Endlich geht es wieder los. Die Motorsportsaison startet mit der lang erwarteten Premiere der neuen Prototypen.
Der Roar vor dem Daytona 24h ist vorbei und die ersten Runden der neuen GTP/LMDh sind absolviert. Acura, BMW, Cadillac und Porsche sind mit ihren brandneuen Autos angetreten und ein erstes Kräftemessen hat stattgefunden. Denn die Pole für das Rennen wurde am Sonntagabend schon ausgefahren. Nach etlichen Tagen des Testens in unterschiedlichen Bedingungen hatte am Ende der Mayer Shanks Acura die Ehre, die erste Pole eines GTP einzufahren. Aber es war knapp, denn Porsche war nicht weit weg. Und hätte in der letzten Runde ein Unfall den Penske #6 nicht gestoppt, wäre die Pole wohl auch an Porsche gegangen.
Die gute Nachricht aus Daytona ist, dass die Abstände in der Klasse sehr klein sind. Der Acura war nur ein Zehntel schneller als der Porsche. Etwas Abstand hatten die BMW, denen vier Zehntel auf den Acura fehlten. Eine halbe Sekunde war es dann für den schnellsten Cadillac von Whelen. Überhaupt finden sich die Caddies weiter hinten wieder, vor allem die Ganassi Autos. Das Auto ist zwar bildschön, aber noch fehlt es offenbar ein wenig an Speed. Fünf Zehntel sind etwas viel für das Rennen, zumal die Stintlängen durch die reduzierte Anzahl an nutzbaren Reifen nahe beieinander liegen sollten.
Dass die Porsche schnell sein würden, hatte man erwartet, denn das Auto hat die meiste Zeit Testzeit. Dass der Acura auf Anhieb so schnell ist, war dann allerdings eine kleine Überraschung. BMW und Cadillac fehlt Testzeit, aber abschreiben sollten man die natürlich nicht. Und der Speed über eine Runde sagt nichts über die durchschnittliche Zeit in einem Stint aus. Da die Reifen in diesem Jahr zwei Stints halten müssen, dürfte dem Thema Reifenverschleiß, hauptsächlich bei wechselnden Temperaturen, eine große Bedeutung in Daytona zukommen.
In der P2 sicherte sich PR1 die erste Pole des Jahres, die beiden TDS Autos folgten auf den folgenden Positionen. Die Abstände waren allerdings erstaunlich große. Lapierre sicherte sich die Pole mit fast 1,2 Sekunden Vorsprung. Die beiden TDS lagen dann nur 0,062 Sekunden auseinander. Dem auf Platz vier folgenden AF Corse fehlte ein weiteres Zehntel und damit war man wiederum nur einen Wimperschlag schneller als Crowdstrike Wagen.
Bei der LMP3 sicherte sich Sean Creech vor dem Andretti die Pole. Immerhin sind in diesem Jahr stattliche neun LMP3 in Daytona am Start, was allerdings nicht bei allen Fahrern auf komplette Gegenliebe gestoßen ist. Die langsamen P3 sind ungefähr so schnell wie die schnellsten GTD, was mit Sicherheit zu Problemen führen wird. Auf der anderen Seite waren die P3 im letzten Jahr kaum in Unfälle verwickelt, was auch erwähnt werden sollte.
In der GTD Pro gewann der Weathertech AMG die Pole, aber nur knapp vor dem überraschend starken Aston von Heart of Racing. Danach folgten der Lexus von Vasser-Sullivan und die erste Corvette, der allerdings rund eine Sekunde auf die Spitze fehlte. Leicht unter ging der nagelneue Ferrari 296 GT3 von Risi, dem am Ende 2,7 Sekunden fehlten und er damit nur letzter in der Pro-Klasse war. Sicher kann man von einem so neuen Auto nicht erwarten, dass es gleich an der Spitze ist, aber fast drei Sekunden sind doch arg viel.
In der GTD Am dominierten gleich drei AMG. Winward sicherte sich die Pole vor dem Sun Energy Auto und dem Mercedes von Korthoff. Ein gutes Ergebnis für die Newcomer in der IMSA. Es folgen die beiden Acura vor dem einzigen McLaren, der von Inception eingesetzt wird. Die sonst so starken Porsche finden sich erst im hinteren Drittel des mit 24 Autos starken Feld der GTD Am.
Das Rennen startet am Samstag um 19.40 Uhr. In diesem Jahr haben wir dann auch wieder einen Podcast als Vorschau am Start und ein (zumindest partielles) Liveblog wird es auch geben.
Bilder: IMSA