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Indycar: Vorschau Grand Prix of Long Beach

von Rainer
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Das Rennen an der Westküste Amerikas ist das mit der zweitlängsten Tradition im Kalender. Im Jahr 1984 trugen die IndyCar ihr erstes Rennen in Long Beach aus. Mit Formel-5000 und Formel-1 gehen die Ursprünge des Events sogar bis in das Jahr 1975 zurück.

In den letzten Jahren waren die Straßen von Long Beach der Ort, an dem Andretti Autosport die größten Erfolge feiern konnte. Alexander Rossi gewann 2018 und 19, sowie Colton Herta 2021. Im Vorjahr holte Herta die Pole-Position und hatte auch im Rennen die Chance es zu gewinnen. In der Out-Lap nach seinem zweiten Stopp setzte er seinen Andretti-Dallara aber in die Wand. Seinen Platz hinter Josef Newgarden übernahm Romain Grosjean. Ihm fehlten eigentlich nur einige Push-to-Pass-Sekunden auf der persönlichen Uhr, für seinen ersten Sieg in der IndyCar-Series. Mit der Extra-Leistung konnte sich Josef Newgarden vor Grosjean halten und den Sieg einfahren. Mit Colton Herta, Romain Grosjean und Kyle Kirkwood sollte man auch an diesem Wochenende rechnen. Herta ist zudem gebürtiger Kalifornier und hat in seinem Heimatstaat drei der letzten fünf Rennen gewonnen.

Alexander Rossi fährt nun für Arrow McLaren und wir müssen abwarten, ob er sein Long-Beach-Andretti-Momentum mit zu seinem neuen Team nehmen konnte. Für McLaren war es in den letzten Jahren kein besonders gutes Pflaster. Pato O’Ward verlor 2021 im Saisonfinale direkt in der ersten Runde bei einem Crash alle Chancen auf die Meisterschaft. Im Vorjahr fuhr er immerhin Platz 5 ein. Felix Rosenqvist hatte mit Startplatz 4 eine deutlich bessere Ausgangslage. Ein sehr hoher Reifenverschleiß ließ ihn aus den Top-10 fallen. Im Prinzip hatte das Team den Speed in den Wagen, aber es passte nicht alles zusammen. Neben Scott Dixon hat nur Pato O’Ward in dieser Saison bisher beide Rennen in den Top-5 beendet. Mit zwei 2. Plätzen führt O’Ward auch die Meisterschaftswertung an. Die Ausgangslage für ihn könnte kaum besser sein.

Chip Ganassi Racing ist seit 2015 sieglos in Long Beach. Damals gewann Scott Dixon seinen einzigen Grand Prix of Long Beach. Seitdem stand er aber noch dreimal auf dem Podium und seine schlechteste Platzierung war Platz 11 2018. Für Alex Palou war Long Beach bisher ein gutes Pflaster. Bei seinem ersten Auftritt fuhr er dort mit Platz 4 die Meisterschaften ein. Im Vorjahr ließ er Platz 3 folgen. Josef Newgarden gewann diese Austragung, obwohl er nicht der schnellste Pilot im Feld war. Colton Herta, Romain Grosjean und Alex Palou waren, zumindest zeitweise, deutlich schneller als der Penske-Pilot. Mit einer guten Strategie, perfekten Boxenstopps und phantastischen Out-Laps konnte er sich die Führung erarbeiten und dann auch halten. Mit Platz 4 fuhr Will Power wichtige Punkte für die Meisterschaft ein. Der Australier konnte aber auch schon zweimal dort gewinnen. In Long Beach unterlief im Vorjahr Scott McLaughlin einer seiner wenigen Fehler. Das kostet ihn ein sicherer Platz in den Top-10.

Auf Stadtkursen ist traditionell die Trackposition wichtiger als auf anderen Kursen. Mit der Pole-Position sollte man eigentlich dafür die beste Ausgangslage haben. In Long Beach war zuletzt das Gewinnen von der Pole aus aber sehr schwierig. Nur Alexander Rossi konnte jeweils 2018 und 19 die Pole auch in den Sieg ummünzen. Davor gelang dies Sebastien Bourdais 2008 und 09. Trotzdem sollte man auch in der Qualifikation sein Potenzial ausschöpfen. Josef Newgarden gewann im Vorjahr von Startplatz 2 kommend.

Für Will Power ist es der 17. Start in Long Beach. Nur Helio Castroneves hat außerdem mehr Führungsrunden als der Australier (194 zu 172) dort absolviert. Für die vier Rookies Marcus Armstrong, Agustin Canapino, Benjamin Pedersen und Sting Ray Robb wird es hingegen der erste Auftritt in Long Beach sein.

Strecke

Der Stadtkurs erstreckt sich über 3,167 km um das Kongresszentrum in Long Beach. Die Start- und Ziel-Passage, inklusive einer langgezogenen Rechtskurve, mündet in eine enge 90 Grad Linkskurve. An der schnellsten Stelle der Strecke müssen die Fahrer aus fast 180 mph anbremsen. Es ist die beste Überholstelle, auch wenn es durch die nahen Betonwände häufiger Unfälle gibt. Gerade nach dem stehenden Start wird es dort sehr kritisch. Es folgt ein enger und winkliger Streckenabschnitt. In Kurve 4, eine 90 Grad Rechtskurve, haben die Fahrer häufiger Probleme, da es durch einen anderen Belag besonders rutschig am Kurvenausgang ist. Es folgt eine Reihe von 90 Grad Kurven und kurzen Geraden. Die südliche Pine Avenue wurde im Januar neu asphaltiert. Dies umfasst die Passage von Kurve 6 bis Kurve 8 und die ist besonders wichtig, da sie auf die zweitlängste Vollgaspassage der Strecke führt. Einige Bodenwellen in der Anbremszone erschwerten früher aber das exakte Durchfahren. Mit der neuen Asphaltschicht sollte sich das geändert haben. Neue Oberfläche bedeutet aber auch immer eine neue Herausforderung für die Teams. Kurve 9 bietet dann eine zweite kritische Überholmöglichkeit. Die folgende Linkskurve kann zum Konter genutzt werden. Trotzdem ist es auch hier sehr eng und der Austausch von Carbonteilen wahrscheinlich. Eine Haarnadel führt zurück zur Start- und Ziel-Passage.

Zeitplan (eastern time, MEZ)

Freitag, 8. April

6:00 – 7:15 p.m. (0:00 – 1:15) – NTT IndyCar Series practice #1

Samstag, 9. April

11:45 a.m. – 12:45 a.m. (17:45 – 18:45) – NTT IndyCar Series practice #2
03:05 p.m. (21:05) – Qualifying for the NTT P1 Award (three rounds of knockout qualifications

Sonntag, 10. April

12:00 – 12:30 p.m. (18:00 – 18:30) – NTT IndyCar Series warmup
15:00 p.m. (21:00) – NBC on air
12:38 p.m. (21:38) – „Drivers, start your engines“ command

12:45 p.m. (21:45) – Acura Grand Prix of Long Beach (85 laps/167.28 miles), NBC, SKY (live)

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