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Formel Eins: Vorschau GP von Saudi-Arabien 2023

von DonDahlmann
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Zweiter Auftritt der Formel Eins in Jeddah auf einem leicht veränderten Kurs. Kann irgendjemand Red Bull schlagen?

Nach dem überaus dominanten Auftritt von Red Bull spricht auf den ersten Blick wenig dagegen, dass die Österreicher auch in Saudi-Arabien vorn liegen werden. Aber einige Variablen haben sich im Vergleich zu Bahrain natürlich schon verändert. Da wäre zum ersten der Asphalt und der Stress für die Reifen, der in Jeddah deutlich niedriger ist, als vor zwei Wochen. Das sind gute Nachrichten für Ferrari, die von den vier Teams, die um das Podium kämpfen, den mit Abstand schlechtesten Reifenverschleiß hatten.

Vom reinen Speed war Ferrari in Bahrain gar nicht so weit weg von Red Bull. Zumindest in der Quali, die für die Ferrari auch etwas anders als sonst lief, da man nur einen Run zur Pole machte. Das sollte in Jeddah eigentlich anders aussehen, sodass man vielleicht erst an diesem Wochenende das wahre Potenzial des Wagens sehen wird. Das gilt allerdings nur für den Kampf um die Pole. Im Rennen werden die Reifen erneut eine Rolle spielen und hier wird Ferrari dann sicher wieder hinter Red Bull zurückfallen.

An dritter Stelle muss man wohl Aston Martin nennen. Nun ist Bahrain ein Sonderfall, was man nicht vergessen sollte. Wir haben schon im vergangenen Jahr gesehen, dass ein Team in Bahrain schnell sein kann, im folgenden Rennen aber wieder unter „ferner liefen“ fiel. Der Erfolg von Aston ist ein bisschen frisch und es fehlt eben der Beweis, dass sie das wiederholen können. Aber wenn die Aston auf einer Strecke schnell sind, die wenig Abtrieb erfordert, wenig Reifenverschleiß hat (und damit wenig Temperatur in den Reifen) und auf der man mit den C2, C3 und C4 unterwegs ist, dann hat Aston eine echte Chance in diesem Jahr.

Was Mercedes nicht gefallen wird, aber das ist man wohl eher selbst schuld. Das Konzept mit den kaum vorhandenen Sidepods scheint bisher nur in den Simulationen zu funktionieren. Was ich nicht so ganz verstehe. Die lassen Schumacher und Russell vermutlich tagelang im Simulator fahren, haben da aber offenbar nicht die Probleme, die sie auf der Strecke haben. Entweder stimmt was mit den Simulationen nicht, oder es gibt ein oder mehrere Faktoren auf der Strecke, die sie übersehen.

Nach den letzten Aussagen von Toto Wolff scheint es aber fast sicher zu sein, dass man am Konzept nicht festhalten wird. Zwar bringt man wohl in Imola ein Update das auch die Seitenkästen umfasst, aber das Team hat durchblicken lassen, dass das die grundsätzlichen Probleme des Konzepts offenbar nicht beseitigen wird. Auch Hamilton hat durchblicken lassen, dass es so nicht weitergehen kann und er zudem schon im letzten Winter das Team vor Problemen gewarnt habe.

Langsam ist der Mercedes ja nicht, aber verloren hat man dennoch. Auf Red Bull ohnehin, aber auch auf Aston Martin, deren halbes Auto ja von Mercedes kommt und die zudem den Windtunnel von Mercedes nutzen. Es kann also nicht daran liegen, dass der Tunnel falsche Ergebnisse liefert, was immerhin eine Sorge weniger für Mercedes ist.

Wie es dahinter aussieht? Wie sagt man so schön „too close to call“. Alpine schien in Bahrain zumindest im Rennen das schnellste Auto zu haben, war aber schwach in der Quali. Bei Haas war es genau andersherum. Alfa lag irgendwo dazwischen, ebenso McLaren, deren Rennpace erstaunlich gut war. Gleiches gilt für Williams und mit Einschränkungen für Alpha Tauri, die ich bisher eher als sehr schwach einstufe.

Aber das gesamte Mittelfeld ist sehr kompakt und daher schwer voneinander zu trennen. Teams wie Haas, Alpha Tauri und Williams wird es darum gehen, so viele Punkte wie möglich in den ersten drei Rennen zu sammeln, um diese Sorge schon mal los zu sein. McLaren erwarte ich im Verlauf des Jahres wieder vorn, durchaus in der Lage in der WM am Ende um P5 zu kämpfen.

Strategie:
C2, C3 und C4 stehen auf dem Programm und damit die „Brot und Butter“ Reifen. Diese Mischungen wird man in diesem Jahr vermutlich sehr häufig sehen. Insofern ist die Performance der Teams auf diesen Reifen enorm wichtig. Auch wenn die Strecke in Jeddah sehr speziell ist, die Werte dürften den Teams deutliche Hinweise darauf geben, wo sie im Hinblick auf Verschleiß arbeiten müssen. Ich rechne damit, dass sich in diesem Jahr erneut das zeigen wird, was wir im vergangenen Jahr gesehen haben. Wenn die mittleren Mischungen auf dem Programm stehen, startet man sehr gerne mit den Medium und nimmt für den zweiten Stint dann die C2. Da die Strecke sehr sanft zu den Pirellis ist, wird es kaum mehr als einen Stopp geben. Dafür bieten die C4 dann zu wenig Vorteile auf einer Strecke, auf der man sowieso auf das DRS angewiesen ist.

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