Weil es auf der letzten Runde in Talledega kracht, gewinnt Kyle Busch das Rennen. Mit nur drei Führungsrunden.
Wenn die NASCAR Cup Series in Talladega gastiert, ist Spannung eigentlich garantiert. So auch in diesem Jahr. Nach zweifacher Overtime reichten Kyle Busch drei Führungsrunden zum Sieg – auch weil es auf der letzten Runde noch einmal krachte.
Und das ausgerechnet ganz vorne im Feld. Dort kamen sich nämlich Bubba Wallace und Ryan Blaney ins Gehege. Busch konnte dem Big One ausweichen und fuhr unter Gelb zum Sieg. Der Penske-Pilot Blaney rettete Rang zwei ins Ziel. Die Stage-Siege holten sich Chase Elliott und Aric Almirola.
Die letzte Runde war dabei der Höhepunkt einer chaotischen Schlussphase auf dem Talladea Superspeedway. In den letzten 50 Runden krachte es gleich mehrfach, was für den Großteil der acht Cautions sorgte.
Harrison Burton war gleich in zwei der Vorfälle verwickelt. Zunächst schob ihm sein Hintermann Noah Gragson etwas zu sehr an und schickte den Ford-Piloten in einen Dreher. Anders als Austin Dillon und Zane Smith, die sich in der Folge drehten, konnte der Pilot der Wood Brothers aber weiterfahren.
Harrison Burton goes around at the front of the field with help from Noah Gragson! Multiple cars involved. https://t.co/yABFDbLQi6 pic.twitter.com/ZgRTcmZ8WQ
— FOX: NASCAR (@NASCARONFOX) April 23, 2023
Fünf Runden vor Schluss knallte es dann noch einmal. Dieses Mal war es Corey Lajoie, der Joey Logano drehte. Neben William Byron, Ricky Stenhouse und Daniel Suarez war auch Burton erneut verwickelt. Doch es hieß Mund abwischen und weiter geht’s, denn nun stand die Verlängerung auf dem Plan.
Einige Fahrer nutzten die Chance für einen kurzen Tankstopp. Andere Piloten – darunter Ty Gibbs – zockten und kamen nicht rein. Ein Fehler, wie sich zeigen sollte: Der Sprit reichte nämlich nicht bis ins Ziel. Geschweige denn bis zur nächsten Caution, denn der erste Overtime-Versuch ging prompt schief.
Nach dem Restart quetschte sich Ross Chastian zwischen Gragson und Almirola. Zwar bietet Talladega viel Platz, doch nicht für dieses Manöver. So fand sich Gregson in der Mauer wieder. Und auch Kyle Larson und Ryan Preece kollidieren und sahen die Zielflagge nicht mehr. Im zweiten Versuch klappte es dann besser. Zumindest bis zur weißen Flagge und der Kollision von Wallace und Blaney.
Vorschau Dover
Der nächste Stopp für den NASCAR-Tross ist der Dover International Speedway, der mit einer Länge von nur einer Meile deutlich kürzer ist als der Talladega Superspeedway. Das 1966 eröffnete Oval wird aufgrund der starken Beanspruchung der Autos auch „The Monster Mile“ genannt. Das Maskottchen der Strecke, Miles das Monster, begrüßt die Zuschauer bereits am Eingang der Strecke. In seiner Hand hält er stets ein Auto.
Das Oval im US-Bundesstaat Delaware weist einige Besonderheiten auf. So zählt es zu den wenigen Strecken, die noch aus Beton bestehen. Der Apron hingegen ist asphaltiert und bei kleineren Ovalen eine Besonderheit. Die Kurven weisen eine Überhöhung von 24°, die Graden eine Überhöhung von 9° auf. Aufgrund dieser Überhöhung landen verunfallte Boliden in der Regel auf diesem Apron, weswegen Dover auch als „selfcleaning racetrack“ gilt.
Die meisten Siege beim Frühjahrsrennen gehen auf das Konto von Jimmie Johnson. Insgesamt sechsmal schaffte es der ehemalige Hendrick-Pilot in die Victory Lane. Die besten aktiven Piloten sind Kyle Busch und Martin Truex. Beide sahen dort zweimal als erster die karierte Flagge.
Das erfolgreichste Team in Dover ist Hendrick Motorsports mit zwölf Erfolgen, Joe Gibbs Racing sicherte sich siebenmal den Sieg in Dover. Die Wood Brothers und Roush Fenway Racing holten je vier Siege. Den Mannschaften von Penske und Richard Childress Racing gelangen zwei Besuche in der Victory Lane. Bei den Herstellern hat ebenfalls Chevrolet mit 21 Siegen die Nase vorne, gefolgt von Ford mit 13 Erfolgen. Ein Toyota war bisher dreimal in Dover erfolgreich.
Bilder: NASCAR/Getty Images (James Gilbert)