Die GT World Challenge zeigt den boomenden GT3-Sport am besten auf. Das Starterfeld platzt im Endurance- und im Sprint-Cup aus allen Nähten und diverse Teams werden mit einem üppigen Fuhrpark aufschlagen. Grund genug die Rennserie für die kommende Saison im Blog zu thematisieren.
Die SRO-Plattform darf zweifelsohne als der große Gewinner der Umwälzungen des deutschen Motorsports rund um den ADAC und die DTM bezeichnet werden. Nach den ersten Meldungen, dass das GT Masters als reine GT3-Serie zu Ende gehen würde und sich in eine neugeschaffene DTM Endurance mit LMP3 Fahrzeugen an der Spitze eingliedern muss, was dann schnell wieder verworfen wurde, haben viele Teams wohl sehr schnell das Einschreibeportal der SRO aufgesucht, um die Plattform zu wechseln. Zwar wird das GT Masters wohl auch in diesem Jahr ein ordentliches Feld zustande bekommen, aber nur mithilfe einiger DTM-Teams, die die Serie als weiteres Programm mitnehmen, da die meisten Wochenenden ja nun im Rahmenprogramm der DTM stattfinden und die eigenen GT Masters Wochenenden entfernt wurden.
Neu ist innerhalb des GTWC-Gefüges, dass der Sprint Cup mit je zwei 60-minütigen Rennen so groß angenommen wird und hier ca. 40 Autos gemeldet sind. Dazu aber mehr in der Saisonvorschau auf den Sprint-Cup, der Mitte Mai in Brands Hatch starten wird. Hier soll es rein um den Endurance Cup gehen.
Eine der Stärken der SRO-Plattform ist vor allem das Thema Planbarkeit und Verlässlichkeit für die Teams. So finden auch dieses Jahr fünf Endurance- und fünf Sprint-Wochenenden statt. Im Endurance-Cup gab es im Vergleich zum Vorjahr nur drei prägende Änderungen: Die 24 Stunden von Spa mussten auf einen ungewohnten Termin Anfang Juli gelegt werden, da die Formel 1 ungeachtet der 24 Stunden-Tradition ihren Termin auf Ende Juli gelegt hat und man damit den Kürzeren ziehen musste. Dazu wechselt der Deutschland-Auftritt von Hockenheim wieder zurück zum Nürburgring, wo mittlerweile traditionell die GTWC gastiert, wohingegen Hockenheim ein Sprint-Wochenende erhält. Und der Auftakt wechselt von Imola nach nur einem Jahr wieder zurück nach Monza, wo die Saison viele Jahre im April begann. In Paul Ricard wird erneut das abendliche Rennen über sechs Stunden als Generalprobe für Spa über die Bühne gehen, während das Saisonfinale erneut in Barcelona stattfinden wird. Aus Kreisen der Teams hört man immer wieder Lob, dass ihnen zugehört wird und dass die SRO sich das Motto „Der Kunde ist König“ seit vielen Jahren auf die Fahnen schreibt, was die Starterzahlen erklärt.
Am grundlegenden Format hat sich im Endurance-Cup nichts geändert. Die Autos müssen weiterhin mit drei Fahrern genannt werden. Werfen wir mal einen Blick auf das Starterfeld und die Formatänderungen mit fast 60 Autos. Für die 24 Stunden von Spa werden sogar über 70 Wagen erwartet.
Klasseneinteilungen
Die verschiedenen Formate nach Fahrereinstufungen sind durchaus eine Wissenschaft für sich. Obwohl alle Wagen nach internationalem GT3 Reglement aufgebaut sind, erzeugt man damit eine Art „Multiclass-Racing“. Nachdem man letztes Jahr vier Klassen hatte, kommt man dieses Jahr sogar mit fünf Klasseneinstufungen daher, mit dem Pro Cup, Gold Cup, Silver Cup, Bronze Cup und Pro-Am Cup.
