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Super Formula: Die Gewinner und Verlierer des Fuji-Saisonauftakts

von geinou
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Zwei Wochen nach dem fantastischen Saisonstart auf dem Fuji Speedway begibt sich die japanische Super Formula an diesem Wochenende bereits zum dritten Saisonlauf nach Suzuka. Doch wer blickt nach dem Double-Header-Auftakt am freudigsten herein?

Der diesjährige Super-Formula-Auftakt war nicht nur beste Werbung für Rennserie. Es war gleichzeitig auch eine erste gelungene Bewährungsprobe für den neuen von Dallara und in Zusammenarbeit mit der JRP, Toyota und Honda entwickelten SF23-Boliden. Insbesondere die Windschattenduelle fielen, entsprechend der Theorie, aufgrund des verstärkten Sogs des neuen Aerodynamikpakets deutlich intensiver aus. Mit dem Suzuka Circuit steht an diesem Wochenende auch direkt die nächste große Bewährungsprobe an. Werden wir ähnlich viele Zweikämpfe sehen? Wie wird sich das neue Aerodynamikpaket verhalten? Es sind gewiss nicht die einzigen Fragen. Viele der Fahrer können nämlich mit einem freudigen, einige aber auch mit einem weinenden Auge auf den Double-Header-Auftakt vor zwei Wochen auf dem Fuji Speedway zurückblicken.

Es war wahrlich kein einfaches Wochenende für die 22 Piloten. Der Freitag fiel buchstäblich ins Wasser. Starker Regen und schlechte Sichtverhältnisse sorgten dafür, dass die Japan Race Promotion die einzige Trainingseinheit fürs komplette Wochenende absagte. Stattdessen erhielten die Teams ihre erste Fuji-Experience mit dem neuen SF23 in der Qualifikation am Samstagmorgen. Diese wurde entsprechend auch vom eigentlichen KO-Format in eine einzelne 45-minütige Session umgewandelt. Genügend Zeit also, um sich zumindest ein bisschen auf die neuen Gegebenheiten einzuschießen. Für den zweiten Saisonlauf am Sonntag kehrte man hingegen wieder zum ursprünglichen KO-Format (Q1 in zwei separaten Gruppen sowie Q2) zurück. An beiden Tagen schlug der amtierende Zweifach-Champion Tomoki Nojiri (Team Mugen) zu. Damit sicherte er sich nur sechs wertvolle Bonuspunkte, sondern auch erzielte auch die 15. Pole-Position seiner Karriere – und zog auf der ewigen Bestenliste somit mit Takashi Kogure gleich. Und obgleich er gekonnt den zweiten Saisonlauf am Sonntag gewann und damit auch die Tabellenführung übernahm, schrieb sein Teamkollege Liam Lawson die Schlagzeile des Wochenendes.

 

Gewinner: Liam Lawson (Team Mugen)

Es war die Story des Wochenendes: Als erster Fahrer in rund 45 Jahren konnte Liam Lawson als Rookie sein allererstes Rennen in der japanischen Top-Formel-Meisterschaft gewinnen. Vor ihm gelang dieses Kunststück erst drei weiteren Fahrern: Masahiro Hasemi (1974), Riccardo Patrese (1977) und Marc Surer (1978). Der 21-jährige Neuseeländer schrieb damit nicht nur Geschichte. Er bewies auch gleichzeitig sein Talent und warum Red Bull solch ein großes Interesse hat, ihn in die Formel 1 zu heben. Zugleich dürfte sich dadurch auch sein gesetztes Ziel, anfangs lediglich um Podiumsplätze zu kämpfen, deutlich nach oben korrigiert haben. Nächster Schritt also der Titelgewinn? Vor ihm gelang das erst einem Rookie: Ralf Schumacher im Debütjahr 1996 der damals noch Formula Nippon genannten Rennserie, die aus der ehemaligen japanischen F3000 entstanden ist.

