Wetterbedingt musste das Cup-Rennen auf der Dover Motor Speedway von Sonntag auf Montag verlegt werden. Den Sieg sicherte sich Martin Truex.
Petrus war am vergangenen Wochenende wahrlich kein Freund der NASCAR. Am Sonntag öffneten sich die Schleusen über dem Dover Motor Speedway so sehr, dass das Rennen frühzeitig auf Montag verschoben wurde. Trotz wolkenverhangenen Himmels ging das Rennen mit einem Tag Verspätung über die Runden. Am Ende gab es mit Martin Truex dann aber einen strahlenden Sieger.
Für den Toyota-Piloten war es der erste Saisonsieg in einem Punkterennen. Ein besseres Drehbuch hätte es kaum geben können, denn in Dover gewann sein jüngerer Bruder Ryan Truex am Samstag in der Xfintiy-Series sein erstes NASCAR-Rennen überhaupt.
„Das fühlt sich großartig an. Wir waren ein paar Mal so dicht dran. Die Entscheidung heute war der letzte Call von James für nur zwei frische Reifen“, sagte der Meister von 2017 nach dem Rennen. Neben Truex entschieden sich noch Ryan Blaney und Christopher Bell für nur zwei neue Pneus.
Mit dem Penske-Piloten lieferte sich Truex in der spannenden Schlussphase über eineinhalb Runde ein enges Duell. Letztlich war es aber Gibbs-Toyota der zu erste die Zielflagge sah und das vor – dem komplett frisch bereiften – Ross Chastain.
Möglich wurden dieses spannende Duell und der Strategie-Poker, weil es 14 Runden vor Schluss noch einmal Gelb gab, nachdem Joey Logano abgeflogen war. Es war eine von zahlreichen Cautions, die das Feld vor allem im ersten Renndrittel immer wieder einbremsten.
Nach 20 Runde gab es bereits die erste geplanten Gelbphase – wegen des Regens am Vortrag. Zu diesem Zeitpunkt führte noch Pole-Sitter Kyle Busch. Der musste jedoch ans Ende des Feldes, weil er in der Boxengasse zu schnell war. Es folgte eine Aneinanderreihung von Cautions. Zunächst drehte sich Noah Gregson nach dem Restart in die Mauer. Beim zweiten Anlauf war es Daniel Suarez, der mit einem Unfall für Gelbe Flagge sorgte. Doch aller guten Dinge waren dieses Mal nicht drei, denn im nächsten Versuch drehten sich Ty Dilon und B. J. McLeod in die Mauer. Und auch Kyle Busch war verwickelt.
Versuch Numero vier gelang dann und das Rennen fand seinen Rhythmus. Zumindest fürs Erste. Kurz vor der Stage-Pause. Dieses Mal war es Chastain, der beim Überrunden Brennan Poole drehte. Kyle Larson konnte diesem nicht mehr ausweichen. Den Stage-Sieg holte sich dessen Teamkollege William Byron vor Denny Hamlin und Blaney. Die zweite Stage ging ohne Gelbphase über die Bühne und wurde von Chastain vor Byron und Blaney gewonnen.
🏁 THE DROUGHT IS OVER.@MartinTruex_Jr is headed back to Victory Lane after a 54-race winless streak.#Wurth400 | @MonsterMile pic.twitter.com/NEm4JKtx7A
— NASCAR (@NASCAR) May 1, 2023
Gut 100 Runden vor Schluss griff dann auch Truex in den Kampf um den Sieg mit ein. 75 Runden übernahm er nach den letzten Green-Flag-Stopps die Führung. Bekanntlich blieb es aber nicht der letzte Besuch in der Boxengasse, denn die Caution nach dem Logano-Unfall nutze das Feld, um noch einmal frische Reifen aufzuziehen. Aber eben nicht immer derer vier. An der Spitze folgte dann das Duell um den Sieg zwischen Truex und Blaney, das der Toyota-Pilot letztlich für sich entschied.
Vorschau Kansas
Für den NASCAR-Tross geht es am kommenden Wochenende nach Kansas City an den Kansas Speedway. Das 1,5-Meilen-Oval ist eine der jüngeren Strecken im NASCAR-Kalender. Die Strecke wurde erst 2001 eröffnet, nachdem die International Speedway Corporation in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit dem Gedanken gespielt hatte, eine Strecke im Mittleren Westen zu betreiben. Seit 2011 ist die Strecke auch Heimat der Richard Petty Driving Experience.
Zwischen Mitte 2010 und Anfang 2011 wurden erste Veränderungen an der Strecke vorgenommen. So wurde auch eine Flutlichtanlage installiert. Seit 2014 ist das Frühjahresrennen ein Nachtrennen. Dazu tauschte Kansas seinen Platz im Kalender mit Darlington. Nach dem STP 400 2012 begannen weitere Umbauarbeiten an der Strecke: Das Oval wurde neu asphaltiert und der Kurs bekam ein progressives Banking. In den Kurven hat das Oval nun ein Banking von 17 bis 20 Grad, auf der Hauptgeraden neun bis elf Grad und auf der Gegengeraden fünf Grad.
Seit 2011 finden auf dem Tri-Oval zwei Rennen pro Saison statt. Bis dahin hatte Kansas nur ein Rennen im Herbst. Die erste Auflage des Frühjahresrennens gewann Keselowski, damals noch mit Dodge. 2020 musste das erste Rennen wegen der Corona-Pandemie in den Juli verlegt werden. Den Sieg sicherte sich seinerzeit Denny Hamlin, der damit mit dem Ex-Penske-Piloten gleich zog. Auch Kyle Busch gelangen zwei Siege in Kansas. Zudem konnten sich Truex Jr., Kurt Busch und Kevin Harvick in die Siegerlisten eintragen.
Fünf der bisherigen Sieger stammen aus dem Team von Joe Gibbs Racing und zweimal setzte ein Hendrick- oder Penske-Pilot durch. Bei den Herstellern führt Toyota mit sieben Siegen. Chevrolet und Ford gewann immerhin zweimal. Der Lauf am kommenden Sonntag hat eine Distanz von 267 Runden. Die ersten beiden Segmente haben eine Distanz von jeweils 80 Runden, während in der finalen Stage 107 Runden zurückgelegt werden müssen.
Fotos: NASCAR/GettyImages (James Gilbert)