Unverändert sind in diesem Jahr der Pro-Cup, in dem ein Team auch drei Platin Fahrer einsetzen darf und der Silber-Cup, der ausschließlich aus Silber-eingestuften Fahrern bestehen darf. Eine neue Regel gibt es im Gold-Cup, wo ab diesem Jahr für die regulären Endurance Rennen außerhalb der 24 Stunden von Spa maximal zwei Gold-eingestufte Fahrer eingesetzt werden dürfen. Der verbliebende Fahrer muss die Kategorie Silber haben. Die größte Diskrepanz der Fahrerqualitäten wird es weiterhin im Pro-Am-Cup geben, wo sich immer ein Platin-Fahrer den Wagen mit zwei Bronze-Piloten teilen muss. Neu dabei, bzw. zurück ist der Bronze-Cup, der sich mit dem größten Anteil im Starterfeld präsentiert. Hier darf man fleißig durchmischen und kann als bestmögliche Variante Platin-Silber-Bronze aufstellen, was es für die Teams ziemlich lukrativ macht, da man die Fahrer sehr variabel aufstellen kann. Obendrein gibt es für die Meister-Crew dieses Cups einen Le Mans Startplatz für 2024, was durch die Einführung der GT3 Klasse ab 2024 in der WEC zu Stande kommt. Bekanntlich dürften in den kommenden Jahren die Le Mans-Startplätze umkämpfter denn je werden, was es umso lukrativer für die Teams macht.
Das Feld staffelt sich nach Klassen wie folgt: Pro: 17, Bronze: 17, Silber: 9, Gold: 7, Pro-Am: 5. Die Verteilung zeigt, dass die Teams verständlicherweise die Kategorien bevorzugen, bei denen sie die größten Auswahlmöglichkeiten an Fahrern haben. Einmal mehr wird das Konzept der Serie deutlich, welches Promoter Stephané Ratel schon immer verfolgt hat: Man bekommt Starterfelder mit Bronze-Piloten und vor allem Gentleman-Drivern gut gefüllt. Für die Gesamtsiege kommen letztlich 17 Besatzungen in Frage. Bei den regulären Endurance Rennen sind immer drei Piloten vorgesehen, bei den 24 Stunden von Spa dürfen es je nach Klasse auch vier Piloten sein. Hierzu dann aber mehr, wenn Anfang Juli die 24 Stunden stattfinden.
Nun werfen wir einen Blick auf das Starterfeld nach Herstellern sortiert. Da es den Rahmen sonst zu sehr sprengen würde, werde ich hauptsächlich auf die Pro-Besatzungen der Hersteller eingehen und lediglich auf die interessantesten Personalien der weiteren Klassen.
Mercedes
Fangen wir an mit dem Gesamtmeister des letzten Jahres, sowohl in der kumulierten Wertung des Endurance- und Sprint-Cups, sowie der eigenen Endurance Wertung. Die Akkodis ASP-Mannschaft konnte mit Raffaele Marciello die Gesamtwertung gewinnen und mit der Besatzung Gounon/Juncadella/Marciello den Endurance-Cup.
Für den Start in die Saison sind zehn AMG eingeschrieben. Die interessantesten Fahrzeuge für die Gesamtwertung sind die beiden Wagen vom Akkodis ASP. In der #87 sitzen Thomas Drouet/Maxi Götz/Lorenzo Ferrari, in der #88 fahren weiterhin Marciello und Gounon, die jedoch dieses Jahr vom Russen Timur Boguslavskiy verstärkt werden, der letztes Jahr Teamkollege von Marciello in den Sprintrennen war. Ein weiteres Pro-Fahrzeug wird von Getspeed unter der Bezeichnung „Mercedes-AMG Team AlManar“ eingesetzt mit der wohl besten Besatzung Engel/Schiller/Stolz. Getspeed setzt darüber hinaus zwei weitere Fahrzeuge im Gold- und Silber-Cup ein. Dazu kommen zwei Wagen von Winward Racing im Gold-Cup, wo man bei der #157 mit Marius Zug und David Schumacher auf DTM-Prominenz setzt. Zug war letztes Jahr noch in Audi-Diensten für Attempto in der DTM unterwegs, während Schumacher in sein zweites Jahr als GT3-Pilot geht. Nach einer schwierigen Rookie-Saison in der DTM darf er sich nun zusätzlich auf der Langstrecke beweisen.