Bereits in der Qualifikation demonstrierte Lawson seine Fähigkeit, sich schnell auf neue Gegebenheiten einstellen zu können. Abseits des Simulators war er noch nie auf dem Fuji Speedway unterwegs – qualifizierte sich aber prompt auf dem dritten Startrang in der zweiten Reihe hinter seinem Mugen-Teamkollegen Tomoki Nojiri und TOM’S-Mann Ritomo Miyata. Nachdem sich Lawson nach einem Restart aufgrund einer Safety-Car-Phase auf den Silberrang vorschob, zunächst aber nur bedingt mit Nojiri mithalten konnte, orderte ihn Mugen überraschenderweise als erster ihrer beiden Fahrer zum Boxenstopp herein. Der Undercut ging auf: Nachdem Nojiri just einen Umlauf auf den Reifenwechsel seines Teamkollege reagierte, konnte dieser die Führung übernehmen. Nun war es plötzlich Nojiri, der sichtbar Schwierigkeiten hatte, mit dem Neuseeländer mitzuhalten. Eine späte zweite Safety-Car-Phase sechs Runden vor Schluss ließ aber noch ein paar Fragezeichen aufkommen. Könnte Nojiri eventuell beim Restart angreifen? Letztlich sollte das Rennen hinter dem Sicherheitsfahrzeug enden. Ganz ohne Schrecksekunde ging Lawson aber dann doch nicht über die Ziellinie. Während der Gelbphase erlitt er nämlich ein plötzliches „False-Neutral-Problem“. Sprich: Obwohl er die Gänge wechseln konnte, hatte sein Bolide plötzlich keinen Vortrieb mehr. Lawson erklärte, dass er verzweifelt auf allen Knöpfen drückte und alle Hebel bewegte, bis sich das Problem letztlich löste. Glück im Unglück also. Denn ohne die Safety-Car-Phase wäre Nojiri so vermutlich an ihm vorbeigezogen.

Am Sonntagmorgen legte Lawson gar noch mal eine Schippe drauf, als er in Q1 die bis dahin mit Abstand schnellste Rundenzeit in den Asphalt brannte. Zur Pole reichte dann doch nicht. Mit lediglich sechs Minuten ist Q2 eine, insbesondere für neue Piloten, schwierige Angelegenheit, da die Reifen auf die Sekunde perfekt aufgewärmt werden müssen. One shot, one opportunity sozusagen. Am Ende musste er sich lediglich mit Platz vier hinter Tomoki Nojiri, Toshiki Oyu (TGM Grand Prix) und Ritomo Miyata begnügen. Der zweite Saisonlauf war gleichzeitig auch ein Beweis dafür, dass in der Super Formula zu gewinnen gewiss keine einfache Aufgabe ist. Nach einer frühen Safety-Car-Phase in der achten Runde aufgrund eines Unfalls zwischen Kakunoshin Ohta (Dandelion) und Giuliano Alesi (TOM’S), kam bis auf Ryo Hirakawa (Impul) just das gesamte Feld zum Boxenstopp, als sich das Pit Window in Runde zehn öffnete. Um nicht Gefahr zu laufen, hinter Teamkollege Nojiri warten zu müssen, ließ Lawson ein paar Fahrzeuglängen kurz vor der Boxeneinfahrt Platz. Zu viel, bemängelte die Rennleitung, und belegte den Neuseeländer mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Eine Strafe, für die auch Inging-Pilot Sena Sakaguchi belegt wurde. Obgleich Lawson am Ende auf dem Bronzerang die Ziellinie überquerte, flog er aufgrund der Zeitstrafe im Endergebnis auf den fünften Rang zurück.

Der Rookie zeigte sich sichtlich frustriert mit der Entscheidung, zumal er erklärte, dass die Wagenlänge hauptsächlich deshalb zustande kam, da der zu diesem Zeitpunkt führende Toshiki Oyu kurz zuvor häufig beschleunigte und bremste. Er selbst tat deshalb nichts anderes. Andererseits gelang es 19 anderen Piloten, die entsprechend verlangten Maximalabstände einzuhalten. Es war letztlich der einzige wunde Punkt an einem ansonsten hervorragenden Debütwochenende. Und obgleich Lawson mit Platz fünf sowie einem gleichzeitigen Sieg von Titelverteidiger Nojiri einige Zähler im Titelkampf einbüßen musste, so dürfte kein Zweifel bestehen, dass der junge Neuseeländer um diesen mitkämpfen wird. Mit Suzuka folgt zudem nun eine Strecke, die er von den Testfahrten kennt.

 

Gewinner: Tomoki Nojiri (Team Mugen)

Tomoki Nojiri hatte nach seinem Silberrang am Samstag nur lobende Worte für seinen neuen Teamkollegen Liam Lawson übrig. „Er ist so schnell“, erklärte er mit einem breiten Grinsen. Insgeheim dürfte das Revanche-Feuer da aber schon entfacht gewesen sein, denn am Sonntag trat der amtierende Meister noch mal eine Ecke stärker auf. Eine einfache Angelegenheit war der Kampf um den Sieg nach der bereits zweiten Pole-Position des Jahres für Nojiri aber gewiss nicht. Dafür sorgte insbesondere Toshiki Oyu, der kurzzeitig gar die Führung übernahm, inmitten der Massen-Boxenstopps nahezu aller Fahrer aber diese wieder an Nojiri abgeben musste, da die Mugen-Mechaniker einen Hauch schneller als die TGM Grand Prix-Crew arbeitete. Oyu gab allerdings nicht auf, erhöhte erneut den Druck auf Nojiri nach dem Restart, verbremste sich nach einem exzellenten Zweikampf eingangs der TGR-Kurve und jedoch und ging aufgrund eines höheren Reifenverschleißes in den folgenden Runden rückwärts. Ab dahin war die Fahrt für Nojiri frei, der seine Quest zum dritten Titel in Folge wie im Vorjahr mit einem zweiten Platz sowie einem Sieg begann.

