Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau Music City Grand Prix

IndyCar: Vorschau Music City Grand Prix

von Rainer
0 Kommentare

Zum dritten Mal werden die IndyCar durch die Straßen von Nashville fahren. Die ersten beiden Auflagen waren von zahlreichen Gelbphasen geprägt.

Cautions gehören zu amerikanischen Stadtkursen. Doch in Nashville waren es bisher zu viele. Abgesehen davon, dass es nicht gerade spannend ist, wenn die Autos in gemächlichem Tempo um den Kurs fahren, hatten die Cautions auch großen Einfluss auf das Rennergebnis. Sowohl Marcus Ericsson als auch Scott Dixon haben davon profitiert. Ich will ihre Leistung nicht schmälern, die Führung gehalten zu haben. Sie haben sich fantastisch gegen schnellere Autos verteidigt. Aber ohne die passende Gelbphase wären sie nie in diese Position gekommen. So hatten beide Rennen ein wenig den Charakter eines Glücksspiels.

Vor zwei Jahren war Colton Herta der schnellste Pilot des Wochenendes. In der Verfolgung von Marcus Ericsson crashte er sich aber aus dem Rennen. Ein Jahr später rehabilitierte er sich. Nach einem frühen Unfall mit Rundenverlust wurde er am Ende Fünfter. Sollte er unfallfrei durch das Rennen kommen, gehört er zum erweiterten Kreis der Sieganwärter. An dessen Spitze steht natürlich Alex Palou. Er fährt zu stark und konstant, um ihn nicht als Topfavoriten zu bezeichnen. Die einzige Chance, ihn aus den Top 5 zu verdrängen, ist wohl ein Unfall, der ihn aus dem Rennen wirft. Palou selbst wird allerdings weniger Risiko eingehen. Mit 80 Punkten Vorsprung in der Meisterschaft muss er die letzten fünf Rennen eigentlich nur noch solide in den Top-8 beenden. Schlechter war er in dieser Saison noch nie klassiert.

Deutlich mehr Risiko muss Josef Newgarden eingehen. Nur Siege halten ihn im Titelrennen. Auf den bisherigen Stadtkursen in dieser Saison hat er allerdings nicht so viele Punkte geholt. In St. Petersburg kam er nur als 17. ins Ziel. Es folgten Platz 9 in Long Beach, Platz 10 in Detroit und Platz 5 in Toronto. Auch die Platzierungen seiner Teamkollegen machen wenig Mut. Will Power wurde in Detroit Zweiter. Ansonsten stehen für ihn und Scott McLaughlin viele Ergebnisse außerhalb der Top 5 zu Buche. Mit Team Penske an der Spitze ist am Wochenende nicht zu rechnen.

Insgesamt ist sogar Andretti Autosport für das kommende Wochenende etwas einzuschätzen. Nicht nur Colton Herta war bisher in Nashville sehr schnell unterwegs. So fuhr Alexander Rossi im Vorjahr auf Platz 4 und Kyle Kirkwood sowie Romain Grosjean waren in den Trainings weit vorne zu finden. Auch insgesamt macht das Team in diesem Jahr einen schnelleren Eindruck als im Vorjahr. Das Problem ist, dass die Fahrer selten die Ergebnisse einfahren, die möglich gewesen wären.
Zu den Fahrern, die im Vorjahr unter Wert geschlagen wurden, gehörte auch Christian Lundgaard. Platz 8 war ein gutes Ergebnis in seiner Rookie-Saison. Jetzt kommt er mit dem Rückenwind des Sieges in Toronto nach Nashville. Eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr würde mich sehr überraschen.

Auch die beiden bisherigen Nashville-Sieger Marcus Ericsson und Scott Dixon müssen zu den Favoriten gezählt werden. Weniger wegen ihrer bisherigen Siege dort, sondern wegen der insgesamt starken Performance von Chip Ganassi Racing, auch abseits von Alex Palou. So gewann Ericsson den Saisonauftakt in St. Petersburg und wurde Dritter in Long Beach. Auch Dixon fuhr außer in Long Beach auf allen Stadtkursen in die Top-4.

Für Simon Pagenaud, der immer noch unter den Folgen seines Unfalls in Mid-Ohio leidet, übernimmt Linus Lundqvist das Auto mit der Startnummer 60. Der Schwede war in den vergangenen beiden Jahren sehr erfolgreich bei den Indy Lights, wo er 2022 die Meisterschaft gewann.

Zum letzten Mal wird auf dem aktuellen Kurs gefahren. Aufgrund von Bauarbeiten muss die Strecke für nächstes Jahr verändert werden. Die kleine Schleife am Ende der Brücke wird durch ein größeres Rechteck ersetzt. Auf der Seite des Stadions bleibt nur eine 180 Kurve auf dem Korean Veterans Boulevard und die Boxengasse auf einem Parkplatz daneben übrig. Gleichzeitig wird der Event das neue Saisonfinale vom 13 bis 15. September 2024 sein.

Strecke

Der Straßenkurs in Nashville ist 2,17 Meilen (3,49 km) lang und hat 11 Kurven. Die Zielgerade inklusive Boxengasse befindet sich direkt neben dem Stadion der Tennessee Titans. Die Schikane aus den Kurven 1 und 2 ist sehr eng, daher wurde der Start auf die lange Gerade vor Kurve 9 verlegt. Kurve 3, eine 90 Grad Rechtskurve, führt auf den Korean Veterans Boulevard. Diese leicht geschwungene Straße führt über den Cumberland River ins historische Zentrum von Nashville. In Sichtweite der Country Music Hall of Fame geht es in einer engen Schleife zurück über die Brücke. Am Ende der Geraden sollen die IndyCars eine Höchstgeschwindigkeit von rund 200 mph erreichen. Die Anbremszone der mittelschnellen Linkskurve gilt als beste Überholmöglichkeit der Strecke. Zwei engere 90-Grad-Linkskurven führen die Fahrer zurück auf die Zielgerade.

Zeitplan

Freitag, 4. August

4:00 – 5:15 p.m. (22:00 – 23:15) – NTT IndyCar Series practice #1

Samstag, 5. August

11:40 a.m. – 12:40 p.m. (17:40 – 18:40) – NTT IndyCar Series practice #2
2:45 p.m. (20:45) – Qualifying for the NTT Data P1 Award
6:25 – 6:55 p.m. (0:25 – 0:55) – NTT IndyCar Series final practice

Sonntag, 6. August

12:00 – 3:00 p.m. (18:00 – 21:00) – Übertragungsfenster NBC, Sky
12:23 p.m. (18:23) – “Drivers, start your engines”

12:30 p.m. (18:30) – Big Machine Music City Grand Prix (80 laps/173.6 miles), NBC (Live), Sky (Live)

Das könnte Dir auch gefallen