Zum Auftakt der Jubiläums-Saison der NASCAR ging das Daytona 500 gleich zweimal in die Verlängerung. Den Sieg holte sich Ricky Stenhouse.
500 Meilen oder 200 Runden. So lange dauert das Daytona 500 – zumindest im Normalfall. Doch zum Start in die 75. Saison dauerte es etwas länger. Erst nach 212 Runden und 530 gefahren Meilen, durfte Ricky Stenhouse jubeln. Gemessen an der Entfernung war es das längste Daytona 500 aller Zeiten.
Umso passender, dass das Rennen unter Gelb zu Ende ging und Stenhouse und JTG Daugthery erstmals beim Daytona 500 gewannen. Und auch sonst war das Rennen alles andere als gewöhnlich. So kam das Startkommando von Richard Petty, Bobby Allison, Bill Elliott, Dale Jarrett, Jeff Gordon, Kurt Busch, Jimmie Johnson, Kevin Harvick und Joey Logano. Die drei letztgenannten gingen anschließend selbst an den Start.
Das erste Segment ging dann auch noch komplett unter Grün über die Runden. Den Stage-Sieg sicherte sich Brad Keselowski vor Ryan Preece und Chris Buescher. Erst nach 118 Runden gab es die erste Caution, nachdem sich Tyler Reddick und Kevin Harvick berührt hatten. Zudem waren Ryan Blaney, Erik Jones, Chase Elliott und Daniel Suarez verwickelt. Für Reddick, Jones und Elliott war das Rennen gelaufen. Den Stage-Sieg holte sich diesmal Ross Chastain vor Alex Bowman. Dahinter folgten zeitgleich Logano und Stenhouse.
Im letzten Renndrittel wurde es dann wild. Gleich fünfmal gab es gelbe Flaggen. Die Drittletzte sorgte dabei für die Verlängerung. Doch nur ein Versuch das Rennen zu Ende zu bringen sollte nicht reichen. Leidtragender war Kyle Busch, der zu diesem Zeitpunkt führte. Nach dem Wechsel zu Childress hätte er somit ausgerechnet im 18. Anlauf seinen ersten Sieg beim Daytona 500 einfahren können.
Take a look at what happened to bring out the yellow flag at the end of the #DAYTONA500. @StenhouseJr is the winner! pic.twitter.com/c4Fkagwcfn
— NASCAR (@NASCAR) February 20, 2023
Doch kurz vor dem Big One mit 13 Autos hatte der zweifache Meister die Führung verloren. Und so war es Stenhouse, der beim zweiten Restart die Meute anführte. Dahinter lauerten Logano, Kyle Larson, Busch und Co. Doch zu einem Angriff kam es nicht mehr. Kurz nach der weißen Flagge sorgte ein weiterer Crash zwischen Travis Pastrana und Aric Almirola dafür, dass das Rennen unter Gelb zu Ende ging. Stenhouse profitierte zudem davon, dass er im entscheidenden Moment Schützenhilfe von Christopher Bell bekam, der letztlich hinter Logano auf Rang drei ins Ziel kam.
NASCAR: Ausblick Fontana
Über viele Jahre endete der „Westcoast-Swing“ der NASCAR traditionell am Auto Club Speedway in Fontana. 2020 hatte das Rennen seinen Platz im Kalender zwischenzeitlich mit Phoenix getauscht. In diesem Jahr startet NASCAR die Tour durch den Westen erneut auf dem Zwei-Meilen-Oval.
Bis 2005 fand das Rennen gar erst im April oder Anfang Mai statt. 2021 fiel es aufgrund der Corona-Pandemie ganz aus. Seit 2010 beträgt die Distanz zudem nur noch 400 statt 500 Meilen. Bis 2010 fanden zudem pro Saison zwei Rennen auf dem Oval in Kalifornien statt. 2011 musste man den Termin aber an den Kansas Speedway abgeben.
In diesem Jahr ist es jedoch ein ganz besonderes Rennen, denn es ist das letzte auf dem aktuellen Layout. Der Superspeedway soll – wie schon seit 2020 geplant – in einen Short-Track verwandelt werden. Wegen der Umbauarbeiten wird NASCAR 2024 und wohl auch 2025 nicht in Fontana gastieren.
Beim Kalender-Comeback nach der Corona-Pause setzte sich im vergangenen Jahr Kyle Larson durch. Neben Kyle Busch (mit drei Siegen) ist er der einzige Vollzeit-Pilot, der mehrfach in Fontana gewinnen konnte. Bei den Teams hat Hendrick Motorsports mit acht Siegen die Nase vorne. Es folgt Roush Fenway Keselowski Racing mit sieben Erfolgen. Joe Gibbs Racing und Penske gewannen je dreimal. Bester Hersteller ist Chevrolet mit elf Triumphen, gefolgt von Ford (10) und Toyota (3).
Bilder: NASCAR/GettyImages (Jared C. Tilton)