Nach dem Rennen platzte der 33-Jährige sprichwörtlich vor Freude. Es dürfte auch eine gewisse Art der Erleichterung gewesen sein, schließlich ging Nojiri mit vielen Sorgen in die neue Saison. So hinterfragte er aufgrund der Gegebenheiten des neuen Autos, das eher zum Übersteuern tendiert, ob er seine Stärke aus den beiden Vorjahren noch mal zeigen könne. Angesichts des Fuji-Ergebnisses: Pustekuchen! Zugleich ging es ihm auch um die persönliche Ehre, nicht seinem Rookie-Teamkollegen nachzustehen. Nach dem Rennen erklärte er gegenüber der japanischen Presse, dass er wusste, dass Lawson schnell sein würde. Die Erfahrung, gegen einen aus dem europäischen Rennzirkus kommenden Rookie mit F1-Amibitonen zu verlieren, machte er bereits 2016. Nun stehe, so der Japaner, aber die gesamte Reputation der Super Formula auf dem Spiel: „Wenn ich dieses Jahr verliere, werden die Leute das Leistungsniveau der Super Formula in Frage stellen. Ich kann es mir also nicht erlauben zu verlieren, auch wenn das eine große Bürde ist.“

Obgleich seine Aussage verständlich ist, öffnete Nojiri damit gleichzeitig auch die Büchse der Pandora – eine Diskussion, welche die IndyCar aufgrund einer Aussage von Lewis Hamilton nach dem exzellenten Abschneiden von Fernando Alonso für seinen ersten Indianapolis 500-Start nur zugute kennt. Es zeigt gleichzeitig aber auch das Feuer, das in Tomoki Nojiris Augen brennt. Liam Lawson mag zwar der erst vierte Fahrer sein, der direkt bei seinem Debüt gewann. Tomoki Nojiri könnte aber der erst zweite Pilot nach Satoru Nakajima werden, der dreimal in Folge den Titel gewann.

 

Verlierer: Ryo Hirakawa (Impul)

WEC-Weltmeister und Le-Mans-Champion Ryo Hirakawa war in den vergangenen drei Jahren einer der Hauptprotagonisten, wenn es um die Meisterschaft in der Super Formula ging. Schwächen im Qualifying ließen ihn letztlich aber nicht nach dem Gold greifen. Und ähnlich dem letztjährigen Saisonstart begann seine 2023-Kampagne nur bedingt zufriedenstellend. Der Samstag war vielversprechend. Erneut konnte er sich zwar nur auf dem siebten Rang qualifizieren. Im Rennen kämpfte er sich aber auf den Bronzerang vor – ein Beweis dafür, dass seine Stärke in der Super Formula im Rennen liegt. Am Sonntag lief aber letztlich alles schief, was nur schieflaufen kann. Was ist geschehen? Wegen eines Software-Problems musste der 29-Jährige das Warm-Up aussetzen. Zwar konnten die Impul-Mechaniker das Problem rechtzeitig bis zum Rennen lösen. Da sich dabei aber der Schleifpunkt der Kupplung änderte, bat man einen der Offiziellen, ob man diese in der Startaufstellung mit einem kleinen Probestart in die eigene Grid-Position testen könne. Das ursprüngliche OK hatte sich allerdings als Missverständnis herausgestellt – und Hirakawa wurde im Rennen mit einer Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Bestrafe belegt.

