Im Mai kehrt die IndyCar-Serie wie jedes Jahr zu ihren Wurzeln zurück und verbringt den ganzen Monat in Indianapolis. Den Auftakt macht am kommenden Wochenende der Grand Prix auf dem Indianpolis Motor Speedway.
Der Grand Prix im vergangenen Mai war geprägt von Regen vor dem Start und gegen Ende. Auch ein kurzer Schauer zwischendurch sorgte für Fehlentscheidungen bei den Teams. Das Rennen gewann Colton Herta vor Simon Pagenaud und Will Power. Das Rennen Ende Juli war dann ein typischer Grand Prix auf dem Indianapolis Motor Speedway. Der Schlüssel zu einem guten Ergebnis ist das Reifenmanagement. Die Prime-Tires sind deutlich langsamer als die Option-Tires, so dass drei längere Stints auf diesen bevorzugt werden. Doch je nach Setup und Fahrweise ist der Abbau gegen Ende des Stints sehr hoch. Darunter litt zum Beispiel Alex Palou, der zwei Stints auf den Prime-Tires fahren musste, da bei ihm die Option-Tires nicht lange genug hielten.
Am Samstag findet auf der Rennstrecke das 14. IndyCar-Rennen statt. Bisher konnte sich das Team Penske acht Mal den Sieg sichern. Im vergangenen Jahr gewann neben Herta auch Alexander Rossi den IMS, damit ist Andretti Autosport das zweiterfolgreichste Team. Mit dem Sieg von Kyle Kirkwood und den zweiten Plätzen von Romain Grosjean startete das Team so gut wie schon lange nicht mehr in eine Saison. Mit Ausnahme von Devlin DeFrancesco sind die Fahrer des Teams daher sicherlich zu den Favoriten zu zählen.
Mit fünf Siegen ist Will Power der mit Abstand erfolgreichste Fahrer auf der IMS-Strecke. Er ist der einzige Penske-Pilot ohne Sieg in dieser Saison. Das will er am Samstag ändern. Auffällig ist, dass er und seine Teamkollegen im Qualifying derzeit nicht wie gewohnt zurechtkommen. Der maximale Speed auf eine Runde war eigentlich die große Stärke von Will Power. Kein Fahrer hat in den letzten 15 Jahren auch nur annähernd so viele Pole Positions geholt wie der Australier. Mal sehen, ob er diesen Trend brechen kann. Der Rennspeed der Penske-Dallara war hingegen sehr gut, so dass auch mit Scott McLaughlin und Josef Newgarden zu rechnen ist.
Scott Dixon und der Indianapolis Motor Speedway haben nicht gerade die beste Beziehung. Ein einziger Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis ist ein bisschen wenig für diese großartige Karriere. Auch auf der Rundstrecke lief es für den Neuseeländer nicht immer gut. Die durchschnittliche Platzierung von Scott Dixon ist nur der achte Platz, darin enthalten sind aber auch drei zweite Plätze und ein Sieg zwischen 2017 und 2020. Entweder fährt er ein absolutes Top-Ergebnis ein oder er landet relativ weit hinten. Auch für Alex Palou war es noch nicht das beste Pflaster. Einem dritten Platz stehen vier Platzierungen außerhalb der Top-15 gegenüber. Marcus Ericsson will seine Tabellenführung verteidigen. Unter den schwierigen Bedingungen des Vorjahres sprang immerhin ein vierter Platz heraus.
Strecke
Der Straßenkurs des Indianapolis Motor Speedway wurde für den Formel 1 Grand Prix im Jahr 2000 gebaut. Man entschied sich für eine Streckenführung im Uhrzeigersinn und nutzte Turn 1 des Ovals als letzte Kurve der Strecke. Für die MotoGP (ab 2008) und die IndyCar-Serie wurde die Strecke massiv umgebaut. Als Start- und Zielgerade wird die lange und breite Gerade an der Haupttribüne des Ovals genutzt. Diese endet in einer engen 90-Grad-Rechtskurve. Ein hier versuchtes Überholmanöver kann in der folgenden 90 Grad Linkskurve vereitelt werden. In den beiden folgenden Rechtskurven sollten sich die Fahrer jedoch einig sein. Besonders wichtig ist der Ausgang von Kurve 4, denn nach einer sehr schnellen Links-Rechts-Schikane folgt die zweitlängste Gerade der Strecke. Kurve 7, eine 90-Grad-Linkskurve, ist die zweite gute Überholmöglichkeit. Eine flüssige Passage inklusive Kurve 11, die mit Vollgas durchfahren werden muss, endet in einer 90-Grad-Rechtskurve. Mit der Brechstange und/oder der Verzweiflung der letzten Runde kann man hier ein Überholmanöver starten. Die Kurven 13 und 14 müssen dann perfekt erwischt werden, um auf die lange Start- und Zielgerade zu gelangen.
Zeitplan (times local; MESZ)
Freitag, 12. Mai
9:30 – 10:45 a.m. (15:30 – 16:45) – NTT IndyCar Series practice #1
1:00 – 2:00 p.m. (19:00 – 20:00) – NTT IndyCar Series practice #2
4:00 p.m. (22:00) – Qualifying for the NTT P1 Award (three rounds of NTT IndyCar Series knockout qualifications)
Samstag, 13. Mai
11:15 a.m.-11:45 (17:15 – 17:45) – NTT IndyCar Series warm-up
3:00 p.m. (21:00) – NBC on air
3:45 p.m. (21:45) – GMR Grand Prix (85 laps/ 207.3 miles), NBC, Sky (Live)
Nachdem der Regen im Vorjahr eine größere Rolle gespielt hat, kann auch an diesem Wochenende es wieder ungemütlich werden. Neben Schauern sind auch vereinzelte Gewitter vorausgesagt.