Home Formula E Formula E: Vorschau auf den Sao Paulo ePrix

Formula E: Vorschau auf den Sao Paulo ePrix

von StefanTegethoff
0 Kommentare

Nach Hyderabad und Kapstadt steht der dritte neue ePrix in der noch jungen Saison auf dem Plan: es geht erstmals in der Geschichte der Serie nach Brasilien, genauer gesagt, nach Sao Paulo.

Gefahren wird nicht auf dem permanenten Kurs in Interlagos (was ja auch grundsätzlich der Idee, innerhalb der Stadt Rennen auszutragen, gerecht werden würde) – vielmehr hat man sich eine Location ausgesucht, den wir auch schon aus dem Motorsport kennen: das Sambadrom im nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Santana. Hier trug schon die IndyCar-Serie zwischen 2010 und 2013 vier Rennen aus. Markant war damals vor allem die Gerade durch das beiderseits von Tribünen gesäumte Sambadrom mit seinem rutschigen Betonbelag. Hier werden auch die Formel E-Piloten am Samstag durch müssen, aber in die entgegengesetzte Richtung.

Der FE-Kurs greift nur in Teilen das alte IndyCar-Layout auf, besteht aber – wie dieser – vor allem aus langen Geraden und Schikanen bzw. engen Kurven. Nach der Durchfahrt des Sambadroms in Richtung Westen, dann folgt eine enge Passage mit Schikane und 180°-Kehre. Auf einer mehrspurigen Straße geht es zurück gen Osten, unterbrochen durch eine Schikane. Dann geht es zweimal rechtsherum auf den Parkplatz des Kongresszentrums, den auch schon die IndyCars querten. Ein Paar von 90°-Kurven führt uns zurück zum Start/Ziel-Bereich am Sambadrom. Besonders einfallsreich ist das Ganze nicht, aber die Konfiguration sollte für ein paar Überholmanöver gut sein.

Der Kurs in Kapstadt dagegen war deutlich flüssiger und auch mit mehr schnellen Kurvenpassagen durchsetzt. Das ergab ein sehr schönes Event mit guter Rennaction. Bis zur letzten Runde war es hoch spannend, Jean-Eric Vergne und Antonio Felix da Costa duellierten sich um den Sieg. Vergne hatte bereits in Hyderabad gezeigt, dass er mit seiner Erfahrung auch in einem unterlegenen Auto die Straße so geschickt (aber fair) dicht machen kann, dass kein Vorbeikommen ist. Dem sah sich diesmal der Verfolger da Costa im Porsche ausgesetzt. Doch der nutzte seinen minimalen Vorsprung beim Energievorrat, setzte sich in der geschlängelten High-Speed-Passage herunter zum Strand neben Vergne und konnte dieses Manöver rechtzeitig vor der schnellsten Kurve der Strecke abschließen – bemerkenswert.

Vergne konnte in den wenigen verbleibenden Kurven nicht kontern und so holte Porsche einen weiteren Sieg in dieser Saison. Sein Teamkollege, der nach wie vor Meisterschafts-Spitzenreiter ist, ging allerdings leer aus: Pascal Wehrlein, von Startplatz 6 ins Rennen gegangen, verschätzte sich noch in der ersten Runde beim Anbremsen zu einer 90°-Links, seine Rädern blockierten und er rauschte Sebastien Buemi ins Heck. Der Schweizer konnte weiterfahren und wurde am Ende sogar Fünfter, für Wehrlein war das Rennen auf der Stelle beendet. Dass es sein eigener Fehler war, räumte er nach dem Rennen ohne Weiteres ein. Da Jake Dennis in Cape Town seinen zweiten Nuller in Folge schrieb (wegen einer Durchfahrtsstrafe aufgrund unzulässigen Reifendrucks), blieb aber Wehrleins Vorsprung an der Tabellenspitze unverändert. Aber der Aufwärtstrend bei DS Penske bestätigte sich und so schickt sich Jean-Eric Vergne an, bald der erste Herausforderer Wehrleins zu sein.

Die Tabelle sieht nun wie folgt aus:

  1. Pascal Wehrlein (Porsche) – 80 Punkte
  2. Jake Dennis (Andretti-Porsche) – 62 Punkte
  3. Jean-Eric Vergne (DS Penske) – 50 Punkte
  4. Antonio Felix da Costa (Porsche) – 46 Punkte
  5. Nick Cassidy (Jaguar) – 43 Punkte

Das Rennen in Sao Paulo findet am Samstag um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. Pro 7 und Eurosport 2 übertragen live.

(Bilder: Formula E)

Das könnte Dir auch gefallen