Hinzu kommt noch ein Wagen von Haupt-Racing im Bronze Cup, wo man u.a. auf Arjun Maini setzen wird sowie ein Fahrzeug von Madpanda Racing im Silber-Cup und ein Bronze-Fahrzeug vom bisher international unbekannten Theeba-Motorsport Team.
Audi
Auch wenn bei den Ingolstädtern der GT-Sport Jahr für Jahr mehr auf Sparflamme betrieben wird, verkauft man immer noch hohe Stückzahlen und bildet mit elf Wagen den Klassenprimus der Rennserie, zumindest zahlenmäßig. Jedoch musste man den Abgang von WRT zu BMW verkraften, die letztes Jahr den Sprint-Cup gewannen und Audi-intern die klare Speerspitze der Rennserie bildeten. Neben WRT musste man innerhalb der GTWC auch den Weggang von Car Collection verkraften.
Im Pro-Cup wird es drei R8 LMS Evo II geben. Neu im GT3-Sport ist die TCR-Erfahrene Comtoyou-Mannschaft aus Belgien, die sich sofort drei R8 gegönnt hat. Im Pro-Cup setzt man in der #11 auf Vervisch/Haase/Magnus, die dieses Jahr allesamt in der NLS schon fleißig ins Fahren gekommen sind. Dazu setzt die Mannschaft einen Wagen im Silber- sowie im Gold-Cup ein.
Die erfahrenste Audi-Mannschaft ist nach dem Weggang von WRT nun die französische Sainteloc-Mannschaft, die schon seit den Anfängen der Blancpain-Serie dabei sind. Das Pro-Auto wird die #25 mit Niederhauser/Mies/Gachet sein. Hinzu kommt ein Silber-Fahrzeug mit u.a. dem GT4 European-Champion Erwan Bastard.
Drei weitere Wagen setzt Attempto-Racing aus Hannover ein. Das Pro-Fahrzeug ist wie in der DTM unter „Tresor Orange“ genannt mit der #40 und der Besatzung Drudi/Feller/Marschall. Zwei weitere Wagen setzt die Mannschaft von Arkin Aka im Bronze-Cup und Silber-Cup ein.
Weitere Teams sind Boutson VDS mit zwei Wagen im Gold- und Silber-Cup, die u.a. den amtierenden Trophy-Andros-Champion Aurelién Panis am Steuer haben sowie das bislang eher unbekannte CSA-Racing Team im Bronze-Cup.
Porsche
Alle Teams wurden inzwischen mit der neuen 992-Version des 911 GT3 beliefert, womit Porsche neben Ferrari als einer von zwei Herstellern ein neues Modell für 2023 auf den Markt gebracht hat. Es finden sich im Pro-Cup allerdings nur zwei gesamtsiegfähige Autos.
Neu ist die Kooperation zwischen der italienischen Dinamic Motorsport Mannschaft und Huber-Racing, die man bislang nur aus den Porsche Markenpokalen kannte, was sich nun in der Bezeichnung Dinamic GT Huber niederschlägt. Die Mannschaft setzt gleich im ersten Jahr der Zusammenarbeit drei Wagen im Pro-, Silber- und Bronze-Cup ein. Im Pro-Wagen mit der #54 sitzen Engelhart, Güven und Sven Müller.
Interessant dürfte auch der Einsatz von Rutronik-Racing werden, die nach einem Jahr mit separaten Audi-Einsätzen im GT Masters und Porsche-Einsätzen auf der Langstrecke nun komplett auf Produkte der Firma Porsche vertrauen. Man setzt neben der GTWC auch auf ein Nürburgring-Programm innerhalb der NLS und dem 24 Stunden Rennen. In der #96 setzt man das Trio Preining/Heinrich/Olsen ein. Heinrich ist als Carrera-Cup-Meister von 2022 neu im Werksfahrer-Pool von Porsche.
