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Formel Eins: Vorschau GP von Aserbaidschan 2023

von DonDahlmann
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Nach einer langen Pause geht die Saison der Formel Eins richtig los. In den nächsten sechs Rennen bis Mitte Juni kann sich die WM schon entscheiden.

Das Rennen in Aserbaidschan hat in den vergangenen Jahren immer wieder für viel Unterhaltung gesorgt. Dieses Jahr wird das, nach dem eher zähen Auftakt, hoffentlich auch der Fall sein. Vielleicht wird es auch vorn enger, denn die Teams dürften allesamt große Updates mitgebracht haben. Wobei einige (Mercedes) ihre Updates auf Imola geschoben haben. Aber Aston, Alpine und McLaren haben schon angekündigt, dass sie neue Teile in Aserbaidschan haben werden. Alpine postete diese Woche auch ein Foto von Ocon in einem offensichtlich neuen Monocoque, was eventuell darauf schließen lässt, dass die Umbauarbeiten bei Alpine größer ausfallen werden.

Aber vor allem McLaren wird auf das neue Update hoffen, das noch aus der Feder von James Key stammt. Bisher ist das Team weit weg von selbst gestellten Zielen, hofft aber, dass sich das Blatt wenden wird. Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann wird McLaren die Saison vermutlich schon im Mai abschreiben können.

Die Situation an der Spitze ist dagegen entspannt. Red Bull wird auch weiterhin kaum zu schlagen sein. Allerdings hatte der Aston Martin einen guten Topspeed und da Baku ja nicht gerade wenig Geraden hat, könnten sie zumindest an den Red Bull dran bleiben. Auch ist es möglich, dass Aston mit einem Update den Abstand nach vorn noch mal etwas verringern kann. Das wäre wünschenswert, denn sonst sieht das nach einem Durchmarsch von Red Bull aus.

Ferrari habe ich in diesem Jahr schon mehr oder weniger abgeschrieben. Die Unfähigkeit das Auto aus dem letzten Jahr signifikant zu verbessern ist kein gutes Zeichen. Die Schwächen des Autos hat man eher verstärkt, die Stärken aber nicht weiter ausgebaut. Das Resultat ist dann eben, dass Aston Martin plötzlich besser aussieht. Das heißt nicht, dass Ferrari das Steuer nicht rumreißen könnte, aber der Eindruck bleibt, dass Frederic Vasseur sehr viel Arbeit vor sich hat. Vielleicht sollte er sein WEC-Team um Rat fragen.

Interessant ist, was sich bei den kleinen Teams tut. Vor allem die Meldung, dass Franz Tost am Ende der Saison Alpha Tauri verlässt, kam überraschend. Mit 67 Jahren hat er zwar die Rentengrenze erreicht, aber die gilt ja nicht für die Managementposten in der F1. Dennoch scheint man bei Red Bull der Meinung zu sein, dass ein radikaler Umbau vonnöten ist. Laurent Mekies, lange bei Ferrari Renndirektor und stellvertretender Teamchef wird von Tost übernehmen.

Zusätzlich hat man sich Peter Bayer geschnappt, der lange FIA Generalsekretär war. Das ist eine weitere Überraschung, aber offenbar will man Alpha Tauri auf ein höheres Niveau schieben. Das Team stagnierte in den vergangenen Jahren, auch wenn 2021 noch ein sechster Platz in der Team-WM erreicht werden konnte. Mit Mekies will man vor allem die internen Strukturen neu aufsetzen. Tost soll als Berater beim Team bleiben. Interessant ist der Umbau, weil man bisher davon ausging, dass Red Bull das Schwesterteam verkaufen wollte. Offenbar hat man sich anders entschieden und plant nun Alpha Tauri ins vordere Mittelfeld zu bekommen.

Ein Auge sollte man Wochenende auf die Williams haben. Das Auto war in allen bisherigen Rennen auf den Geraden extrem schnell. Da die Schwächen des Chassis in den mittel schnellen Abschnitten in Baku nicht zum Tragen kommen, könnte man Alex Albon ziemlich weit vorn sehen.

Neues Sprintformat

Baku ist auch das erste Wochenende in diesem Jahr, in dem wir ein Sprintrennen sehen. Die FIA hat das Format deutlich verändert. Das Sprintrennen ist jetzt ein Event für sich, ohne Einfluss auf das Rennen am Sonntag. Die Quali für das Rennen am Sonntag findet am Freitag statt, die Quali für den Sprint am Samstag. Das Format: 12 Minuten in Q3, 10 in Q2 und 8 in Q3. Soft sind vorgeschrieben für Q3. Im Rennen wird das DRS schon nach einer Runde freigegeben. Man erhofft sich natürlich mehr Action auf der Strecke. Punkte gibt es natürlich auch. Die Zuschauer bekommen also zwei Rennen pro Wochenende, was keine schlechte Idee ist. Auch, dass das Sprintrennen keinen Einfluss auf die Startaufstellung am Sonntag hat, ist vermutlich der bessere Weg. Es hat dem Sprintrennen nicht gutgetan, dass alle vorsichtig unterwegs waren.

Strategie:

C3, C4 und C5 wurden nach Baku geliefert. Da die Strecke nicht sonderlich hart zu den Reifen ist, dürften die Medium im Zentrum des Interesses stehen. Der Zeitverlust an der Box ist erheblich, daher wird man zwei Stopps vermeiden wollen. Ob die Medium ausreichen, um die Hälfte der Distanz zurückzulegen, wird man allerdings sehen müssen. Mit ungefähr 25 Grad ist es am Wochenende allerdings nicht so heiß, wie in den letzten Jahren, als das Rennen ja im Juli stattfand. Allerdings werden vor allem die Hinterreifen in Baku belastet.

Safety Cars sind eigentlich die Regel in Baku. Irgendjemand wird sicherlich in der Wand hängen bleiben und so eine Unterbrechung auslösen. Das kann das Rennen natürlich deutlich verändern und kurzfristige Änderungen an der Strategie auslösen.

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