Home Motorsport NASCAR: Dreifache Overtime in Austin – Reddick siegt

NASCAR: Dreifache Overtime in Austin – Reddick siegt

von Simon Mones
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Mit dem Rennen auf dem Circuit of the Americas stand das erste Rundkursrennen des Jahres an. Erst nach dreimaliger Overtime stand Tyler Reddick als Sieger fest.

Erstmals in der Saison 2023 stellten die Piloten der NASCAR Cup Series auf dem Circuit of the Americas (COTA) unter Beweis, dass sie nicht nur linksrum fahren können. Allerdings gab es wegen einer wilden Schlussphase gleich dreimal Verlängerung, ehe sich Tyler Reddick in die Siegerliste eintragen konnte.

So wie das Rennen endete, begann es allerdings auch. Nämlich mit einer frühen Gelbphase nach gerade einmal einer Runde. Grund war ein Unfall, in den unter anderem auch Jimmie Johnson verwickelt war. Für den mehrfachen Champion war das Rennen damit bereits beendet. Kurz vor dem Stage-Ende gab es noch einmal Gelbe Flaggen. Danach blieb es bis zur Schlussphase Grün, da NASCAR auf den Rundkursen die Cautions am Stage-Ende abgeschafft hat.

Punkte gab es am Ende der jeweiligen Segmente dennoch und so freute sich am Ende der ersten Stage William Byron über den Sieg. Im zweiten Renndrittel war es dann Reddick, der die Nase vorne hatte. Lange sah es auch so aus, als würden beide Piloten den Sieg unter sich aus machen. Doch dann wurde aus dem Duell zunächst ein Drei- und dann sogar ein Vierkampf. Denn während Reddick und Byron Sprit sparen mussten, pirschten sich die beiden Trackhouse-Chevys von Ross Chastain und Daniel Suarez ran.

Dann aber ging alles Schlag auf Schlag. Zunächst rollte Brad Keselowski mit leerem Tank aus. Das ganze Feld kam also unter Gelb ein letztes Mal an die Box. Außer Christopher Bell, Kyle Busch, Benny Hamlin, Kimi Räikkönen und Ryan Preece. Das Quintett war erst kurz vorher zum Service gekommen. Dem frisch bereiften Reddick hatten sie dennoch wenig entgegenzusetzen und so holte sich dieser in der ersten Kurve die Führung zurück.

Wirklich absetzen konnte sich der Toyota-Mann aber nicht, denn im Mittelfeld krachte es gleich mehrfach. A.J. Allmedinger zog sich dabei einen Platten zu und Ross Chastain sowie Austin Dillon standen entgegengesetzt zur Fahrtrichtung. Dillon war es auch, der fünf Runden vor Schluss erneut für Gelbe Flaggen sorgte, weil die Heckpartie seines Childrees-Chevy zerbröselte. Damit war auch klar, dass die Piloten heute Überstunden schieben müssen.

Dass es aber drei Versuche brauchte, um das Rennen in die Bücher zubringen, hätte wohl keiner geahnt. Zunächst sorgte ein Crash im Hinterfeld dafür, dass es keinen Sieger gab. Beim zweiten Anlauf gab es dann gleich mehrfach Chaos, weil sich Martin Truex, Justin Haley und Räikkönen drehten. Die Caution gab es jedoch wegen eines Reifenschadens am Auto von Suarez.

Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, lief dieses Mal aber alles glatt. An der Spitze behauptete sich Reddick gegen Alex Bowman – der sich dank der Choose Rule auf Platz zwei befand – durch. Busch holte sich diesen Platz aber schnell vom Hendrick-Piloten zurück und daran änderte sich auch bis zur Zielflagge nichts mehr.

Vorschau Richmond 

Am kommenden Wochenende geht es für den NASCAR-Tross in Richmond weiter, wo die Short-Track-Wochen zu Ende gehen. Der Richmond Raceway ist mit 0,75 Meilen nur unwesentlich länger als die Ovale in Bristol und Martinsville und gehört deshalb zu dem Typus Strecke, auf denen es oft eine Menge Action gibt. Von seiner Form her ähnelt die Strecke in Richmond dem Buchstaben D.

Eröffnet wurde die Strecke 1946, damals noch als unbefestigtes Dirt-Oval. Das erste NASCAR-Rennen fand am 19. April 1953 statt. Am 10. März 1964 wurde erstmal unter Beleuchtung gefahren. Diese war aber nur temporär. Erst 1968 wurde die Strecke asphaltiert, damals noch in ihrer ursprünglichen Konfiguration als 0,5-Meilen-Oval. Die Zielgerade führte zu dieser Zeit durch die heutige Boxengasse.

1988 erfolgte dann der Umbau auf die heutige Streckenlänge von 0,75 Meilen mit D-Bogen. Im vergangenen Jahr gastierte die NASCAR wegen der Corona-Pandemie nur einmal auf dem Oval in Richmond, das Rennen im April fiel aus. Am häufigsten gewann Richard Petty das Frühjahresrennen auf dem Richmond Raceway. Insgesamt sechs Siege sammelte der King in seiner Karriere. Auf Platz zwei liegt Kyle Busch mit fünf Erfolgen.

Das erfolgreichste Team in Richmond ist Joe Gibbs Racing mit zehn Triumphen, gefolgt von Petty Enterprises mit acht Siegen. Sechsmal haben Piloten Hendrick Motorsports in Virginia gewonnen. Im vergangenen Jahr gesetzt sich mit Denny Hamlin aber wieder ein Gibbs-Pilot durch.

Bei den Herstellern ist Chevrolet mit 22 Erfolgen die klare Nummer eins. Ford hat in Richmond immerhin 15 erste Plätze verbucht, während Toyota mit acht Siegen etwas abgeschlagen auf Rang drei liegt, wobei die Japaner alle Rennsiege erst seit 2009 gesammelt haben.

Fotos:NASCAR/GettyImages (Chris Graythen)

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