Ein sehr starkes Aufgebot hat man von Porsche im Bronze-Cup, bei denen mit CLRT, Parker-Racing und vor allem Herberth Motorsport mit Bohn/Alfred Renauer/Robert Renauer gute Kandidaten für den begehrten Le Mans-Startplatz dabei sind. Hinzu kommt ein neues Team mit Pure Rxcing aus Litauen, bei denen Herberth und Manthey den Einsatz unterstützen. Ein durchaus interessantes Projekt, auf das es zu achten gilt. Andere aus der Serie bekannte Teams wie GPX oder Manthey sind nicht am Start.
Neu im Porsche-Aufgebot ist das Team Car Collection, die sich augenscheinlich als eines der weiteren Teams auf die Zukunft vorbereiten, wenn Audi sich in den kommenden Jahren evtl. aus dem GT-Sport zurückziehen wird. Die Mannschaft von Peter Schmidt setzt einen 911 im Pro-Am-Cup ein.
BMW
Die Bajuwaren waren in den letzten Jahren in der GTWC oft unterrepräsentiert. Teilweise fuhr im Sprint-Cup kein einziger BMW mit! Das wird sich nun drastisch ändern, da man mit WRT das wohl erfolgreichste Team der letzten 15 Jahre im GT3-Sport für sich gewinnen konnte. Für die Mannschaft aus Belgien ist es ein Übergangsjahr, da man sich selbstverständlich ab 2024 auf das LMDh-Projekt mit BMW in der WEC konzentrieren wird, aber WRT wäre nicht WRT, wenn man nicht den GT-Sport weiterhin hochhält.
Bereits im Debütjahr mit BMW setzt die Mannschaft von Vincent Voss mal eben drei M4 ein, womit man wieder mal das Team ist mit den meisten eingesetzten Autos in der Serie. Ein Wagen wird im Pro-Cup eingesetzt, einer im Gold und einer im Bronze-Cup. Im Pro-Cup werden die #32 mit Weerts/Dries Vanthoor/Sheldon van der Linde eingesetzt und die #46 mit Rossi/Martin/Farfus. Weerts und Vanthoor konnte man als siegreiches Duo der Sprint-Wertung des letzten Jahres trotz des Markenwechsels halten. Bei Rossi darf man gespannt sein, ob er noch näher an die hochklassigen Teamkollegen rankommt. Letztes Jahr war zu sehen, dass er im Endurance-Cup auf Anhieb vorne dabei war und er in der Sprint-Variante seine Anlaufprobleme hatte. Im Gold-Cup-Fahrzeug setzt man Niklas Krütten ein, der bei Schubert im ADAC GT Masters schon seine Qualitäten zeigen konnte.
Hinzu kommen zwei Wagen von Rowe Racing, die sich nach einem kurzen DTM-Ausflug 2021 nun seit dem letzten Jahr wieder voll auf die Langstrecke in der NLS und der GTWC konzentrieren. Man hat erneut mit der #98 eine typische Rowe-Startnummer übernommen und setzt dort das Trio Eng/Wittmann/Yelloly ein. Die Mannschaft konnte bereits am Nürburgring den zweiten Lauf zur NLS gewinnen. Dazu setzt man das allseits bekannte BMW-Junior Team mit Harper/Verhagen/Hesse in der #998 ein. Das Junior Team ist nun im vierten und damit vorerst letzten geplanten Jahr zusammen. Man darf gespannt sein, wer von den Junioren in den Werkskader aufsteigt und wer evtl. die Marke wechseln muss.
Das BMW Italia Ceccato Racing Team rund im Roberto Ravaglia setzt außerdem einen M4 im Pro-Am Cup ein. Die Mannschaft hatte letztes Jahr erfolgreich mit Timo Glock und Jens Klingmann die Italian GT bestritten und wagt sich nun auf die internationale Bühne.
Auch Walkenhorst Motorsport ist dieses Jahr am Start, setzt aber lediglich einen M4 im Bronze-Cup ein. Ansonsten konzentriert man sich auf das umfangreiche Nordschleifen-Programm sowie auf den Einsatz mit einem Ferrari 488 GTE bei den 24 Stunden von Le Mans.