Aus diesem Grund war er auch der einzige Fahrer, der nicht während der Safety-Car-Phase in der zehnten Runde zum Boxenstopp hereinkam. Stattdessen war er auf einer anderen Strategie unterwegs, um mit freier Fahrt so viel Boden wie möglich zu gewinnen, um wenigstens noch ein paar Meisterschaftszähler einzusacken. Tatsächlich zeigte der Toyota-Werksfahrer eine hervorragende Pace, die ihm möglicherweise ein erneuts Podiumsresultat beschert hätte. Ein nicht richtig montiertes Rad beim Boxenstopp in Runde 39 von 41 zwang ihm jedoch zur Aufgabe – ein Fauxpas, der Impul bereits beim letztjährigen Sommerlauf auf dem Fuji Speedway den Sieg kostete. Entsprechend frustriert zeigte sich Hirakawa nach dem Rennen, welches er als herben Rückschlag für seine Titelambitionen beschrieb. Tatsächlich liegt er mit noch sieben ausstehenden Läufen bereits 30 Zähler hinter Nojiri. Die einzige positive war die exzellente Renn-Pace. Sollte Impul die Fehler abstellen und Hirakawa seine Qualifying-Schwäche überwinden können, sollte er auch erneut eine tragende Rolle im Titelkampf spielen.

 

Gewinner: Kenta Yamashita (Kondo Racing)

Kenta Yamashita hatte wahrlich keinen einfachen Winter. Wegen eines schweren Unfalls bei SUPER-GT-Testfahrten in Suzuka musste er wegen einer Rückenverletzung fast einen Monat lang das Krankenbett hüten. Dadurch verpasste er die einzigen Super-Formula-Testfahrten und musste quasi in der Qualifikation ins kalte Wasser springen, um sich innerhalb von 45 Minuten an den neuen SF23-Boliden zu gewöhnen. Startplatz elf war somit eine sehr formidable Leistung. Im Rennen sollte er aber keine Kurve weit kommen, da er just im ersten Nadelöhr in eine Karambolage verwickelt wurde und enttäuscht seinen Boliden abstellen musste. Das Pech schien ihm also weiterhin an den Reifen zu kleben. Der große Befreiungsschlag folgte aber einen Tag darauf. Mit Startplatz sechs legte er im Qualifying noch mal eine Schippe zu. Und auch im Rennen demonstrierte der GT500-Champion von 2019 eine exzellente Renn-Pace – und fuhr bis auf Platz vier nach vorne. Die Zeitstrafe für Liam Lawson bedeutete am Ende den Bronzerang. Es war das erste Podiumsresultat für Yamashita seit dem Motegi-Saisonauftakt im Jahr 2020. Selbst der Helm konnte nicht seine Freudentränen auf dem Weg zurück ins Parc fermé verbergen.

In der anschließenden Pressekonferenz wurde Yamashita noch mal emotionaler. So erklärte der 27-Jährige, dass er aufgrund der vielen schlechten Resultate der letzten Jahre an seiner Fähigkeit als Super-Formua-Fahrer zweifelte. „Egal was ich die letzten drei Jahre machte, nichts hat funktioniert.“ Yamashita hatte sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. „Ich hatte einen sehr schwierigen Jahresstart wegen dem Testunfall. Viele Dinge sind auf einmal passiert. Immer wenn ich ein Rennen im Fernsehen schaute, wunderte ich mich, warum die Gewinner weinen. Nun weiß ich warum.“ Tomoki Nojiri wandte sich anschließend zu Yamashita und sprach ihm Mut zu: „Es gab eine Zeit, in der ich ebenfalls sehr stark an mir zweifelte. Die Saison, in der ich lediglich 17. in der Gesamttabelle wurde (Anmerkung des Autors: 2017), habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, aufzugeben. Lass uns weiter gemeinsam Pushen!“ Motorsport ist eben doch nicht immer nur „Ellenbogen raus“, auch wenn gewisse Leute das gerne behaupten.

 

Verlierer: Giuliano Alesi (TOM’S)

Giuliano Alesi hatte wahrlich ein Wochenende zum vergessen. Dabei sollte 2023 deutlich besser als die letztjährige Saison starten, in der er mit lediglich drei Pünktchen den vorletzten Tabellenrang belegte. Dabei ging er sehr motiviert in den Jahresauftakt. Den Showdown um das TOM’S-Cockpit gegen Ukyo Sasahara konnte er aus verschiedenen Gründen (siehe unsere Saison-Vorschau) für sich entscheiden. Dadurch wirkte er laut Teamchef Jun Yamada deutlich gelassener. Aus dem Fuji-Wochenende ging er alerdings, teils aus eigener Schuld, teils unverschuldet, mit einem weiteren Nuller heraus. Das Qualifying verlief nicht sonderlich gut. Lediglich P18 am Samstag und P19 am Sonntag. Im Samstagsrennen bewies der gebürtige Franzose aber eine starke Renn-Pace und war drauf und dran seine ersten Punkte seit dem letztjährigen Auftakt zu erzielen. Im Duell mit Nirei Fukuzumi, der ebenfalls auf Kurs für seine ersten Zählern seit seinem Wechsel zu ThreeBond Racing letztes Jahr war, blieb Alesi jedoch unachtsam – und schoss kurz vor Schluss nach einem Fahrfehler sich und Fukuzumi aus dem Rennen. Alesi nahm die Schuld auf sich und entschuldigte sich prompt noch an der Unfallstelle beim Honda-Piloten. Der Unfall in der TGR-Kurve sollte letztlich auch das Rennen entscheiden, da nicht mehr genügend Zeit war, um dieses hinter dem Safety Car noch mal anzupfeifen. Für den sichtbar frustrierten Nirei Fukuzumi hatte das Wochenende immerhin noch ein versöhnliches Ende: Einen Tag später krallte er sich auf Platz sieben doch noch die ersten Punkte.

