weiterkommen. Alle anderen mussten hoffen, dass die Punkte reichen. Am Ende war es Christopher Bell, der mit dem Besuch in der Victory Lane ins Finale einzog und seinen Kopf einmal mehr im letzten Moment aus der Schlinge zog.

Gesprächsthema Nummer eins war jedoch Ross Chastain, der sich mit einem waghalsigen Manöver im Meisterschaftskampf hielt. Um sich sicher zu qualifizieren, musste der Trackhouse-Pilot auf den letzten Metern noch einige Positionen aufholen und das tat er auch. Allerdings auf eher ungewöhnliche Weise: mithilfe der Mauer.

In den Kurven drei und vier setzte Chastain seinen Boliden bewusst in die äußere Streckenbegrenzung und fuhr mit Vollgas an zahlreichen Kontrahenten vorbei. Die Runde des Watermelon Man war sogar schneller als der Qualifying-Run von Polesitter Kyle Larson.

„Ich habe in meiner Jugend mit meinem Bruder Chad viel ‚NASCAR 2005‘ auf der Gamecube gespielt“, zitiert Motorsport-Total Chastain. „Da funktioniert dieses Manöver, aber ich habe nicht gewusst, ob es wirklich klappt. Ich meine, ich habe das gemacht als ich acht Jahre alt war. Ich habe dann also den fünften Gang nach Kurve 2 eingelegt und dann die Entscheidung getroffen. Ich war drauf und dran, es zu versuchen.“​​

Einer der Leidtragenden war Denny Hamlin, der dadurch knapp den Finaleinzug verpasste. Vier Zähler fehlten dem Gibbs-Piloten auf Chase Elliott, der sich den vierten und letzten Platz im “Championship 4” sicherte. Joey Logano war nach seinem Sieg in Las Vegas bereits sicher qualifiziert. Sauer war Hamlin indes jedoch nicht: „Es war ein tolles Manöver. Einfach nur brillant. Wenn man keine andere Wahl hat, kann man das einfach machen. Er hat es gut umgesetzt.“

Dabei hatte der Gibbs-Pilot und Mitbesitzer von 23XI-Racing alles getan, um im Finale von Phoenix um den Titel kämpfen zu können. In beiden Stages kam er als Erster ins Ziel und sicherte sich somit wichtige Bonuspunkte. Für den Rennsieg reichte es am Ende aber nicht. Neben Hamlin verpassten auch William Byron (Hendrick-Chevrolet), Ryan Blaney (Penske-Ford) und Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford) die Qualifikation für das „Championship 4“.

Vorschau Phoenix

Eben jenes Finale findet am kommenden Sonntag auf dem Phoenix Raceway statt. 2020 sicherte sich hier bereits Chase Elliott den Titel, der junge Chevrolet-Pilot weiß also, wie es geht. Doch wie im vergangenen Jahr ist die Konkurrenz im Kampf um den Titel groß. Denn auch Joey Logano konnte sich 2018 zum Meister krönen. Für Christopher Bell und Ross Chastain wäre es indes der erste Titel.

Doch wer geht als Favorit in das Finale auf dem Phoenix Raceway? Am naheliegendsten ist wohl Chase Elliott. Immerhin hat sich der Hendrick-Pilot 2020 auf dem Oval in Arizona schon einmal den Titel gesichert. Zudem hat der Fanliebling mit seinen fünf Siegen die meisten Besuche in der Victory Lane gesammelt.

Doch auch Joey Logano weiß, wie man in Phoenix gewinnt. Der Penske-Pilot gewann 2020 das Frühjahresrennen und 2016 die November-Austragung. Bell und Chastain sind auf dem 1,5-Meilen-Oval in der Cup Series noch sieglos. Doch spätestens nach dem Rennen in Martinsville ist klar, dass der Watermalon Man mit allen Wassern gewaschen ist. Und auch Bell hat in den diesjährigen Playoffs bewiesen, dass er, wenn es darauf ankommt, immer ein Kandidat auf den Sieg ist. Einen eindeutigen Favoriten kann man also nicht ausmachen.

Bilder: NASCAR/GettyImages (Stacy Revere)

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