Lamborghini
Kommen wir nun zu den italienischen Herstellern. Das Einsatzteam für das LMDh-Projekt von Lamborghini wird bekanntlich Iron Lynx sein. Die finanziell potente Mannschaft setzt bereits im ersten Jahr drei Huracan GT3 Evo2 im Pro-, Gold- und Bronze-Cup ein. Beim Pro-Fahrzeug setzt man auf drei Werksfahrer mit Caldarelli/Bortolotti/Pepper. Das Fahrzeug im Gold-Cup steuert u.a. Rolf Ineichen, der die letzten Jahre hauptsächlich für Grasser in verschiedenen Meisterschaften fuhr. Das Bronze-Fahrzeug läuft unter der Nennung „Iron Dames“ und beinhaltet das allseits bekannte WEC-Trio Bovy/Gatting/Frey. Etwas überrascht darf man schon sein, dass Sarah Bovy immer noch als Bronze-Fahrerin nach ihren guten Qualifikationsleistungen in der WEC eingestuft wird. Es wäre daher nicht überraschend, wenn die schnelle Damen-Besatzung um Klassensiege im Bronze-Cup fahren wird. Allerdings wird man sich umstellen müssen, da man in der WEC übergangsweise auf einen Porsche 911 RSR GTE setzt, weil es keine GTE-Version des Lamborghini Huracan gibt. Daher wird interessant sein, wie die Besatzung den schnellen Umstieg hinbekommen wird.
Einen weiteren Pro-Wagen setzt das noch recht neue K-Pax Racing Team ein. Auch hier sind mit Mapelli/Perera/Mitchell zwei Werksfahrer genannt.
Wieder zurück ist das Team GRT-Grasser Racing, nachdem sich die Österreicher letztes Jahr mit vier Wagen vollends auf die DTM konzentriert haben. Dieses Jahr setzt man im Endurance-Cup zwei Wagen im Silber-Cup ein. Das zeigt: War die Mannschaft von Gottfried Grasser noch bis vor zwei Jahren das Lamborghini Team schlecht hin mit Werksfahrern in diversen Klassen, scheint man nun lediglich die zweite oder gar dritte Geige in der Lamborghini-Rangordnung zu sein. Bekanntester Name ist innerhalb der beiden Besatzungen Clemens Schmid, den man auch in der DTM weiter genannt hat.
Hinzu kommt noch je ein Wagen vom eher unbekannten Team AGS-Events im Bronze-Cup und dem britischen Team Barwell-Motorsport im Pro-Am-Cup.
Ferrari
Der Hersteller aus Maranello hat natürlich die Selbstverpflichtung beim Auftakt in Monza gut auszusehen. Bislang sind allerdings die Auslieferungen des stark gefragten neuen 296 GT3 von Lieferproblemen und Engpässen in der Ersatzteilversorgung geprägt. Unter anderem ist daran bereits der Einsatz von Octance 126 am Nürburgring in den ersten NLS-Rennen und dem 24 Stunden Rennen gescheitert. Lediglich vier Fahrzeuge sind für den Auftakt des Endurance-Cups genannt. Dies erscheint recht wenig, wenn man an die große Nachfrage von deutschen Teams wie Frikadelli oder Racing One in der NLS denkt. Emil-Frey-Racing wird zwei Ferrari im Sprint-Cup einsetzen.
Insgesamt drei Wagen wird AF-Corse einsetzen, davon zwei im Pro-Cup. In der #51 ist hier neben Niklas Nielsen und Alessio Rovera Robert Shwartzman genannt, der nach längerer Zeit mal wieder zu Renneinsätzen kommen wird, nachdem der Formel 1-Traum ausgeträumt zu sein scheint. Dazu setzt man in der #71 auf die italienische Nationalmannschaft mit Fuoco/Rigon/Pier Guidi. Mit Fouco, Nielsen und Pier Guidi setzt man also auf drei LMH-Piloten aus der WEC. Die #52 im Bronze-Cup wird übrigens noch ein betagter 488 GT3 sein.
Hinzu kommt noch ein Fahrzeug von ST Racing with Rinaldi im Pro-Am-Cup. Die Mannschaft von Samantha Tan hatte letztes Jahr bei den 24 Stunden von Spa einen BMW M4 eingesetzt und spannt nun mit der Mannschaft vom Eifelaner Michele Rinaldi zusammen. Tan ist dort u.a. als Fahrerin genannt. Auch diese Mannschaft setzt zumindest vorerst einen alten 488 ein.