Alesis Sonntag endete ebenfalls vorzeitig nach nur acht Umrundungen, als Rookie Kakunoshin Ohta (Dandelion) ihn ausgangs der TGR-Kurve umdrehte. Damit war der Sohn der Formel-1-Ikone auch der einzige Fahrer, der bei beiden Läufen nicht die Zielflagge sah. Für seinen Teamkollegen Ritomo Miyata verlief das Wochenende hingegen deutlich besser. Zwar verpasste er in den jeweiligen Rennen aufgrund von Performance-Problemen das Podium. Beide Male qualifizierte er sich jedoch auf Platz zwei in der ersten Startreihe.

 

Gewinner: TGM Grand Prix

Bereits in unserer Saisonvorschau haben wir ausführlich über die Hintergründe der umbenannten und neu aufgestellten Team Goh-Mannschaft erklärt. Direkt beim Jahresauftakt demonstrierte die Crew auch ihr Potential, wenngleich die Ergebnisse das nicht zwingend widerspiegeln. Star der Show war dabei der ehemalige Nakajima-Racing-Pilot Toshiki Oyu, der sich fürs erste Rennen auf dem vierten Platz qualifizierte und letztlich auf dem siebten Rang die ersten Punkte für das Team einheimste. Am Sonntag legte der JAF Grand Prix-Sieger von 2020 noch mal eine Schippe drauf: Von Platz drei aus startend, krallte er sich sofort den Silberrang von Ritomo Miyata und übernahm nach einem rundenlangen Duell gar kurzzeitig die Führung von Tomoki Nojiri.

Einzig ein minimal langsamer Boxenstopp während der Safety-Car-Phase ließ ihn diesen wieder verlieren. Oyu übte aber direkt zum Restart aber erneut Druck auf den zweifachen Champion aus – übertrieb es dabei jedoch. In der TGR-Kurve verbremste er sich nicht nur, sondern holte sich auch noch einen unangenehmen Bremsplatten. Anstatt nach vorne ging es rückwärts. Die dadurch entstandenen Handling-Probleme wurden gar so unangenehm, dass er ein zweites Mal zum Service hereinkommen musste. Das Ergebnis: Ein abgeschlagener 20. Platz. Dennoch: Oyu und TGM Grand Prix haben ihr Potential bewiesen. Sollten sie dies auch auf den kommenden Strecken umsetzen, können sich die Fans schon mal auf eine Wiederholung des spektakulären Duells um die Führung freuen.

Doch nicht nur Oyu überzeugte. Auch Cem Bölükbasi, der erste türkische Fahrer in der Serie, konnte direkt bei seinem Debüt punkten. Hierfür machte der 25-Jährige am Samstag ganze zwölf Plätze gut, um auf dem achten Rang abgewunken zu werden. Entsprechend glücklich zeigte sich der letztjährige Teilzeit-Formel-2-Fahrer, dessen letztes Punkteresultat seiner noch sehr jungen Formel-Karriere seit 2019 auf seinen Sieg in Barcelona beim Euroformula Open Championship-Saisonfinale 2021 datiert. Am Sonntag musste sich Bölükbasi hingegen lediglich mit dem 17. Platz begnügen. Als Grund wurden Getriebeprobleme sowie Untersteuern nach Setup-Anpassungen genannt.

Weiter geht’s mit der Super Formula bereits an diesem Wochenende auf dem Suzuka Circuit. Die Startzeiten sind dabei sehr Europa-freundlich: Die Qualifikation findet am Samstag ab 8:55 Uhr statt. Der Rennstart am Sonntag ist für 8:45 Uhr angesetzt. Insgesamt stehen 31 Runden auf dem Programm. Sowohl Qualifikation wie auch das Rennen werden auf der offiziellen Plattform SFgo sowie Motorsport TV (beide zahlungspflichtig) übertragen.

Copyright Photos: Japan Race Promotion (JRP)

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