McLaren
Ein fester Bestandteil in der GTWC, bzw. vormals Blancpain-Serie war immer McLaren. Auch wenn die Briten zu Beginn der GT3-Ära die Komplexität des Kundensports etwas unterschätzten und wenige Stückzahlen verkauft wurden, konnte man sich immer mit wenigen Stückzahlen gut in den Serien halten. Man erinnere sich an den Endurance-Cup-Titel im Jahr 2014 mit Garage 59, als Shane van Gisbergen in Sandown weilte und die Kollegen den Titel am Nürburgring nach Hause fuhren! Für mich bis heute eine der legendärsten Meisterschaften des modernen Motorsports!
Das besagte Garage 59-Team sorgt dieses Jahr im Endurance-Cup für die einzige Pro-Besatzung mit dem Trio Benjamin Goethe/Nicolaj Kjaergaard/Marvin Kirchhöfer. Zweifelsohne ein Trio, was man im Pro-Cup als Außenseiter bezeichnen darf. Dazu setzt die Mannschaft noch ein Bronze-Fahrzeug ein.
Hinzu kommt noch das britische Optimum Motorsport Team im Gold-Cup und Sky Tempesta Racing mit u.a. Eddie Cheever III., die nun im dritten Jahr nach Ferrari und Mercedes den dritten verschiedenen Hersteller einsetzen.
Aston Martin
Viel tut sich bei Aston Martin seit Beginn des im Moment erfolgreichen Formel 1-Projekts nicht mehr im internationalen GT-Sport. Die Bullit Racing Mannschaft setzt den einzigen Aston Martin Vantage im Silber-Cup ein. Selbst Teams aus GB haben dieses Jahr nicht den Weg in die internationale Serie gefunden. Umso erfolgreicher läuft jedoch das GT4-Projekt, bei denen einige Teams wie Dörr Motorsport die Vantage-Modelle zuletzt eingesetzt haben.
Insgesamt fällt auf, dass sich die Markenvielfalt im GT3-Sport trotz steigenden Starterzahlen immer stärker in Grenzen hält. GT3-Hersteller wie Lexus, Bentley oder Honda findet man dieses Jahr im Endurance-Cup nicht. Immerhin wird es ein Honda-Team im Sprint-Cup geben. Zur Wahrheit gehört auch, dass es schon seit einigen Jahren keinen neuen GT3-Hersteller mehr gibt, der hohe Stückzahlen global verkauft bekommt. Toyota plant bekanntlich ein neues Projekt ab 2024. Jedoch sind auch hier eher kleinere Stückzahlen zu erwarten. Man darf gespannt sein, was passiert, wenn sich Audi in wenigen Jahren von der GT3-Plattform zurückziehen sollte und wie die bestehenden Teams dann reagieren werden. Der Markt scheint im Moment gesättigter denn je zu sein.
TV- und Stream-Übertragung
Nachdem die Serie bis 2021 teilweise nur ein Nischendasein mit englischsprachigen Streams führte, hat man die Situation ab 2022 deutlich verbessert. Auch in diesem Jahr werden alle Sessions mit deutschem Kommentar auf dem YouTube Kanal „GT World“ übertragen. Hinzu kommt, dass die Rennen mit englischem Kommentar auch in diesem Jahr bei Sky Deutschland laufen werden, bevorzugt auf Sky Sport F1.
Im Blog sind für dieses Jahr zu allen Wochenenden Analysen der Rennwochenenden geplant, sowohl zum Sprint- als auch zum Endurance-Cup. Wie immer ist für Rückfragen und Anmerkungen die Kommentarfunktion offen!
Bildquellen:
gt-world-challenge-europe.com (https://www.gt-world-challenge-europe.com/gallery_meeting?filter_season_id=23&filter_meeting_id=198&filter_race_id=&filter_text=)
Aston Martin Bild: Bullit Racing auf Twitter (https://twitter.com/Bullitt_Racing/status/1646908985855860736/photo/3)